IRE unterstützt regionale Entwicklung in Westrumänien   

erstellt am
24. 04. 12

Salzburg (ire) - Das Institut der Regionen Europas (IRE) organisiert einen IRE Europatag in Arad (RO) und veranstaltet neben einem Workshop für EU-Projekte auch ein Café d'Europe Régional. Über 130 Personen konnten erreicht werden.

Vor dem Hintergrund der schwachen Abrufung europäischer Fördermittel seitens Rumänien hat das Institut der Regionen Europas (IRE) in der westrumänischen Stadt Arad am 19. April einen "IRE Europatag" veranstaltet. Im Zentrum stand zunächst am Vormittag ein Workshop zum Thema "Regions in Europe - Chances and Possibilities". Insgesamt 55 Bürgermeister und Beamte aus der Region Arad nutzten die Möglichkeit sich aus erster Hand über mögliche Förderungen und Projekte aus EU-Mitteln zu informieren. Die Vielfältigkeit der Thematik wurde durch die drei Referenten deutlich sichtbar. Sorin Maxim, Leiter der regionalen Entwicklungsagentur in Temesvar und verantwortlich für die Mittelvergabe in der Region, konnte präzise Auskunft hinsichtlich der noch verfügbaren Mittel geben. Die Europäische Investitionsbank (EIB), welche im letzten Jahr Darlehen im Wert von insgesamt 917 Mrd. € für Rumänien unterzeichnet hat, war durch die Leiterin der Außenstelle in Bukarest Milena Messori vertreten. Vor allem im Infrastrukturbereich spielen diese eine wesentliche Rolle: Der Bau der bereits geplanten Autobahnteilstrecke zwischen Nadlac und Arad (39 km) im Volumen von 256 Mio. € soll durch EIB-Kredite in der Höhe von 40 Mio. € unterstützt werden. Ebenfalls aus Bukarest angereist ist Johannes Becker. Mit seinem Unternehmen Becker Consult berät der gebürtige Burgenländer sowohl Unternehmen als auch öffentliche Körperschaften in der Ausarbeitung von EU-Projekten und konnte wertvolle Expertise weitergeben. IRE-Vorsitzender Dr. Franz Schausberger zeigte sich mit dem Workshop sehr zufrieden: "Wir als IRE sehen es als unsere Aufgabe an, fundiertes Wissen zu vermitteln, um die Entwicklung in den Regionen und Städten Europas zu stärken. Besonders in Ländern wie Rumänien können und möchten wir viel erreichen".

Arad ist ein wichtiger Standort für österreichische Unternehmen. Am Workshop nahmen Vertreter der Unternehmen ASA (Umwelmanagement), HAI (Alluminium) und Hengl (Baustoffe) teil, welche die Veranstaltung unterstützten. Auch sie sind von der Bedeutung des Workshops überzeugt: "Von der Weitergabe praktischem Know-how's profitieren wir durch die Zunahme von öffentlichen Ausschreibungen und Projekten, an denen wir aufgrund der Qualität unserer Produkte erfolgreich teilnehmen können", so ein Unternehmer.

Der Europatag wurde am Nachmittag mit einem Café d'Europe Régional fortgesetzt. Dabei diskutierten Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft mit 80 Studenten und Jugendlichen über europapolitische Themen. Hier konnte das IRE u. a. den österreichischen Botschafter Dr. Michael Schwarzinger sowie die Vizedelegierte der österreichischen Außenhandelsstelle Mag. Edith Predorf als Referenten gewinnen. Im Laufe der Diskussion kristallisierten sich vor allem zwei Themen. Die Arbeitsmöglichkeiten für Jungakademiker im Rahmen des vereinten Europaund in Rumänien war ein besonderes Anliegen vieler TeilnehmerInnen. Mag. Predorf unterstrich in diesem Kontext die Rolle der österreichischen Unternehmen: "Durch Kapital aus Österreich konnten in der vergangenen Dekade über 100.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Unternehmen aus Österreich sind bedeutende Investoren in Rumänien und immer auf der Suche nach motivierten und gut ausgebildeten jungen Leuten". Auch Botschafter Dr. Schwarzinger zeigte großes Verständnis für die Anliegen der Jugendlichen und Jungakademiker.

Das zweite große Gesprächsthema war die Minderheitenproblematik betreffend der Volksgruppe der Sinti und Roma. Mehrere Teilnehmer berichteten über ihre positiven Erfahrungen welche in der Arbeit mit diesen Menschen gewonnen werden konnten. Sie kamen zum Schluss, dass die öffentlichen Institutionen private Initiativen und Projekte stärker unterstützen müssten und gaben zu bedenken, dass es seitens der Europäischen Union kein funktionierendes Gesamtkonzept gebe.

Den nächsten Europatag wird das IRE im Mai in Banja Luka (Bosnien - Herzegovina) veranstalten, im Oktober einen weiteren in Pitesti (Südrumänien).
     
Informationen: http://www.institut-ire.eu/    
     
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