Berlakovich startet Reformdiskussion in Österreich   

erstellt am
23. 05. 12

Ländliche Entwicklung ab 2014 – Mehr als 400 Akteure bei Auftaktveranstaltung in Perchtoldsdorf
Wien (bmlfuw/aiz) - Unter dem Titel "Allianz fürs Land" werden in den nächsten Monaten die Inhalte der Ländlichen Entwicklung im Zeitraum 2014 bis 2020 breit diskutiert werden. "Dieses Thema ist für Österreich von enormer Bedeutung. Wir wollen diese Erfolgsgeschichte über das Jahr 2013 hinaus fortsetzen", betonte Bundesminister Nikolaus Berlakovich bei der Auftaktkonferenz in Perchtoldsdorf. Über 400 Akteure aus dem ländlichen Raum waren seiner Einladung gefolgt und beteiligten sich am Diskussionsprozess.

Die Ländliche Entwicklung, auch als 2. Säule der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik bezeichnet, ist in Österreich das agrarpolitische Kerninstrument. Sowohl das Umweltprogramm ÖPUL als auch die Bergbauernförderung werden über diese Säule umgesetzt. Weitere Elemente sind Investitionsförderungen, Bildungsmaßnahmen oder die unter der Bezeichnung Leader bekannten Regionalentwicklungsprogramme. Derzeit sind es mehr als 1,1 Mrd. Euro jährlich, die in Österreich für den ländlichen Raum eingesetzt werden.

Finanzierung sicherstellen
"Für mich ist die Sicherstellung der Finanzierung der wichtigste Teil der Verhandlungen. Man kann nicht ständig mehr von der Landwirtschaft und vom ländlichen Raum verlangen und gleichzeitig die Mittel kürzen", gab Bundesminister Berlakovich seine Prioritäten bekannt. Der Kampf um die EU-Mittel wird sich zuspitzen, da einige Mitgliedstaaten derzeit eine Unterdotierung ihrer Programme beklagen. Da in der Ländlichen Entwicklung durchgehend das Prinzip der gemeinsamen Finanzierung durch EU und Mitgliedstaaten gilt, müssen für die nächste Periode auch die nationalen Mittel abgesichert werden.

Maßnahmen in sechs Prioritäten gebündelt
Am 12.10.2011 hat die Europäische Kommission bekanntlich den Entwurf der künftigen Ratsverordnung zur Ländlichen Entwicklung 2014 bis 2020 veröffentlicht. Ein wesentliches Merkmal des Verordnungsentwurfs ist die Bündelung der vorgesehenen Maßnahmen in folgenden sechs Prioritäten: "Wissenstransfer und Innovation", "Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft", "Organisation der Nahrungsmittelkette und Risikomanagement", "Erhaltung und Verbesserung von Ökosystemen", weiters "Ressourceneffizienz und Klimaschutz" sowie "Wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum".

Mit diesen sechs Prioritäten befassten sich bei der Konferenz in Perchtoldsdorf die eigens dafür eingerichteten Diskussionsforen. Im Rahmen dieser Workshops zu den künftigen Prioritäten der Ländlichen Entwicklung sollen wichtige Impulse zur Gestaltung des nächsten Programms kommen. Am Vormittag wurden von Markus Hofreither (Universität für Bodenkultur) die aktuellen Herausforderungen für die Agrarpolitik und für die Ländliche Entwicklung dargestellt. Josefine Loriz-Hoffmann von der EU-Kommission beeindruckte mit ihrer umfassenden Darstellung der Kommissions-Position dazu.

Umfassender Diskussionsprozess wichtig
Die Österreich-Konferenz "Ländliche Entwicklung nach 2013" ist der Startschuss für den Prozess der Programmerstellung. In Perchtoldsdorf ist daher auch ein breites Spektrum an Akteuren der Ländlichen Entwicklung zusammengekommen. Neben der Landwirtschaft waren vor allem Teilnehmer aus Leader-Regionen stark vertreten. Berlakovich unterstrich in seinem Referat die Bedeutung des Diskussionsprozesses: "Solche Veranstaltungen sind äußerst wichtig. Wir werden in Expertengruppen weiterarbeiten, aber auch den Stakeholder-Prozess in Form von Dialogtagen weiterführen. Nur mit einer breiten Allianz für's Land können wir unseren erfolgreichen Weg fortführen", erklärte der Minister.
     
Informationen: http://www.le2020.lebensministerium.at    
     
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