Haus der Musik wird zur virtuellen multimedialen Opernwelt  

erstellt am
06. 06. 12

Projekt virto|stage bietet ab Oktober weltweit einzigartiges Musik- und Bühnenerlebnis
Wien (hdm) - Das Haus der Musik, ein Unternehmen der Wien Holding, ist ein modernes, interaktives Klangmuseum und steht für neue und innovative Zugänge zur Musik. Derzeit arbeitet ein hochkarätiges Team an einer weltweit einzigartigen Installation. Unter dem Titel "virto|stage" entsteht ein multimediales und partizipatives Opern- und Musikerlebnis, das in Zusammenarbeit mit dem Medienkünstler Johannes Deutsch, den Musikstrategen Nick & Clemens Prokop, den Wiener Philharmonikern, der Sopranistin Natalia Ushakova sowie dem Interaktionsdesigner Stefan Schilcher realisiert wird.

Am 06.06. wurden das Konzept, die Idee und das hochkarätige Team für das neue Projekt im Haus der Musik erstmals von Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke und dem Direktor des Hauses der Musik, Simon K. Posch, vorgestellt.

zeitperlen virto|stage: Musik, Gesang und Vision verschmelzen miteinander
Mit "zeitperlen virto|stage" erleben BesucherInnen, wie die interaktive Verbindung von Musik, Gesang und Vision geschieht und wirkt: Oper aus der Perspektive der Akteure. Dabei verwandelt sich eine ganze Etage im Haus der Musik in ein virtuelles, interaktives und multimediales Theater, in dem die Oper "zeitperlen" aufgeführt wird. Die BesucherInnen tauchen in eine faszinierende Klangwelt ein, die ihnen die Möglichkeit eröffnet, gestaltend einzugreifen. Durch das interaktive Erlebnis werden die BesucherInnen zu RegisseurInnen und verändern Handlung, Bühnenbild und Musik. Durch Bewegungen mit den Händen, mit den Beinen oder mit dem gesamten Körper kann man das Bühnengeschehen steuern. Und das alles live vor Ort und ohne Zeitverzögerung. Das erfolgreiche Konzept des Klangmuseums, Musik mit allen Sinnen erlebbar zu machen, wird dadurch in neuartiger Weise umgesetzt.

Das vielfältige Entwicklungspotential der Neuen Medien ist bei diesem Projekt zum Motor einer Synergie zwischen Kunst und Rezeption geworden. Die interaktive Bühne verbindet KünstlerInnen und RezipientInnen in einem gemeinsamen Gestaltungs- und Entdeckungsprozess. Ab Oktober 2012 kann dann das Publikum erleben, was geschieht, wenn Musik, Gesang und Vision interaktiv miteinander verbunden werden.

Projekt setzt weltweit neue Standards
"Das Haus der Musik hat schon bisher höchste Standards gesetzt, wenn es darum geht, Kunst und Kultur auf eine Art und Weise erlebbar zu machen, bei der das Entdecken, das Hören, das Sehen oder das Spüren im Mittelpunkt stehen. Mit dieser phantastischen Installation startet das Haus der Musik nun in eine neue Dimension. Die ganze vierte Etage des Klangmuseums verwandelt sich in ein multimediales Opernhaus. Insgesamt investiert die Wien Holding gemeinsam mit Sponsoren rund 500.000 Euro in das Projekt. Wir setzen damit - nach der kompletten Renovierung des Jüdischen Museums Wien im Vorjahr - nun im Jahr 2012 den nächsten großen Schritt, unsere Museen konsequent weiterzuentwickeln", so Wien Holding-Geschäftsführer Peter Hanke.

"Als modernes, interaktives Klangmuseum sind wir bekannt dafür, immer wieder neue und innovative Zugänge zur Musik zu bieten. Mit der virto|stage erweitern wir nicht nur unser bestehendes Angebot um eine weltweit einzigartige Installation, sondern bringen uns mit einer zukunftsweisenden Entwicklung federführend in die internationale Debatte um neue Wege der Medialisierung von Musik und Oper aktiv ein", so Haus der Musik-Direktor Simon K. Posch.

Weltweit werden vielfältige Anstrengungen unternommen, die 400 Jahre alte Kunstform "Oper" gerade für das Publikum von Morgen attraktiv zu gestalten. Während diese Initiativen zwangsläufig auf den Konsumenten zielen, geht zeitperlen virto|stage einen entscheidenden Schritt weiter. Zeitgenössische KünstlerInnen entwickelten ein genresprengendes Gesamtkunstwerk, in welchem die BesucherInnen zum unverzichtbaren Bestandteil der Inszenierung werden. Durch das individuelle Interagieren mit dem Handlungsverlauf verschmelzen Vision und Musik von zeitperlen virto|stage zu einem persönlich einmaligen Opernerlebnis.

Prominentes "Leading Team"
Hinter der virto|stage steckt ein Team prominenter KünstlerInnen und AkteurInnen: der Medienkünstler Johannes Deutsch, die Sopranistin Natalia Ushakova, die Wiener Philharmoniker sowie die Musikstrategen Nick & Clemens Prokop und der Interaktionsdesigner Stefan Schilcher.

virto|stage ist eine virtuelle Bühne, die einem Opernhaus nachempfunden wurde. Kaum ist die Besucherin/der Besucher in das Opernhaus eingetreten, taucht er auch schon ein in eine faszinierende Welt. Man steht vor einer überdimensionalen Leinwand, ist mitten im Opern-Geschehen. Rund herum Logen und Ränge. Beinah glaubt man, selbst mitten im Bühnengeschehen zu sein.

