Geringste Arbeitslosenquote in der EU  

erstellt am
01. 06. 12

Hundstorfer: Moderater Anstieg um 4,4 Prozent
Geringste Arbeitslosenquote in der EU – Beschäftigung steigt weiter stark an - 55.000 zusätzliche Arbeitsplätze
Wien (bmask) - "Mit 231.077 Arbeitslosen - das entspricht einem Plus von 4,4 Prozent - wurde mit Ende Mai der geringste Anstieg der Arbeitslosigkeit seit vier Monaten verzeichnet", so Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 01.06. Nachdem noch Ende April die Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern gestiegen ist, ist die Arbeitslosigkeit nun in vier Bundesländern gesunken. "Österreich ist mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent weiterhin das Land mit der geringsten Arbeitslosigkeit in der EU und vergrößerte seinen Abstand zu den 26 anderen Staaten weiter. Bei der Jugendarbeitslosigkeit liegt Österreich mit 8,9 Prozent hinter Deutschland an 2. Stelle", betonte Hundstorfer. Er verwies außerdem auf das starke Beschäftigungswachstum. "Jeder Arbeitslose ist ein Arbeitsloser zu viel. Deswegen arbeiten wir nun intensiv daran, mit den zusätzlichen 750 Millionen Euro bis 2016 Programme zu entwickeln, die die Beschäftigungschancen von älteren und gesundheitlich eingeschränkten Menschen zu erhöhen", so Hundstorfer.

Die Zahl der Schulungen stieg um 4.858 (+7,4 Prozent) auf 70.638. Insgesamt waren beim Arbeitsmarktservice 301.715 Menschen vorgemerkt, ein Zuwachs um 14.566 oder 5,1 Prozent. "Gleichzeitig wächst die Beschäftigung weiterhin kräftig: 55.000 zusätzliche Arbeitsplätze wurden im vergangenen Jahr geschaffen. Damit wächst die Beschäftigung in den ersten fünf Monaten des Jahres doppelt so stark wie von den Wirtschaftsforschern für 2012 prognostiziert wurde", unterstrich der Sozialminister. Der demografische Wandel und der längere Verbleib von Älteren am Arbeitsmarkt zeigt sich in den Mai-Zahlen deutlich: mehr als 80 Prozent des Beschäftigungszuwachses entfällt auf über 50-jährige. Gleichzeitig steigt auch die Arbeitslosigkeit bei Älteren. 42.000 zusätzliche Beschäftigte und 4.716 zusätzliche Arbeitslose über 50 Jahre wurden Ende Mai gezählt. "Die Unterstützung des demografischen Wandels und der längere Verbleib in Beschäftigung wird daher zu einem politischen Schwerpunkt der nächsten Jahre", so Hundstorfer.

Die Jugendarbeitslosigkeit sinkt bei den 15-19-jährigen um 2,3 Prozent und steigt bei den 20-24 jährigen Jugendlichen um 2,3 Prozent. Damit entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Jugendliche besser als der Gesamtarbeitsmarkt. Auch der Lehrstellenmarkt entspannt sich weiter: im Vergleich zum Vorjahr stehen einer gleichbleibenden Zahl an Lehrstellensuchenden (+1) 224 zusätzliche offene Lehrstellen zur Verfügung. "Die Ausbildungsgarantie für Jugendliche bleibt aufrecht, zudem werden durch das Jugendcoaching ausgrenzungsgefährdete Jugendliche bereits während ihrer Schulzeit beraten, unterstützt und am Weg in den Arbeitsmarkt begleitet", sagte Hundstorfer.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit von behinderten Personen (+14 Prozent) ist auf eine verstärkte Erfassung von Behinderung beim AMS zurückzuführen. Seitdem mit Jahresbeginn das AMS die Integrationsbeihilfe des Bundessozialamts übernommen hat, werden einerseits vom AMS zusätzliche Mittel für die Beschäftigungsförderung von Behinderten bereitgestellt, andererseits wird die statistische Erfassung von Arbeitslosen mit Behinderung verstärkt vorgenommen.

