Spindelegger: Ungehinderter humanitärer Zugang zu Menschen in Not in Syrien ist unerlässlich   

erstellt am
01. 06. 12

Außenminister berät mit EU-Kommissarin Georgieva Hilfe für syrische Bevölkerung
Wien (bmeia) - „Menschlichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität müssen oberste Prinzipien der humanitären Hilfe bleiben“, betonte Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger am 31.05. im Gespräch mit der EU-Kommissarin für Humanitäre Hilfe, Kristalina Georgieva. „Ich bin der Kommissarin sehr dankbar, dass sie diese Botschaft dem UN-Sondervermittler Kofi Annan für die laufenden Verhandlungen in Damaskus mitgegeben hat“, so Spindelegger weiter. Die Internationale Gemeinschaft setzt sich seit Beginn der Krise in Syrien für die Schaffung von Korridoren für humanitäre Hilfe ein, allerdings konnten diese bislang noch nicht errichtet werden. Die Zahl an Übergriffen auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in Syrien sind besorgniserregend hoch.

EU-Kommissarin Georgieva machte auch auf die dramatische Verschlechterung der Lage in anderen Regionen aufmerksam. So leiden im Jemen schon jetzt eine Million Kinder an Unterernährung. Die Europäische Kommission stellte bisher fünf Millionen Euro für die sich abzeichnende Hungerkrise bereit. Auch die Situation in der Sahelzone und insbesondere in Mali erfordert verstärkte Aufmerksamkeit. EU-Kommissarin Georgieva warnte vor einer humanitären Katastrophe aufgrund von Ernteausfällen, von der mehr als 15 Millionen Menschen betroffen sein könnten. Fünf Staaten der Region haben bereits den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten.

„Hilfe rasch zu den betroffenen Menschen in der Region zu bringen ist im Moment die höchste Priorität“, betonte Spindelegger. Österreich hat 1,5 Millionen Euro für den Sahelgürtel bereitgestellt. Die österreichische Unterstützung wird über bewährte Organisationen wie das Internationale Roten Kreuz, Licht für die Welt und Hope 87 geleistet. Die Europäische Kommission konnte 123 Millionen Euro für die Sahelzone mobilisieren. „Insgesamt kann humanitäre Hilfe nur einen kleinen Baustein darstellen – mittelfristig muss es darum gehen Nahrungsmittelsicherheit zu erreichen und damit auch einen Beitrag für den Frieden in der gesamten Region zu leisten“, so Spindelegger abschließend.
     
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