Ernst Hinterberger ist gestorben  

erstellt am
14. 05. 12

"Vater" des "Echten Wieners"
Wien (oe1.orf) - Ernst Hinterberger, Autor der beliebten Fernsehserien "Ein echter Wiener geht nicht unter", "Kaisermühlen-Blues" und "Trautmann", ist am Montag, 14. Mai 2012, im Alter von 80 Jahren in Lainz gestorben. Das meldet die Tageszeitung "Kurier" unter Berufung auf die Familie des Verstorbenen auf ihrer Online-Seite.

Mit Edmund "Mundl" Sackbauer schuf der Wiener Schriftsteller eine Kult-Figur, die später auch den Weg auf die Kino-Leinwand fand. Neben seiner Drehbuch-Arbeit war Hinterberger aber stets auch als Buchautor tätig. Lesen Sie mehr auf oe1.orf.at>

 

Bundeskanzler Faymann
Wien (bpd) - Bundeskanzler Werner Faymann hat seine tiefe Betroffenheit über das Ableben von Ernst Hinterberger geäußert. Der Wiener Schriftsteller und Drehbuchautor ist am Montag im Alter von 80 Jahren verstorben. "Ernst Hinterberger stammte aus einfachen Verhältnissen. Er war Zeit seines Lebens immer auf der Seite der Menschen und er hat ihnen in unvergesslichen Fernsehserien wie 'Ein echter Wiener geht nicht unter' oder 'Kaisermühlen-Blues' eine unverfälschte Stimme gegeben. Ernst Hinterberger war ein Arbeiterdichter und ein Volksdichter im besten Sinn des Wortes." Der Bundeskanzler spricht Familie und Freunden des Verstorbenen seine zutiefst empfundene Anteilnahme aus.

 

Kulturministerin Schmied
Wien (bmukk) - "Ernst Hinterberger hat die Sprache der Österreicherinnen und Österreicher gesprochen und Themen aufgegriffen, die das Land tatsächlich bewegten. Niemals scheute er den politischen Konflikt als Aufgabe der Literatur. In diesem Sinne war er ein wahrer Volksdichter des 20. Jahrhunderts ohne Schnörkeln und ästhetische Verschönerungen. Durch seinen Tod verliert Österreich einen herausragenden Künstler der Alltagssprache", so Kulturministerin Schmied zum Tod von Ernst Hinterberger.

 

ÖVP-Kultursprecherin Fuhrmann
Wien (övp-pk) - Mag. Silvia Fuhrmann bedauert das Ableben des Schriftstellers und Drehbuchautors Ernst Hinterberger. "Ernst Hinterberger war ein Original und schuf Originale, war eine Persönlichkeit und schuf Persönlichkeiten", so Fuhrmann.

Hinterberger, der mit seiner politischen Meinung sehr offen umging, brachte seine soziale Einstellung auch in seine Arbeiten ein. Mit seinen legendären Filmfiguren wie dem Mundl, dem Trautmann oder den Protagonisten im Kaisermühlen-Blues hat er die Menschen nicht nur auf verständliche und nachvollziehbare Weise unterhalten, sondern ihnen auch einen Spiegel vorgesetzt und sie auf eigene Stärken und Schwächen hingewiesen", betonte Fuhrmann. "In seinen Figuren lebt Ernst Hinterberger weiter."

 

FPÖ-Kultursprechering Unterreiner
Wien (fpd) - Betroffen, zeigte sich die freiheitliche Kultursprecherin NAbg. Mag. Heidemarie Unterreiner vom Ableben des Schriftstellers und Drehbuchautors Ernst Hinterberger. "Hinterberger hat die Seele der Österreicher unvergleichlich verstanden und mit großer Originalität und Witz in seinen Figuren widergespiegelt", so Unterreiner.

"Die unverkrampfte und offene Persönlichkeit Hinterbergers wird der österreichischen Kultur fehlen", betonte Unterreiner. "Seine legendären Figuren, über die wir uns köstlich amüsiert haben, werden das Andenken an ihn noch lange aufrecht erhalten", so Unterreiner.