Die Branchenentwicklung zeigt, dass weiterhin der Bau (+8,8 Prozent) und das Gesundheits- und Sozialwesen (+10,7 Prozent) steigende Arbeitslosigkeit aufweisen. Neuerlich verzeichnet die Leiharbeitsbranche mit +16,4 Prozent Arbeitslosigkeit den stärksten Zuwachs an Arbeitslosen. Weniger betroffen ist hingegen die Stammbelegschaft in der Industrie. Dort steigt die Arbeitslosigkeit nur um 2,4 Prozent. Auch der Handel (+3,8 Prozent) ist unterdurchschnittlich betroffen. Im Tourismus sinkt die Arbeitslosigkeit um 2,3 Prozent.

In den Tourismusbundesländer Tirol (-3,5 Prozent), Vorarlberg (-2,2 Prozent), Salzburg (-0,2 Prozent) und Kärnten (-0,2 Prozent) können sich daher über sinkende Arbeitslosigkeit freuen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist hingegen in der Steiermark (+10,3 Prozent), Niederösterreich (+9,3 Prozent), Burgenland (+8,9 Prozent) und Oberösterreich (+7,6 Prozent) überdurchschnittlich, in Wien (+3,6 Prozent) unterdurchschnittlich.

 

Steindl: EU-Wachstumsfonds von Michael Spindelegger ist Gebot der Stunde
Österreich hat mit 3,9 Prozent weiterhin EU-weit niedrigste Arbeitslosenquote – Statt neuer Schulden bestehende EU-Mittel effizient einsetzen
Wien (övp-pk) - "Österreich hat mit 3,9 Prozent weiterhin die mit Abstand niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU. Jetzt heißt es, Wachstumsimpulse zu setzen, ohne neue Schulden zu machen", stellt ÖVP-Abgeordneter Konrad Steindl, Vorsitzender des parlamentarischen Wirtschaftsausschusses, zu den EU-Arbeitsmarktdaten klar: "ÖVP-Bundesparteiobmann Michael Spindelegger hat sein Konzept eines EU-Wachstumsfonds auf den Tisch gelegt. Die Finanzmittel, um das Wachstum in Europa anzukurbeln, gibt es schon. Sie liegen im EU-Strukturfonds und müssen nun zielgerichtet eingesetzt werden. Dazu braucht es Tatkraft und Verantwortung", so Steindl, der abschließend festhält: "Der Weg aus der Schuldenkrise und zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum kann nur sein: Ein kluger Mix aus Sparen und Investieren mit vorhandenen Mitteln – der Wachstumsfonds, wie ihn Michael Spindelegger vorgeschlagen hat."

 

Strache: Regierung versagt bei Arbeitsmarktpolitik völlig
Die von SPÖ, ÖVP und Industriellenvereinigung angekündigten Vorteile für Österreich durch die Arbeitsmarktöffnung stellen sich nicht ein
Wien (fpd) - "Die heute veröffentlichten Arbeitslosenzahlen zeigen mit einem Anstieg von 5,1% deutlich die völlige Hilflosigkeit der Bundesregierung die herrschende Krise zu managen", so FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache. Die aktuelle Lage auf dem österreichischen Arbeitsmarkt mache offensichtlich, dass es mit dem massiven Zustrom von Arbeitskräften - bis dato an die 30.000 Ausländer, das sind mehr Menschen als die Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz Einwohner hat - zu einem Verdrängungswettbewerb und einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich gekommen sei.

"Trotz Rekordbeschäftigung und Wirtschaftswachstum sind die Arbeitslosenzahlen gestiegen. Die aktuellen Daten belegen eindeutig, dass sich die ökonomischen Vorteile für Österreich durch die Arbeitsmarktöffnung, wie von SPÖ, ÖVP und Industriellenvereinigung behauptet, nicht einstellen", so Strache. An die Verantwortlichen appelliert er mit Nachdruck, den Fokus auf die heimischen Arbeitskräfte zu legen und dort anzusetzen, wo es dringend nötig ist. Für Facharbeiter und Langzeitarbeitslose sowie ältere Beschäftigte liege noch immer keine zukunftsorientierte innerösterreichische Strategie auf dem Tisch. Dem zuständigen Minister Hundstorfer gingen indes seine beschönigenden Argumente der Situation nicht aus, anstatt einzugestehen, dass seine Politik eilig eine Richtungsänderung benötige.

