Elektromotor der Zukunft entsteht in Oberwaltersdorf   

erstellt am
24. 04. 12

Oberwaltersdorf (nöwpd) - Während ein Verbrennungsmotor in herkömmlichen Autos nur 18 Prozent der Treibstoffenergie zur Fortbewegung auf der Straße nutzen kann, sind es beim Elektromotor 50 Prozent - ein deutlich besserer Wirkungsgrad. Auf der ganzen Welt forschen Wissenschafter und Techniker deshalb nach Lösungen, wie man Elektroantriebe leistungsfähiger, für die industrielle Fertigung wirtschaftlicher und als Kostenfaktor im Preis des Fahrzeugs billiger machen kann.

Eine derartige Technologieschmiede steht in Oberwaltersdorf im Bezirk Baden. Dort betreibt der kanadisch-österreichische Magna-Konzern seit 2009 mit seiner Tochterfirma Magna Powertrain ein Kompetenzzentrum zur Entwicklung elektrischer Antriebstechnologien für Elektro- und Hybridfahrzeuge. 60 Personen sind zur Zeit in Oberwaltersdorf beschäftigt, 95 Prozent von ihnen sind Akademiker.

"Wir nehmen jedes Jahr zusätzliche Mitarbeiter auf", teilt Markus Schermann, Technischer Direktor von Magna Powertrain, dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Rund ein Viertel der Belegschaft habe man aus den Hörsälen der Fachhochschule (FH) Wiener Neustadt ins Unternehmen geholt. Mit dieser Bildungseinrichtung "pflegen wir eine sehr gute Partnerschaft. Auch einige Führungskräfte von uns sind an der FH als Vortragende tätig", informiert Schermann.

Die bei Magna Powertrain in Oberwaltersdorf tätigen Physiker, Elektrotechniker, Maschinenbauer, Mechatroniker und Software-Ingenieure befassen sich zur Gänze nur mit dem Thema Elektromobilität. "Wie kann man die Kapazität der Batterie erhöhen, damit die Reichweite des E-Mobils steigt? Weil im Elektromotor Stromspannungen bis zu 400 Volt entstehen: Welche Sicherheitsstandards müssen zwingend eingehalten werden? Wie teuer darf ein Elektroauto aus Sicht des Konsumenten sein? Mit diesen und weiteren zentralen Fragen beschäftigen wir uns hier", erklärt der Technische Direktor.

Aus Anlass eines Betriebsbesuches von Niederösterreichs Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav unterstrich Schermann die Vorzüge des Bundeslandes als Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandort. "Die hiesigen Ingenieure beweisen immer wieder, dass sie sich im globalen Wettbewerb durchzusetzen vermögen. Dazu kommt die günstige Lage von Oberwaltersdorf, denn alle für uns wichtigen Ausbildungsstätten sind nah."

Magna Powertrain betreibt weltweit rund 50 Niederlassungen, sechs davon in Österreich. Neben dem Kompetenzzentrum für Elektromobilität in Oberwaltersdorf baut das Unternehmen auch seinen zweiten Standort in Niederösterreich, das Engineering Center Steyr (ECS) in St. Valentin mit 400 Mitarbeitern, weiter aus. 2011 hat Magna Powertrain mit 11.000 Beschäftigten einen Umsatz von rund 4,5 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet.
     
Informationen: http://www.magnapowertrain.com    
     
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