Mitterlehner: Christian-Doppler-Modell stärkt Wirtschafts- und Forschungs-Standort Österreich    

erstellt am
03. 05. 12

Neue Experten-Evaluierung zeigt Erfolg der Christian Doppler Forschungsgesellschaft - Effiziente Forschungsarbeit von Wirtschaft und Universitäten zahlt sich nachhaltig aus
Wien (bmwfj) - Äußerst positive Ergebnisse ergibt eine aktuelle Evaluierung der Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG) durch das Industriewissenschaftliche Institut und das Economica Institut für Wirtschaftsforschung. "Unser Programm nützt Wissenschaft und Wirtschaft, es ist sinnvoll in die Forschungsförderungslandschaft eingebettet und stärkt den Wirtschafts- und Forschungsstandort Österreich", betont Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner unter Verweis auf die zentralen Ergebnisse des Expertenberichts.

Das CD-Modell ermöglicht die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der anwendungsorientierten Grundlagenforschung. Laut Evaluierung beruht seine Stärke auf drei Hauptpunkten: der thematischen Offenheit (Fragestellungen kommen aus der Wirtschaft), der Flexibilität und Effektivität bei der Antrags- und Förderabwicklung sowie der Integration der CD-Labors in bestehende Universitätsstrukturen. "Die Konstruktion der CD-Labors als PPP-Modell ist eine gute Basis für die intensive und nachhaltige Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft", so Mitterlehner. "Im internationalen Wettstreit der Ideen sind mehr denn je Systeme entscheidend, die Wissen effizient für Unternehmen nutzbar machen. Innovationen sind der Schlüssel für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich", sagt Mitterlehner.

Reinhart Kögerler, Präsident der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, sieht sich bestätigt: "Die Evaluierung lobt das, worauf wir besonders stolz sind, nämlich größtmögliche Flexibilität in der Anwendung, aber Kontinuität in den Grundzügen: strenge wissenschaftliche Bewertung, strikte zeitliche Befristung der CD-Labors sowie die Orientierung an den Fragestellungen aus der Wirtschaft." Da die Evaluierung auf allen Ebenen positiv ausfällt, befürworten die prüfenden Institute die Fortsetzung des Programms. Darüber hinaus sollen die grundsätzlichen Strukturen des Modells nach Möglichkeit auf Förderprogramme mit ähnlichen Zielen und einer ähnlichen Ausrichtung übertragen werden.

Die Evaluierung im Überblick
Die Evaluierung wurde vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) und dem Economica Institut für Wirtschaftsforschung im zweiten Halbjahr 2011 für das BMWFJ durchgeführt und im Februar 2012 fertig gestellt. Sie umfasste drei Untersuchungsebenen: den Nutzen von CD-Labors für Wirtschaft und Wissenschaft (untersucht wurden 30 CD-Labors, die zwischen 2005 und 2011 ausgelaufen sind), den Beitrag des Programms zur Sicherung des Wirtschafts- und Forschungsstandortes Österreich sowie die Einbettung der CDG in die Forschungsförderungslandschaft. Im Folgenden einige Kernaussagen und interessante statistische Daten zu den untersuchten CD-Labors:

  • Die Forschungstätigkeit in CD-Labors hat hohes Niveau und ist international erfolgreich. Dies zeigt besonders die Zahl der erhaltenen Preise/Rufe (durchschnittlich rund fünf pro Labor).
  • Pro CD-Labor gab es im Mittel etwa 44 wissenschaftliche Publikationen.
  • Im Durchschnitt wurden pro CD-Labor etwa zehn Diplomarbeiten und sieben Dissertationen abgeschlossen.
  • Pro untersuchtem Labor wurden durchschnittlich rund drei Patente eingereicht.
  • Aus mehr als der Hälfte der untersuchten CD-Labors gingen Wissenschafter/innen hervor, die in weiterer Folge eigene Forschungsgruppen leiteten bzw. leiten.
  • CD-Labors tragen zur Entwicklung hochqualifizierter junger Arbeitskräfte für die Unternehmen bei; von den untersuchten Labors wechselten pro Labor durchschnittlich rund vier (ehemalige) Mitarbeiter/innen in die relevante Industrie.
  • In den vergangenen Jahren befinden sich die Themenbereiche Medizin und Life Science im Aufwind, in den Themenbereichen Nichtmetallische Werkstoffe, Maschinen und Instrumentenbau sowie Chemie blieb die Zahl der Labors konstant.
  • Im selben Umfang wie im Rahmen des CD-Labors hätten weder die Forschungsteams noch die Unternehmen die Forschungsarbeiten durchführen können.
  • Das CDG-Förderprogramm wird von Laborleiter/innen und Unternehmen als unikale Form einer Kombination von Grundlagen- und Industrieforschung gesehen, um mittel- bis langfristige Fragestellungen bearbeiten zu können.


Hintergrund zur Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG)
Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft fördert die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft. Konkret geschieht dies in Christian Doppler Labors (CD-Labors), in denen Grundlagenforschung zu Anwendungsfragen aus Unternehmen betrieben wird. Diese CD-Labors werden für sieben Jahre an Universitäten oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen eingerichtet. Unter der Leitung von hoch qualifizierten Wissenschafter/innen arbeiten dort Forschungsgruppen in engem Kontakt zu den Unternehmenspartnern an innovativen Antworten auf unternehmerische Forschungsfragen. Die öffentliche Förderung wird vom Wirtschaftsministerium sowie von der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung bereit gestellt.

     
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