 

Dolinschek: Dreiste Äußerung Hundstorfers
Sozialminister ignoriert seit Monaten beharrlich die hohen Arbeitslosenzahlen
Wien (bzö) - "Und jeden Monat grüßt das Murmeltier - auch im Mai ist die Arbeitslosigkeit wieder gestiegen und der Sozialminister bezeichnet diesen Umstand lapidar als "moderaten Anstieg". Das ist eine "dreiste Äußerung Hundstorfers", denn bei knapp 10.000 Arbeitslosen mehr als im Vergleich zum Vormonat kann man nicht von einem "moderaten Anstieg" sprechen", kritisierte BZÖ-Sozialsprecher Abg. Sigisbert Dolinschek.

"Der Sozialminister ignoriert seit Monaten beharrlich die hohen Arbeitslosenzahlen und als einzige Aktion von ihm kommt dann, "dass Österreich die geringste Arbeitslosenquote in der EU hat". Für solche Null-Feststellungen braucht man keinen Sozialminister und vor allem hilft so ein Statement den 301.715 Arbeitslosen nicht weiter. Österreich braucht daher effiziente Wege, um aus dieser Spirale nach unten herauszukommen", betonte der BZÖ-Sozialsprecher.

"Eine umfassende Steuersenkung ist die einzige wirksame Maßnahme zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, zur raschen Senkung der Arbeitslosigkeit und damit verbunden wird auch die Massenkaufkraft massiv angekurbelt. Österreich braucht eine echte Steuersenkung, gekoppelt mit Einsparungen und Reformen am System", forderte Dolinschek.

 

 Schatz: Fiskalpakt stoppen
Arbeitsmarkt- und Konjunkturpolitik brauchen mehr finanzielle Mittel
Wien (grüne) - "Das absurde Spardiktat tötet jeden konjunkturellen Keim und wird die Arbeitslosigkeit weiter in die Höhe treiben. Der Fiskalpakt gießt Öl ins Feuer dieser Krise, " stellt Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen, in Anbetracht der heute veröffentlichten Arbeitslosenzahlen für den Mai, fest. "Wir brauchen dringend mehr Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik. Seit Jahren fehlt das nötige Geld, um Arbeitssuchenden qualitativ hochwertige Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie gute Beratung anbieten zu können. Nachhaltig am Arbeitsmarkt integrierte und motivierte ArbeitnehmerInnen sind die beste Rendite einer öffentlichen Investition", betont Schatz.

"Sämtliche Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen nützen aber nichts, wenn nicht auch in die Schaffung neuer Jobs investiert wird. Wir brauchen neue Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien, soziale Dienstleistungen, Bildung, Forschung und Kultur. Mit dem Fiskalpakt wird das unmöglich sein. Die Ansage, dass dafür nur Mittel aus den diversen Europäischen Fonds umgeschichtet werden müssen, ist ein Ablenkungsmanöver. Eine solche Maßnahme würde Jahre dauern und kommt für die aktuelle Krise deutlich zu spät", kritisiert Schatz.

 

Kaske: Älteren Beschäftigten eine Chance geben
Bonus-Malus-System einführen, Behindertenausgleichstaxe anheben
Wien (ögb) - "Es ist schön, dass die Zahl der Beschäftigten steigt. Zugleich steigt auch die Arbeitslosigkeit laufend an, und hier muss die Politik mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern. Das betrifft insbesondere die Arbeitslosigkeit älterer ArbeitnehmerInnen und von Menschen mit Behinderung", sagt vida-Vorsitzender und ÖGB-Arbeitsmarktsprecher Rudolf Kaske. Inklusive SchulungsteilnehmerInnen waren im Mai 301.715 Menschen als arbeitslos registriert. Das bedeutet eine Zunahme der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Mai des Vorjahres um 5,1 Prozent.

Kaske begrüßt, dass Menschen mit Behinderung, die einen Job suchen, laut Sozialministerium nun in der Statistik besser erfasst werden. "Positiv ist auch, dass seit Jahresbeginn vom Arbeitsmarktservice zusätzliche Mittel für die Beschäftigungsförderung von Arbeitslosen mit Behinderung aufgewendet werden. Zugleich sollte überlegt werden, hier säumige Betriebe stärker in die Pflicht zu nehmen", sagt der Gewerkschafter. Bei der Behindertenausgleichstaxe, die Betriebe bezahlen müssen, die zu wenig Menschen mit Behinderung beschäftigen, müsse geprüft werden, ob die mit Anfang 2011 erfolgte Anhebung für Betriebe mit mehr als 100 Beschäftigten ausreichend gewesen sei.

