Hummer: Kinderbetreuungseinrichtungen sollen Familie ergänzen, nicht ersetzen   

erstellt am
30. 05. 12

Derzeit werden bundesweite Empfehlungen über Mindeststandards in der Kinderbetreuung erarbeitet
Linz (lk) - "Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt zusammen mit dem steigenden Arbeitskräftebedarf eine der zentralen gesellschaftspolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre dar. Kinderbetreuungseinrichtungen müssen sich dabei nach den Bedürfnissen der Kinder und der Eltern richten. Sie sollen und können aber nicht die Erziehungsarbeit der Eltern ersetzen", so die zuständige Landesrätin Mag.a Doris Hummer zur Pressekonferenz der Arbeiterkammer Oberösterreich, Industriellenvereinigung und Johannes Kepler Universität über die frühkindliche Bildung am 30.05.

"Die Studie von Univ. Prof. Dr. Friedrich Schneider belegt bekannte Forschungs-ergebnisse, wonach sich Investitionen in die frühkindliche Bildung volkswirtschaftlich gesehen, lohnen. Der freie Zugang zur frühen Bildung und die noch deutlichere Positionierung des Kindergartens als elementare Bildungseinrichtung waren auch die Leitmotive für die Einführung des beitragsfreien Kindergartens in Oberösterreich", so Bildungs-Landesrätin Hummer. Durch den Gratiskindergarten sind in Oberösterreich zusätzlich fast 1.000 Pädagog/innen und Helfer/innen angestellt worden. Das Land Oberösterreich hat alleine im aktuellen Bildungsbudget über 182 Millionen Euro für Kinderbetreuung vorgesehen. "Diese Mittel sind für die Zukunft unserer Kinder bestens investiert", so Landesrätin Hummer.

Bundesweite Empfehlungen über Mindeststandards in der Kinderbetreuung
Im Rahmen der Vereinbarung gemäß Artikel 15a B-VG über den "Ausbau des institutionellen Kinderbetreuungsangebotes" werden derzeit zur Sicherung der Betreuungsqualität bundesweite Empfehlungen über Mindeststandards in der Kinderbetreuung erarbeitet. Im Bundesländervergleich im Hinblick auf den Erzieher-Kind-Schlüssel liegt Oberösterreich in der Krabbelstube mit 1:5 bzw. im Kindergarten mit 1:11,5 hervorragend.

"Die Höherqualifizierung der Kindergartenpädagog/innen wird im Rahmen des Projekts "Lehrerbildung Neu" diskutiert. Da es sich dabei um eine Angelegenheit handelt, die in die Kompetenz des Bundes fällt, bedarf es diesbezüglich einer österreichweiten Lösung", so Hummer. Aktuell ist die Situation allerdings so, dass es zum Teil zu wenig Kindergartenpädagog/innen gibt. Rechtsträger müssen entsprechend qualifiziertes Personal suchen. "Ich weiß, dass die Einstiegsgehälter zu gering sind. Ich möchte daher ein Gesamtpaket mit den Gemeinden schnüren, das eine Neuregelung des Dienstrechts der Kindergartenpädagog/innen und den Ausbau der Betreuungsplätze für unter 3-Jährige beinhalten soll", so Bildungs-Landesrätin Hummer.

Intensiver Ausbau von Krabbelstuben
"Den Mangel an Betreuungsplätzen für unter 3-Jährige nehme ich sehr ernst. Dass wir nach der Einführung des Gratiskindergartens nun intensiv am Ausbau des institutionellen Betreuungsangebotes für die unter 3-Jährigen arbeiten, zeigt sich in 39 zusätzlichen Krabbelstubengruppen im laufenden Kindergartenjahr. Wir haben in Oberösterreich Anreize für gemeindeübergreifende Kooperationen im Krabbel-stubenbereich und betriebliche Kinderbetreuungseinrichtungen gesetzt, um eine Verdoppelung der Betreuungsquote bis 2016 zu ermöglichen. Im Sinne eines regional bedarfsgerechten Kinderbetreuungsangebotes sind hier aber keine EU-Quoten maßgeblich, sondern vor allem der Bedarf der Eltern", so Hummer abschließend.
     
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