 

BZÖ-Kultursprecher Petzner.
Wien (bzö) - Tief betroffen vom Ableben Ernst Hinterberger zeigt sich BZÖ-Kultursprecher NRAbg. Stefan Petzner. "Hinterberger hat den typischen Wiener und die Wiener Seele im ganzen deutschen Sprachraum populär gemacht. Ob Mundl Sackbauer oder Trautmann, diese Personen könnten erfunden sein - oder Hinterberger hat reale Menschen beschrieben", so Petzner. Er erinnert, dass Hinterberger mit seinem "echten Wiener" nicht nur für Aufruhr gesorgt hat, "sondern Fernsehgeschichte geschrieben hat und Wegbereiter für viele neue Serien war. Unser gesamtes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen vielen Freunden", erklärt Petzner.

 

Grünen-Kultursprecher Zinggl
Wien (grüne) - "Mit Ernst Hinterberger beendet ein unbestechlicher Geschichtenerzähler seine Passion und Österreich verliert einen Künstler der es schaffte alle Bevölkerungsschichten anzusprechen", sagt der Kultursprecher der Grünen, Wolfgang Zinggl.

Ernst Hinterbergers Werke waren klarsichtige Analysen und Studien einer österreichischen Gegenwart, die so gar nicht mainstreamtauglich schien. Und dennoch stehen seine ProtagonistInnen nahezu absichtslos Modell für kulturelle Identitäten Wiener Milieus. Der Autor, dessen Texte von der tiefen Verwurzelung in der Arbeiterkulturbewegung geprägt waren, blieb von seinem kommerziellen Erfolg völlig unbeeindruckt und lebte ein Leben, das ihm täglich neue authentische Eindrücke und Einblicke in Gesellschaftsstrukturen erlaubte.

 

AK Präsident Tumpel
Wien (ak) - Tief betroffen vom Tod Ernst Hinterbergers zeigt sich AK Präsident Herbert Tumpel: "Als Schriftsteller und Drehbuchautor hat Ernst Hinterberger dafür gesorgt, dass die gewöhnlichen Menschen in unserer Gesellschaft auch als wichtig gelten. Dieses Anliegen haben wir geteilt." Für die "kleinen Leute" schrieb Ernst Hinterberger auch 15 Jahre lang die Kolumne "Kollegen" in AK FÜR SIE, der Mitgliederzeitschrift der Arbeiterkammer Wien. "Ernst Hinterberger stand auf der richtigen Seite", sagt Tumpel, "mein Mitgefühl gehört seinen Angehörigen, besonders seiner Frau Carla." - "Wir haben nicht nur einen Kollegen, wir haben einen Freund verloren."

 

Wiens Kulturstadtrat Mailath-Pokorny
Wien (rk) - "Wien verliert mit Ernst Hinterberger einen Künstler, der mit seiner Heimatstadt für immer aufs Engste verbunden bleiben wird," reagiert Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny betroffen auf das Ableben des Schriftstellers.

"Er hat die einfachen Menschen in den Mittelpunkt seiner Geschichten gestellt. Arbeiter und Arbeitslose, Hausmeister, Polizisten und Trafikanten waren die Helden seiner Texte, denen er und damit auch der Stadt ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Seine Bücher 'Ein echter Wiener geht nicht unter', 'Kaisermühlen Blues' und 'Trautmann' sind legendär und haben Kultstatus. Seine ungeteilte Sympathie gehörte den Schwachen, den Armen, jenen, die auf der unteren Skala in der Gesellschaft rangieren, jenen, die keine Sprache haben. Ihnen gab er eine Stimme", schloss Mailath.  

