Islamisches Gräberfeld am Städtischen Friedhof   

erstellt am
14. 06. 12

Konvention mit CIB unterzeichnet
Bozen (stadt) - "Das ist ein wichtiger Moment für unsere Stadt", sagte Bürgermeister Luigi Spagnolli am 14.06. bei der Unterzeichnung der Konvention zwischen der Stadt Bozen und dem Comitato Islamico Bolzano (CIB) zur Errichtung eines islamischen Gräberfelds am Friedhof Bozen. "Ich bin davon überzeugt, dass ein gutes Zusammenleben in gegenseitigem Respekt möglich ist", so der Bürgermeister weiter. Die Konvention sei das Resultat eines guten Kompromisses.

Amgiad Fallaha, der Präsident des Comitato Islamico Bolzano (CIB) unterzeichnete die Konvention gemeinsam mit dem Bürgermeister und er überreichte dem Bürgermeister eine Plakette mit Worten der Anerkennung und des Dankes. "Ich hoffe, das ist der Beginn einer zukunftsweisenden Zusammenarbeit", sagte Fallaha. "Spagnolli ist auch unser Bürgermeister".

Die Unterzeichnung fand im Stadtratssaal im Beisein von Stadträtin Judith Kofler Peintner, dem ehemaligen Vertreter des Gemeindebeirates für AusländerInnen, Artan Mullaymeri, zahlreichen Vertretern des CIB sowie der Leiterin des Friedhofsdienstes, Tiziana Marcolin, statt. Stadträtin Judith Kofler Peintner bedankte sich bei allen "für die guten Vorarbeiten und die ausgezeichnete Zusammenarbeit".

Das Abkommen war mit der Vertretung der islamischen Gemeinschaften (CIB Comitato Islamico Bolzano) auch über Vermittlung durch den Gemeindebeirat für AusländerInnen erarbeitet worden und alle zuständigen Gremien, auch der Gemeinderat (Sitzung vom 12. April 2012) haben den Entwurf gut geheißen.

Auf dem Gräberfeld können laut Abkommen künftig Boznerinnen und Bozner islamischen Glaubens nach ihren Regeln aber im Rahmen der für die Friedhöfe Italiens gültigen Regelungen bestattet werden. In Ausnahmefällen könnte dies auch für Nicht-Bozner möglich sein. Das Gräberfeld ist 430 Quadratmeter groß und bietet 100 Gräbern Platz.

Die Einrichtung des islamischen Gräberfelds hat eine längere Geschichte. 2007 war ein solches Gräberfeld (in unmittelbarer Nähe des evangelischen und des jüdischen Friedhofs) vom neuen Friedhofsplan vorgesehen worden. Der Gemeinderat hatte den Plan am 20. März 2007 genehmigt. Man hat sich dann über ähnliche Projekte in anderen Städten informiert. In Innsbruck gibt es ein islamisches Gräberfeld seit 2003; bisher haben dort 40 Bestattungen stattgefunden, in Trient gibt es eine vergleichbare Einrichtung seit 2000, bestattet wurden bisher 22 Menschen..
     
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