Auch der überdurchschnittliche Anstieg der Arbeitslosigkeit von Menschen über 50 dürfe nicht als unumkehrbar hingenommen werden. "Wir brauchen einen Einstellungswandel bei den Betrieben. Wenn sie nicht von sich aus für alternsgerechte Arbeitsplätze sorgen, muss man sie mit den entsprechenden Maßnahmen dazu bringen", sagt Kaske. Er fordert ein effizientes Bonus-Malus-System, das die Arbeitgeber zur Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen veranlasst.

Auf nationaler und EU-Ebene verlangt der Gewerkschafter Investitionen in gute öffentliche Dienstleistungen und in die Infrastruktur. "Statt mit Sonderwirtschaftszonen Südeuropa in einen Steinzeit-Kapitalismus zu treiben, braucht es kluge Investitions- und Konjunkturprogramme. Darüber sollten sich Politiker und Ökonomen die Köpfe zerbrechen statt die Beschäftigten in Südeuropa zu Freiwild für neoliberale Experimente zu erklären", mahnt Kaske.

 

 Tumpel: Nur Verteilungsgerechtigkeit und Zukunftsinvestitionen führen aus der Krise
Wien (ak) - Auch im Mai stieg die Zahl der Arbeitsuchenden weiter an. Rund 231.000 Personen waren im Mai arbeitslos registriert, über 70.000 befanden sich in Schulungen. Das ist gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr ein Anstieg der Arbeitsuchenden um rund 10.000 oder um 4,4 Prozent. "Besonders bei den bereits bekannten Problemgruppen Junge, Frauen und Älteren dürften die gesetzten Maßnahmen nicht wunschgemäß greifen oder müssen noch verstärkt werden", sagt AK Präsident Herbert Tumpel. So musste bei den Jungen ein Anstieg um 1,4 Prozent, bei den Frauen um 2,4 Prozent und bei den Älteren ein Anstieg von fast zehn Prozent verzeichnet werden. Tumpel: "Es muss ernsthaft und rasch ein Politikwechsel vollzogen werden. Europa ist dabei, sich in eine schwere wirtschaftliche und soziale Krise hinein zu sparen. Aus dieser Krise, die sich in hohen Staatsschulden und zu hoher Arbeitslosigkeit äußert, können wir nur herauswachsen mit Investitionen in Beschäftigung, Ausbildung und soziale Dienstleistungen. Das bringt neues Wachstum." Für Tumpel führt der Weg aus der Krise aber auch über mehr Verteilungsgerechtigkeit: "Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leiden unter den Belastungen durch die Krise und den hohen Preisen. Der Beitrag, den die großen Vermögen leisten, ist mehr als ungenügend. Da läuft etwas schief - in Österreich und in Europa. Diese Schieflage muss behoben werden. Gerechtigkeit muss sein."

Die AK fordert daher insbesondere:

  • Investitionen in soziale Dienstleistungen, in Bildung und Aus- und Weiterbildung sowie in Gesundheit erhöhen die direkten und indirekten Beschäftigungschancen. Gefordert sind insbesondere: Ausbau der Kinderbetreuung und Pflege, ein Recht auf Ausbildung, keine Abstriche bei der überbetrieblichen Ausbildung, volle Unterstützung für das Projekt Jugendcoaching, ein flächendeckendes Angebot schulischer Nachmittagsbetreuung, hochwertige Aus- und Weiterbildung, Gesundheitsförderung und altersgerechte Arbeitsplätze.
  • Einführung einer Finanztransaktionssteuer: Selbst bei einem Steuersatz von nur 0,1 Prozent bringt das EU-weit 250 Mrd Euro jährlich. Positiver Nebeneffekt: Die Spekulationen auf den Finanzmärkten werden gebremst.
  • Vermögenssteuern auf große Vermögen: Mit einem höheren Anteil an vermögensbezogenen Steuern werden neue Mittel für die notwendigen Investitionen frei und außerdem für eine gerechtere Einkommens- und Vermögensverteilung gesorgt.
  • Absicherung der Konsumnachfrage durch Inflationsbekämpfung. Das stabilisiert die Wirtschaftsentwicklung. Besonders die mittleren und unteren Einkommensbereiche haben eine höhere Konsumneigung, hier profitiert der Staat von Reallohnzuwächsen besonders. Höherer Konsum führt auch zu höheren Einnahmen bei den direkten Steuern.