 

Der ORF trauert um Ernst Hinterberger
Programmänderung in Fernsehen und Radio
Wien (orf) - In memoriam Ernst Hinterberger, der am 14.05. im 81. Lebensjahr gestorben ist, ändert der ORF sein Programm: Neben der aktuellen Berichterstattung in TV und Radio bringt ORF 2 am Donnerstag, dem 17. Mai, ab 21.30 Uhr eine Ernst-Hinterberger-Nacht: Im Anschluss an den ersten "Trautmann"-Krimi "Wer heikel ist, bleibt übrig" präsentiert ORF 2 um 23.05 Uhr Rudi Dolezals Porträt "Ernst Hinterberger - Jetzt red' i", in dem neben Hinterberger selbst prominente Wegbegleiter wie Marianne Mendt, Wolfgang Böck und Roland Neuwirth sowie viele andere seiner Freunde zu Wort kommen. Um 23.40 Uhr steht dann die allererste Folge von "Ein echter Wiener geht nicht unter: Salz der Erde" aus dem Jahr 1975 auf dem Spielplan. Den Rest der Nacht, ab 0.50 bis ca. 6.10 Uhr, zeigt ORF 2 sieben Folgen des Hinterberger-Serienklassikers "Kaisermühlen Blues".

Die ORF-2-Programmänderungen mit allen zeitlichen und inhaltlichen Details zur Ernst-Hinterberger-Nacht, ebenso wie die Änderungen in ORF III Kultur und Information, folgen in einer weiteren Aussendung.

Auch Radio Ö1 erinnert an Ernst Hinterberger: Am Freitag, dem 18. Mai, um 16.00 Uhr ist der Kultautor "Im Gespräch" zu hören, das Peter Huemer 1992 geführt hat. Dabei sprach er mit Hinterberger über dessen Erfolgsroman "Kleine Leute" und die Fernsehserie "Ein echter Wiener geht nicht unter".

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: "Österreich hat durch den Tod Ernst Hinterbergers nicht nur einen der größten Volksdichter verloren, die unser Land hatte, sondern auch einen Pionier der Fernsehunterhaltung. Dank seines reichen Schaffens hat der ORF in den vergangenen Jahrzehnten österreichische Fernsehgeschichte geschrieben: Vom 'echten Wiener' Mundl Sackbauer über die Milieusaga 'Kaisermühlen Blues' bis zur Krimireihe 'Trautmann' - all das haben die Österreicherinnen und Österreicher im ORF gesehen und geliebt. Das Urwienerische, das keiner besser kannte und wiedergeben konnte als er, war Ernst Hinterbergers Markenzeichen und sein Erfolg beim Publikum."

ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner: "Ein echter Wiener ist von uns gegangen! Wir trauern um einen ganz Großen, Unverwechselbaren und Einzigartigen seiner Zunft, der mit seinen menschelnden Geschichten immer tief unter die Haut gegangen ist und mitten in die urösterreichische Seele geschaut hat. Seine Geschichten über die kleinen Leute, zu denen er selbst gehörte, waren - um an den ersten Mundl-Roman zu erinnern - das 'Salz dieser Erde' und haben Ernst Hinterberger schon zu Lebzeiten unerreichbaren Kultstatus eingebracht. Er wird im ORF und bei seiner großen Fangemeinde unvergessen bleiben!"

 

echomedia buchverlag-Geschäftsführerin Helmreich
Wien (lcg) - "Wir durften Ernst Hinterberger in den letzten zehn Jahren verlegerisch betreuen und in ihm einen trotz aller Erfolge bescheidenen, warmherzigen und liebenswürdigen Menschen kennenlernen. Er war ein wunderbarer Autor, der sein schriftstellerisches Schaffen dem Leben der 'kleinen Leute' verschrieben hatte", erklärt echomedia buchverlag-Geschäftsführerin Ilse Helmreich anlässlich des Ablebens von Ernst Hinterberger. "Unser Verlag und das gesamte Echo Medienhaus trauern um einen großen Literaten und Herzensmenschen, dessen Schaffen noch Generationen erfreuen wird", so Helmreich weiter.

Hinterberger hat acht Kriminalroman der "Trautmann"-Serie im echomedia buchverlag veröffentlicht und die Arbeiten an seinem neunten "Trautmann"-Krimi vor kurzem beendet. Im echomedia buchverlag erschienen die Titel "Salz der Erde" (2007), "Die Tote lebt" (2006), "Doppelmord" (2006), "Mord im Prater" (2007), "Der Tod spielt mit" (2008), "Fehlende Finger" (2009), "Mörderische Gier" (2010) und "Blutreigen" (2011).
     
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