Flugrettung: Keine Patientenrechung mehr für medizinische Notfälle   

erstellt am
08. 05. 12

Land Tirol und Heliunternehmen einigen sich
Innsbruck (lk) - Bereits in der zweiten Gesprächsrunde haben sich das Land Tirol und die in Tirol in der Flugrettung tätigen Heliunternehmen auf einen einheitlichen Pauschaltarif von rund 2.000 Euro für Einsätze im medizinischen Notfall geeinigt. Dieser wird von Sozialversicherung und Land bezahlt.

„Wenn ein medizinischer Notfall vorliegt, erhält der Patient ab sofort keine Rechnung mehr – und zwar unabhängig davon, welches Unternehmen fliegt“, präsentiert Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg das Ergebnis der Verhandlungen. Wer etwa einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erleidet, muss für die Rettungskosten nicht selbst aufkommen. Klassische Sport- und Freizeitunfälle sind von der Neuregelung weiterhin nicht erfasst. Hier gilt das Prinzip der Eigenverantwortung.

Sämtliche medizinischen Notfälle abgedeckt
Wie bisher übernimmt die Sozialversicherung ihren Anteil an den Flugrettungskosten, für den Rest kommt das Land Tirol auf. „Wir rechnen mit einem zusätzlichen Finanzierungsbedarf von rund einer Million Euro“, erklärt LR Tilg. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben des Landes für die Flugrettung künftig auf zwei Millionen Euro.

Rückwirkend bis 1.1.2012
All jene, die seit dem 1.1.2012 von einem Hubschrauberunternehmen eine Rechnung für einen medizinischen Notfall erhalten haben, bekommen diesen Betrag zurückerstattet. Sonstige Härtefälle werden geprüft. „Ich bedanke mich bei aller Heliunternehmen, dass sie im Sinne der Tiroler Bevölkerung an einem Strang mit dem Land Tirol und der Sozialversicherung ziehen“, freut sich LR Tilg den positiven Abschluss der Verhandlungen.

Die nunmehr beschlossene Regelung, wonach Land Tirol und Sozialversicherung für die Gesamtkosten eines Flugrettungseinsatzes bei einem medizinischen Notfall aufkommen, gilt ab sofort. Es werden keine Rechnungen mehr an NotfallpatientInnen ausgestellt. In den nächsten Wochen werden die Verträge zwischen dem Land Tirol und den einzelnen Heliunternehmen geschlossen. Eine entsprechende Grundsatzvereinbarungen wurde heute unterschrieben.

2.100 Notfalleinsätze
Pro Jahr gibt es in Tirol rund 7.700 Einsätze der Flugrettung. Davon sind 2.100 Rettungseinsätze auf medizinische Notfälle zurückzuführen. Von diesen 2.100 medizinischen Einsätzen wird rund die Hälfte von ÖAMTC-Notarzthubschraubern geflogen. Der Rest verteilt sich auf die übrigen Anbieter.
     
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