 

 Neumayer: Jetzt mehr Flexibilität ermöglichen
Anstieg offener Lehrstellen zeigt Fachkräftebedarf - Mangelberufsliste rasch umsetzen - Keine Einschränkungen bei Arbeitskräfteüberlassung
Wien (pdi) - "Es ist natürlich uneingeschränkt zu begrüßen, dass wir über die geringste Arbeitslosenquote in Europa verfügen. Dennoch ist jeder Arbeitslose einer zu viel. Wir müssen daher gerade jetzt dringend für mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt und bei der Arbeitszeit sorgen", forderte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Christoph Neumayer. Laut den aktuellen Zahlen nach Eurostat liege Österreich derzeit mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent unangefochten an der Spitze vor Luxemburg und den Niederlanden mit jeweils 5,2 Prozent. Nach nationaler Berechnung erhöhte sich die Arbeitslosenquote leicht von 6,0 auf 6,2 Prozent. "In Deutschland spricht sich sogar die DGB-eigene Böckler-Stiftung für mehr Flexibilität in Bezug auf die Arbeitszeit aus, da dies zu besseren Beschäftigtenzahlen führt. Hier ist es hoch an der Zeit, dass sich auch in Österreich etwas bewegt", so Neumayer.

Die Zahl der aktiv Beschäftigten hat sich per Ende Mai neuerlich um 55.000 Personen auf 3,372 Millionen erhöht, insbesondere ist die Zahl der Beschäftigten ab 50 Jahre um 42.000 Personen, das heißt um 6 Prozent gestiegen. Aus Sicht der Industrie besonders erfreulich an den aktuellen Daten sei die Entwicklung am Lehrstellenmarkt. Die Zahl der offenen Lehrstellen wuchs um 6,8 Prozent, was "ein deutliches Zeichen für die ungebrochene Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist, und den zusätzlichen Fachkräftebedarf zeigt." Die IV spreche sich daher für die schnellstmögliche Umsetzung der eben in Begutachtung befindlichen Mangelberufsliste aus, die einen Zugang in 25 Berufen ermöglichen soll. Trotz der im internationalen Vergleich guten Arbeitsmarktlage sei in Teilbereichen des Arbeitsmarktes ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu konstatieren: "Im Bereich der Arbeitskräfteüberlassung ist die Arbeitslosigkeit um 16,4 Prozent gestiegen. Vor diesem Hintergrund muss einmal mehr vor einer Einschränkung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Arbeitskräfteüberlassung massiv gewarnt werden", wie der IV-Generalsekretär unterstrich.

 

Oö. Arbeitsmarkt stabil: 619.000 Beschäftigte, bundesweit niedrigste Jugendarbeitslosigkeit
Pühringer/Sigl: "9.328 neue Jobs im Mai 2012 – In den kommenden Wochen volles Augenmerk auf Jugendbeschäftigung"
Linz (lk) - Mit einem Zuwachs von 9.328 Beschäftigten (1,53 %) im Mai ist die Beschäftigung in Oberösterreich auf einem Rekordhoch. Insgesamt waren 619.000 Personen in Beschäftigung, wie die aktuellen Daten des Arbeitsmarktservice OÖ zeigen. "Die 8.138 beim AMS gemeldeten offenen Stellen zeigen, dass es noch Potenzial gibt, Menschen in Beschäftigung zu bringen. Wir verfolgen mit der Arbeitsmarktstrategie 'Arbeitsplatz OÖ 2020' das Ziel Vollbeschäftigung", kündigen Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl an. Die Arbeitslosenquote in OÖ ist im Vergleich zum April 2011 leicht von 3,4 % auf 3,6 % gestiegen. Der Österreich-Schnitt beträgt 6,3 %. Damit liegt OÖ deutlich vor Salzburg auf Platz 1 unter den neun Bundesländern.

"Ein besonderer Schwerpunkt in den kommenden Wochen rund um den Schulschluss gilt der Jugendbeschäftigung und der damit verbundenen Ausbildungsgarantie. Wir wollen die Zahl jener jungen Menschen, die nach der Pflichtschule keine Ausbildung mehr machen und abschließen, deutlich reduzieren und die Ausbildungsquote bis 2015 auf mindestens 90 Prozent erhöhen", betonen Landeshauptmann Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Sigl. Ein weiterer Schwerpunkt liege auch auf der Intensivierung des Job-Coachings für junge Menschen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben. Dass die Bemühungen erfolgreich sind, zeigt ein Vergleich der Jugendarbeitslosigkeit: In Wien beträgt sie mehr als zehn Prozent, in Oberösterreich 4,4 %. Der Österreich-Durchschnitt liegt bei 6,8 %.

