Konstruktives Miteinander nach guter Tradition  

erstellt am
04. 06. 12

 "Top-Jugend-Tickets" für die Ostregion – Landeshauptleute setzten mit neuer Jahresnetzkarte wichtigen Akzent für alle Kinder und Jugendlichen der Ostregion
Eisenstadt/Wien (blms) - Ab September 2012 können SchülerInnen und Lehrlinge aus dem Burgenland und den benachbarten Bundesländern Wien und Niederösterreich mit einer neuen Jahresnetzkarte alle Strecken des Verkehrsverbundes Ost-Region ohne Aufzahlung für einzelne Strecken benützen. Bisher mussten sie zu Beginn des Schuljahres angeben, auf welcher Strecke sie das Freifahrt-Ticket nutzen wollen. Für alle anderen Strecken - und in manchen Bundesländern auch in den Ferien - mussten sie die zusätzlichen Fahrten extra bezahlen. Diese Neuregelung präsentierte Landeshauptmann Hans Niessl am 04.06. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinen Kollegen aus Wien und Niederösterreich, Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, sowie Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner.

„Dieses Treffen der drei Landeshauptleute der Ostregion hat bereits seit 1995 gute Tradition und steht im Zeichen des konstruktiven und freundschaftlichen Miteinander, über Länder- und Parteigrenzen hinweg für die gemeinsamen Interessen der Ostregion, die es in vielen Bereichen gibt. Unser Ziel ist es, Verbesserungen für die Menschen dieser Region zu erreichen. 30.000 Burgenländerinnen und Burgenländer - inklusive SchülerInnen und Lehrlinge - pendeln täglich in den Großraum Wien. Mit dieser Initiative setzen wir ein massives Signal in Richtung Verwaltungsvereinfachung, Öffentlicher Verkehr und Klimaschutz, vor allem aber in Richtung Entlastung der Familien“, so Landeshauptmann Hans Niessl.

Konkret wird es im Zuge eines "Top-Jugend-Tickets" die Möglichkeit geben, um 60 Euro pro Jahr im gesamten Verkehrsverbund Ost-Region das ganze Jahr über, so auch an den Wochenenden und in den Ferien, auf allen Strecken kostenlos zu fahren. Zusätzlich dazu wird es weiterhin die bisherige Möglichkeit geben, mit einem Selbstbehalt von 19,60 Euro für ein Schuljahr an Wochentagen die Fahrt zwischen Wohnung und Schule oder Ausbildungsstelle zu bestreiten.

Diese neue Regelung bringt insbesondere für Kinder, die in Patchwork-Familien leben und daher einmal zur Mutter, zum Vater oder zu den Großeltern fahren, eine deutliche Verbesserung. Sie entlastet die Familien auch dadurch, dass sie ihre Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an den Wochenenden und in den Ferien nicht mehr extra bezahlen müssen. Auch Kinder, deren Schulweg kürzer als zwei Kilometer ist, können künftig mit ihrem Freifahrtticket das gesamte Verkehrsnetz von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland nützen.

Die Neuregelung betrifft in den drei Bundesländern 460.000 Schüler und 41.600 Lehrlinge. Derzeit haben nur 261.500 Schüler und 20.000 Lehrlinge davon ein Freifahrtticket, die anderen haben entweder wegen des kurzen Schulweges kein Anrecht darauf oder haben keine Fahrbeihilfe beantragt. Von der neuen Regelung profitieren etwa 40 Prozent aller österreichischen Schüler und Lehrlinge. Die Kosten für die Schüler- und Lehrlingsfreifahrt trägt weiterhin der Familienlastenausgleichsfonds (FLAF), der dafür jährlich ca. 130 Millionen Euro aufwendet. Da im neuen System die Anspruchsberechtigung nicht mehr geprüft werden muss, bedeutet das für den Bund eine deutliche Verwaltungsvereinfachung. Diese Regelung ist so konzipiert, dass für den FLAF keine zusätzlichen Kosten entstehen.
 
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