Themen aus Don Giovanni, dem Fliegenden Holländer und den Metamorphosen von Ovid sind Johannes Deutschs inhaltlicher wie gestalterischer Zugang zu intensiv bearbeiteten fotografischen Kulissen. Die Arbeiten des 1960 in Linz geborenen Medienkünstlers sind gekennzeichnet durch die Verbindung von Fotografie, Malerei und digitaler Bildbearbeitung. Durch vielfache Überlagerungen entsteht der Effekt der Illusion, des Traumhaften sowie eines undurchdringlichen Bildgewebes.

Natalia Ushakova ist Celeste
Auf den virtuellen Bühnenbrettern in der virto|stage wird die Oper "zeitperlen" gegeben. Die Szenen dieser speziell für das Projekt komponierten Oper spielen auf der Glasveranda der Villa einer Opernsängerin namens Celeste. Am Morgen nach ihrem großen Opernauftritt steht die Diva auf dieser Veranda. Noch ihren Träumen nachhängend vermischen sich ihre Gedanken mit dem Blick aus dem Fenster. Die Morgendämmerung und das erste Licht dringen durch die Glasscheiben. Allmählich weitet sich die Veranda und wird zur Kulisse eines imaginären Theaters. Die Stimme der Celeste stammt von Starsopranistin Natalia Ushakova. "Es freut mich sehr, bei diesem neuen, faszinierenden Musikvorhaben aktiv mitwirken zu dürfen. Denn das Haus der Musik verbindet Geschichte und Zukunft der Musik miteinander und macht das auf spannende Weise erlebbar", betont Ushakova.

Musiker der Wiener Philharmoniker im Orchester
Richtungweisend ist auch die musikalische Konzeption. Die Musikstrategen Nick & Clemens Prokop haben die komplexen Grundlagen für eine "intelligente", räumlich interaktive Klangwelt entwickelt und die Musik für dieses System komponiert. "Komponieren bedeutet in diesem Fall, ein hoch elastisches Netz zwischen musikalischen Objekten und Parametern zu weben. Damit daraus ein lebendiger Organismus wird, der sich beruhigen, beschleunigen und dramatisieren kann", so Nick Prokop.

Die Instrumente des Orchesters wurden von Mitgliedern der Wiener Philharmoniker eingespielt. Das wohl berühmteste Orchester der Welt ist dem Haus der Musik ganz besonders verbunden. Denn im Palais, in dem sich heute das Klangmuseum befindet, wurden einst die Wiener Philharmoniker gegründet. "Wie bereits bei der erfolgreichen Realisierung des Virtuellen Dirigenten haben wir als Wiener Philharmoniker das Haus der Musik auch bei diesem zukunftsweisenden Projekt gerne unterstützt", erklärt Clemens Hellsberg, Vorstand der Wiener Philharmoniker.

Gestaltet wurde die virto|stage von den AllesWirdGut-Architekten. "Der Gestaltung der virto|stage liegt eine formale Analyse des großen Bruders - der Oper - zugrunde. Die Ränge als besonders prägendes Merkmal der Oper, drücken sich in der virto|stage nach außen und geben den Objekten einen skulpturalen Ausdruck. Betritt die Besucherin/der Besucher den Raum, so entscheidet sie/er sich für die eigene Besetzung als AkteurIn in der Mitte des Raumes oder für die Rolle als ZuschauerIn, in der sie/er sich auf die Ränge begibt", so die Architekten.

Baugleiche virto|stage auch für Kids
Eine zweite, baugleiche Bühne gibt es speziell auch für die jüngsten BesucherInnen im Haus der Musik. Die Idee und die Technik, die dahinterstecken, sind ident mit der virto|stage "für die Großen". Auch hier werden Musik, Gesang und Vision multidimensional miteinander verwoben. Was auf der Bühne passiert, bestimmen hier die Kinder. Der einzige Unterschied: Hier wird nicht die Oper Celeste gespielt, sondern Kinderbuchautor Marko Simsa präsentiert dort sein virto|stage zookonzert. Ein ganz besonderes interaktives Erlebnis für alle Kids. Im Mittelpunkt der Handlung steht Rosalie, die gerade in ihrem Bett sich schlafen legt. Weil sie aber noch nicht müde ist, verwandelt sie ihr Bett einen großen Zoo. Alle Stofftiere aus ihrem Kinderzimmer sind mit dabei. Der Pinguin watschelt über die Bettkante, das Krokodil singt einen Blues, der Frosch tanzt die Polka und der Tausendfüßler übt mit großem Eifer seinen Tausendfüße-Stepp.

Zum Haus der Musik
Im Juni 2000 wurde das Haus der Musik als erstes Österreichisches Musik- und Klangmuseum eröffnet, das multimedial und interaktiv in die Geheimnisse der Welt der Musik und Klänge entführt. Seit der Eröffnung des Hauses haben rund zwei Millionen Menschen das Haus besucht. Zahlreiche prominente Stars aus der Musikszene zählen zu den Fans des Hauses, von Anna Netrebko bis hin zu Maestro Zubin Mehta, der auch Ehrenpräsident des Hauses ist. Zehn Jahre nach der Eröffnung hat sich das Haus der Musik als fixer Bestandteil der Wiener Kulturszene etabliert und präsentiert pro Jahr auch bis zu 100 Konzerte und musikalische Veranstaltungen.

Seit dem Jahr 2005 gehört das Haus der Musik zur Wien Holding, die auch noch drei weitere Museen führt: das Mozarthaus Vienna, das Kunst Haus Wien und das Jüdische Museum Wien.
     
Informationen: http://www.hdm.at    
     
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