Informationen: http://www.jugendservice.at/coaching

 

Salzburg: Rückgang der Arbeitslosigkeit und klares Plus bei Beschäftigten
Burgstaller: Salzburg wird Angebote für berufliche Qualifizierung weiterhin nach besten Kräften fördern
Salzburg (lk) - Mit 1. Juni 2012 waren in Salzburg 11.535 Personen ohne Arbeit. "Während die Arbeitslosigkeit bundesweit um 4,4 Prozent angestiegen ist, ist in Salzburg dagegen sogar ein leichter Rückgang festzustellen, denn auch die Schulungsteilnahmen sind um drei Prozent zurückgegangen. Derzeit absolvieren in Salzburg 3.029 Personen Weiterbildungsmaßnahmen des AMS (Arbeitsmarktservice). Salzburg liegt mit einer Arbeitslosenrate von derzeit 4,6 Prozent im Bundesländervergleich an zweiter Stelle", sagte Arbeitsmarktreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 01.06..

Die Zahl der Lehrstellensuchenden betrug im Vergleich zum Vorjahresmonat 187 und ging damit um 16,1 Prozent zurück. Dem stehen derzeit 673 offene Lehrstellen gegenüber, das entspricht einem Rückgang von 2,9 Prozent. Nach wie vor erfreulich ist die geringe Jugendarbeitslosigkeit: Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen bis 24 Jahre um 2,4 Prozent gesunken.

Die positive Entwicklung verläuft nach Branchen jedoch sehr unterschiedlich. So stieg im Bauwesen die Arbeitslosigkeit um 37,1 Prozent (140 Personen), während sie im Hotel- und Gastgewerbe um 8,5 Prozent (347 Personen) rückläufig war.

Zeitgleich zur Veröffentlichung der aktuellen monatlichen Arbeitsmarktdaten durch das AMS legten Land Salzburg und Arbeiterkammer heute die halbjährliche regionale Beschäftigungsstatistik vor, die im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Beschäftigung von zwei Prozent ausweist. Im Vier-Jahres-Vergleich beträgt die Zunahme bei den unselbstständig Beschäftigten im Bundesland mit mehr als 9.300 Personen sogar vier Prozent.

"Die Zunahme der Beschäftigtenzahlen ist ein positives Signal. Hand in Hand mit den nach wie vor grundsätzlich erfreulich niedrigen Arbeitslosenzahlen ergibt sich ein positives Bild des Salzburger Arbeitsmarkts", sagte Landeshauptfrau Gabi Burgstaller. "Im Bundesländervergleich sind wir über einen langen Zeitraum ganz vorne mit dabei. Wobei klar ist, dass wir mit rund 11.000 Menschen ohne Beschäftigung nicht zufrieden sein können, ganz im Gegenteil. Deshalb werden wir weiterhin die Angebote für berufliche Qualifizierungen nach besten Kräften fördern. Menschen, die ihre Arbeit verlieren, müssen unterstützt werden, um sich für Zukunftsberufe weiterbilden zu können", erklärte die für den Arbeitsmarkt ressortzuständige Landeshauptfrau weiter.

"Salzburg ist dank aktiver Arbeitsmarktpolitik gut durch die Krise getaucht. Allerdings ist der Rückgang der Konjunktur - in Folge der nicht bewältigten Krisenursachen mit einer nach wie vor großen Schieflage zwischen Arbeit und Vermögen - bereits deutlich spürbar. Die Arbeitslosigkeit ist auch in Salzburg von August 2011 bis April 2012 Monat für Monat angestiegen", betonte AK-Präsident Siegfried Pichler.

"Eine Lösung kann dabei nur in der Ankurbelung der Wirtschaft bestehen. Wir müssen auf Wachstum und Investitionen setzen, gerade in den einzelnen Regionen. In den Bezirken müssen dabei die regionale Kaufkraft und die Entwicklung einer breiten Wirtschaftsstruktur die Säulen der regionalen Wirtschaftsstandorte sein", so Pichler weiter. "Es läuft etwas in Europa schief, wenn das von oben verordnete Sparen oberste Priorität in der Wirtschaftspolitik hat und zum Allheilmittel wird. Wir brauchen stattdessen ein vernünftiges, in die Zukunft gerichtetes Handeln, das auch gezielte wachstumsfördernde Investitionen vorsieht", forderte AK-Präsident Pichler.

