Integration gelingt, wenn wir auf Augenhöhe miteinander reden   

erstellt am
24. 04. 12

Burgstaller empfing Vorsitzenden der islamischen Religionsgemeinde Salzburg zu Informationsaustausch
Salzburg (lk) - "Nur wenn wir auf Augenhöhe miteinander kommunizieren und die große Chance nutzen, voneinander zu lernen, kann Integration gelingen. Die islamische Glaubensgemeinschaft ist dabei ein guter und verlässlicher Partner für die Politik." Dies erklärte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 23.04. beim Besuch des Vorsitzenden der islamischen Religionsgemeinde Salzburg, Erkan Erdemir, im Chiemseehof.

Erdemir ist Mitglied der Türkisch-Islamischen Union in Österreich (ATIB) und arbeitet als Religionslehrer in Oberndorf. Laut Volkszählung 2001 bekannten sich rund 4,5 Prozent der Salzburger Bevölkerung zum Muslimischen Glauben. Das entspricht heute einer Anzahl von rund 35.000 Personen. Seit Jänner 1985 wird auch in Salzburg islamischer Religionsunterricht angeboten. Wie alle Pflichtgegenstände wird er in deutscher Sprache erteilt und zwar nach dem Lehrplan für den islamischen Religionsunterricht. Im Schuljahr 2010/11 besuchten rund 4.150 muslimische Schüler/innen den islamischen Religionsunterricht, der von 38 Lehrern an 201 Schulen gehalten wird. Damit hat so gut wie jede/r muslimische Schüler/in im Land Salzburg die Möglichkeit, den Religionsunterricht zu besuchen.

Erdemir informierte Burgstaller bei seinem Besuch über die Ziele der islamischen Glaubensgemeinschaft Salzburg. So sollen die Bildungs- und Seelsorgearbeit verbessert und ein islamisches Kulturzentrum in Salzburg errichtet werden. Integration wird als Brückenfunktion zur Mehrheitsgesellschaft verstanden.

Erdemir berichtete auch über die Durchführung von Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts für die offizielle Vertretung und Verwaltung der religiösen Belange aller in Österreich lebenden Muslime. Die IGGiÖ konstituierte sich 1979 als anerkannte Religionsgemeinschaft in Österreich aufgrund des "Islamgesetzes" von 1912, das auf dem "Anerkennungsgesetz" von 1874 basiert, und das von der Islam-Verordnung von 1988 präzisiert wird.

Zu ihren Aufgabenfeldern zählt die IGGiÖ unter anderem die Errichtung und Verwaltung islamischer Friedhöfe, Service bei muslimischen Angelegenheiten wie Eheschließungen nach islamischem Ritus (unter Ausschluss von Mehrehen), Ausstellung von Bescheinigungen (bei Namensgebung, vor Antritt des Militärdienstes, im Todesfall usw. sowie die Organisation von Symposien und Imamekonferenzen, dem interreligiösen Dialog, Besuchs- und Sozialdienst an Spitälern und in Haftanstalten, Islamunterricht an Schulen und die Ausbildung von Islamlehrern.
     
zurück