Kunst mit (Fahrrad) Profil   

erstellt am
14. 05. 12

Österreichischer Künstler auf Extremradtour durch 19 Länder im Iran eingetroffen
Teheran/Wien (scinews) - Eine außergewöhnliche Radtour führt den österreichischen Künstler Wolfgang Burtscher (51) bis Februar 2013 quer durch 19 Länder. Von seiner Heimatstadt Innsbruck (A) nach Thailand bewältigt er im Zuge des Kunst- und Wissenschafts-Projektes "Trip Marks" eine Strecke von 20.000 Kilometern mit insgesamt 200.000 Höhenmetern. Wie das österreichische Kulturforum Teheran (ÖKFT) am 14.05. mitteilte, ist der sportive Künstler in der iranischen Hauptstadt eingetroffen und wurde vom österreichischen Botschafter, Dr. Thomas M. Buchsbaum, persönlich begrüßt.

"Mit dem plangemäßen Erreichen seines Etappenzieles im Iran hat Wolfgang Burtscher ein Viertel seiner Reise hinter sich. Wir freuen uns, ihn und die neuesten Originalwerke seiner Reise hier zu sehen, trifft sich doch sein Projekt ´Trip Marks` mit dem Ziel einer Reisedokumentation der anderen Art, die jeder über Grenzen hinweg verstehen kann, mit unserer langjährig erfolgreichen Arbeit zu interkulturellem Dialog", betonten der österreichische Botschafter, Dr. Thomas M. Buchsbaum und Mag.a Ulrike Wieländer, stellvertretende Direktorin des ÖKFT uni sono. Der Künstler wurde vom Botschafter in der Österreichischen Residenz in Teheran zu einem Abendessen mit iranischen KünstlerInnen und GaleristInnen und auch zur Übernachtung eingeladen. Am Kulturforum und der Teheraner Shahid Beheshti University traf Burtscher weiters mit interessierten iranischen Wissenschaftern und Studierenden zusammen.

Dem Reisen eine erfahrbare Form
Mit dabei hatte der österreichische Künstler die jüngsten Arbeiten seiner Reise, zugleich deren Impetus und Namensgeber des Gesamtprojektes: "Trip Marks". Das sind 21 mal 21 Zentimeter große, durchlaufend nummerierte Papierbögen. Sein Reifenprofil ist darauf vorgeprägt. Jeweils auf einem dieser Bögen hinterlässt der Künstler mit seinem Rad alle 24 Stunden während seines einjährigen ´Trips` eine Reifenspur. Die geografischen Koordinationen sowie weitere Informationen werden auf den Blättern vermerkt. "Die Fahrradprofilabdrücke als ´Marks` stehen bildhaft für die Eindrücke eines Tages. Kein Zeitabschnitt gleicht einem anderen. So sind auch die durch das Rad als Fortbewegungs- damit als Erfahrungsmittel entstehenden ´Trip Marks` individuelle Spurenbilder von Zeiträumen. Sie stehen in Zeiten von Globalisierung und Virtualisierung übergeordnet für eine erfahrbare Form des Reisens, für eine direkte Erfahrbarkeit der Welt", so Burtscher.

Als Reisedokumentation der anderen Art werden die 365 Spurenbilder von ´Trip Marks` im Heimatland des Künstlers und weiteren Ausstellungen international präsentiert werden. Angesichts der weltweit großen Bedeutung des einfachen Fortbewegungsmittels Fahrrad wurde das Projekt bewusst praktisch so konzipiert, dass es über Grenzen hinweg verstehbar ist. Ebenso direkt und praktisch verortet ist die wissenschaftliche Begleitung der Trip Marks. Burtscher schickt zusätzlich gesammelte Bodenproben einmal monatlich ans Institut für Mikrobiologie der Universität Innsbruck. Dort wird unter Leitung von Univ.-Prof. Heribert Insam der Frage nachgegangen, welche Mikroorganismen sich als unsichtbare Passagiere im Reifenprofil eines Fahrrades tummeln.
     
Informationen: http://www.tripmarks.at    
     
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