Nach den Ergebnissen der regionalen Beschäftigtenstatistik waren Ende Jänner 2012 im Land Salzburg insgesamt 239.761 Personen unselbstständig beschäftigt, das sind um 4.674 Personen oder 2,0 Prozent mehr als Ende Jänner 2011. Von Jänner 2008 auf Jänner 2012 kam es zu einem Anstieg der Zahl der unselbstständig Beschäftigten, und zwar um 9.304 Personen oder 4,0 Prozent. Zum Vier-Jahres-Vergleich sei ausgeführt, dass durch die Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise und durch die (Teil­)Schließung von Produktionsstätten international tätiger Konzerne (zum Jahresende 2008 bzw. im Jahr 2009) von Jänner 2008 auf Jänner 2009 nur wenige Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen wurden und von Jänner 2009 auf Jänner 2010 Arbeitplätze verloren gingen.

Die halbjährliche, regionale Beschäftigtenstatistik ist ein Kooperationsprodukt des Landesstatistischen Dienstes mit der Abteilung Wirtschaft der Arbeiterkammer Salzburg, mit dem Ziel, die Zahl der Arbeitsplätze regional, das heißt auf Ebene der Bezirke, der Arbeitsmarktregionen und der Gemeinden, darzustellen. Die dazu erforderlichen ergänzenden Erhebungen und Bearbeitungen des umfangreichen Datenmaterials nehmen Zeit in Anspruch, sodass die Ergebnisse für den Stichtag 31. Jänner zeitversetzt vorliegen.

Arbeitsplatzzuwächse in allen Bezirken
Von Jänner 2011 auf Jänner 2012 konnten zwar alle sechs Salzburger Bezirke ein Beschäftigungswachstum verbuchen, das Plus war aber im Flachgau mit 2,6 Prozent und im Lungau mit 2,5 Prozent spürbar höher als auf Landesebene mit 2,0 Prozent. Während die Beschäftigungszuwächse in der Stadt Salzburg mit 2,2 Prozent und im Tennengau mit 2,1 Prozent noch knapp über dem Landeswert lagen, waren die Beschäftigungszunahmen im Pongau mit 1,4 Prozent und insbesondere im Pinzgau mit 1,0 Prozent deutlich niedriger. Damit war die Entwicklung in den Winter-Tourismusbezirken Pinzgau und Pongau schwächer.

Ende Jänner 2012 waren in allen 13 Arbeitsmarktregionen mehr Personen unselbstständig beschäftigt als ein Jahr zuvor, wobei die Beschäftigungszuwächse der einzelnen Regionen jedoch stark variieren. Mit einem Plus von 5,6 Prozent bzw. 4,8 Prozent führen die Flachgauer Regionen Strobl und Bürmoos-Lamprechtshausen das Ranking vor dem Lungau mit 2,5 Prozent sowie der Stadt Salzburg und Hallein mit jeweils + 2,3 Prozent überlegen an. Am Tabellenende finden sich die Regionen Kaprun-Bruck und Neumarkt-Straßwalchen, in denen die Zahl der Arbeitsplätze Ende Jänner 2012 lediglich um 0,2 bzw. 0,4 Prozent höher war als Ende Jänner 2011.

Acht Gemeinden mit mehr als 100 zusätzlichen Arbeitsplätzen
Von Jänner 2011 auf Jänner 2012 wurden in acht Gemeinden 100 oder mehr Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen. Die Liste der Top Five wird von der Landeshauptstadt Salzburg (+ 1.987 Arbeitsplätze) überlegen angeführt, dahinter folgen zwei Gemeinden aus dem Flachgau, nämlich Wals-Siezenheim (+ 447 Arbeitplätze) und Eugendorf (+ 198 Arbeitsplätze). Die Gemeinde St. Johann im Pongau (+ 155 Arbeitsplätze) ist die einzige Gemeinde innergebirg, die unter den besten Fünf zu finden ist; auf dem fünften Platz liegt mit Oberndorf (+ 128 Arbeitsplätze) wieder eine Flachgauer Gemeinde. 

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