Mailath: Zeitgemäßes Depot für Wiens Kulturschätze   

erstellt am
13. 06. 12

Wichtiger Schritt für die Zukunft des Wien Museum Neu gesetzt
Wien (rk) - Die intensiven Bemühungen und Vorarbeiten für ein neues Depot des Wien Museums sind abgeschlossen. Am 13.06. konnte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny gemeinsam mit den beiden Direktoren des Wien Museums Wolfgang Kos und Christian Kircher den neuen Standort für die Aufbewahrung und Sicherung des städtischen Kunstschatzes präsentieren. Ab 2013 wird die umfangreiche Sammlung des Wien Museums in ein vom Unternehmen "Kunsttrans" errichtetes Depot in Himberg übersiedeln. Dort können die über eine Million Objekte der städtischen Sammlung auf 12.000 Quadratmeter unter optimalen Bedingungen gelagert werden.

"Mit der Entscheidung für ein neues modernes Depot haben wir einen ersten wichtigen Schritt für die Zukunft des Wien Museum Neu gesetzt", erklärte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bei der Präsentation in Himberg. "Das Depot wird nicht mehr und nicht weniger als das kulturelle Erbe der Stadt beherbergen und wir haben die Verantwortung, diesen städtischen Kulturschatz zu erhalten und sorgsam zu pflegen", so Mailath.

"Meine Erleichterung ist groß, denn die Depot-Problematik hat das Museum seit vielen Jahren belastet", so Wien Museum-Direktor Wolfgang Kos über diese Lösung. "Nun ist garantiert, dass die Sammlung der Stadt Wien ab 2013 unter optimalen Bedingungen aufbewahrt wird."

Finanzdirektor Christian Kircher, der das Projekt "Depot neu" federführend betreut, ergänzte: "Das neue Depot ist nicht nur aus bautechnischer Sicht ein großer Fortschritt. Die Nachhaltigkeit der Bauweise ist mehrfach erprobt und schlägt sich in niedrigen laufenden Betriebskosten nieder."
Derzeitige Depotsituation nicht mehr zeitgemäß

Die Sammlung der Stadt Wien umfasst über eine Million Objekte und wird derzeit in acht Depots aufbewahrt. Der größte Teil der Sammlung ist im sogenannten Zentraldepot im 15. Bezirk untergebracht, das in mehrerlei Hinsicht nicht mehr zeitgemäß ist: Neben der schlechten Bausubstanz des Gebäudes und den problematischen klimatischen Bedingungen machten auch der massive Platzmangel und das Fehlen von Brandabschnitten ein rasches Handeln notwendig.

"Nach der intensiven Analyse internationaler Depotbauten und zahlreichen Gesprächen mit potenziellen Bauträgern hat sich die heute präsentierte Option als optimale Lösung für unser Depotproblem erwiesen", erläuterte Kircher: Das Unternehmen "Kunsttrans", eine führende österreichische Kunstspedition, hat mit seinem Tochterunternehmen AMELAR in Himberg bei Wien ein Depot nach modernsten Standards errichtet, welches das Unternehmen aus internen Gründen doch nicht selbst nützen wird. Das Gebäude, das unmittelbar an das Depot des Kunsthistorischen Museums grenzt und alle geforderten Kriterien erfüllt, wurde nun dem Wien Museum zur unbefristeten Miete mit Kaufoption angeboten. Nach intensiven Verhandlungen mit "Kunsttrans" hat das Wien Museum einen Vertrag zur Miete des Objekts unterzeichnet.
Fakten zum neuen Depot des Wien Museums

Mit einer derzeit stattfindenden Erweiterung des Gebäudes stehen dem Museum nach dem endgültigen Abschluss der Bauarbeiten ab 2013 rund 12.000 m2 zur Verfügung. Das Gebäude wurde nach den Prinzipien der Passivhaustechnologie errichtet, was ein sehr träges Raumklima erzeugt, welches wiederum günstig für die Lagerung von Museumsobjekten ist. Für die Energieerzeugung wird Erdwärme genutzt, wodurch rund 70 Prozent Energieeinsparung gegenüber konventionellen Klimaanlagen erreicht werden kann. Durch die Nachbarschaft zum Depot des Kunsthistorischen Museums können sich weitreichende Synergiemöglichkeiten ergeben: Schon in der Vorphase bestand ein intensiver Erfahrungsaustausch bezüglich Übersiedelung, Logistik, Restaurierung, Ersteinstellung, Klima etc.. Das Wien Museum beginnt bereits im Sommer 2012 mit der Vorbereitung für die Übersiedlung (Verpackung, Reinigung der Objekte). Die tatsächliche Verlagerung erster Teilbestände ins neue Depot erfolgt im November 2012. Der Hauptteil der Sammlung der Stadt Wien wird im ersten Quartal 2013 übersiedelt.
     
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