Becker: EU-Parlament will Freiwilligenarbeit besser anerkennen   

erstellt am
12. 06. 12

ÖVP-EU-Abgeordnete: Freiwilliges Engagement ist Kitt, der Gesellschaft zusammenhält
Straßburg (övp-pd) - Das Europaparlament will, dass freiwilliges und ehrenamtliches Engagement in der EU besser anerkannt wird. Insbesondere grenzüberschreitende Freiwilligentätigkeit soll besser gefördert werden, so der heutige Beschluss des Parlaments. "Freiwilligentätigkeit ist eine unerschöpfliche Quelle für informelles Lernen und die persönliche Entwicklung. Ehrenamtliches Engagement ist der Kitt der unsere Gesellschaft zusammenhält. Wer sich engagiert, darf deshalb nicht nur keine Nachteile haben, sondern muss gefördert werden", so der Sozialsprecher der ÖVP im EU-Parlament, Heinz K. Becker, am 12.06. in Straßburg. "Gerade ein Freiwilligeneinsatz im Ausland kann für junge Menschen eine lebensprägende Erfahrung sein, die die soziale und interkulturelle Kompetenz schärft", so der Europaabgeordnete.

Mit dem Beschluss fordert das Parlament angemessene Förderung von freiwilligem Engagement, eine Vereinfachung der Verwaltungsverfahren sowie Steuererleichterungen für die im Freiwilligenwesen engagierten Organisationen. Es wird angeregt ein "Europäisches Freiwilligenkorps für Humanitäre Hilfe" zu schaffen. Aufgabe dieses Freiwilligenkorps soll es sein, Freiwillige auszuwählen, auszubilden und zu entsenden, um regionale Organisationen im Fall von Naturkatastrophen zu unterstützen. Außerdem soll Freiwilligentätigkeit besser in den sogenannten "Europäischen Qualifikationsrahmen" (EQR) integriert werden, mit dem eine bessere Vergleichbarkeit und einheitliche Anerkennung von Qualifikationen innerhalb der EU erreicht werden soll. "Wer sich jahrelang in Österreich beispielsweise bei freiwilliger Feuerwehr oder im ehrenamtlichen Rettungsdienst engagiert hat, muss diese Zeiten - wenn er ins europäische Ausland zieht - auch als Vordienstzeiten beziehungsweise Berufserfahrung anerkannt bekommen. Gerade in der derzeitigen Arbeitsmarktsituation müssen junge Menschen bestmöglich auf die Herausforderungen des Beruflebens vorbereitet sein. Dazu zählen auch Auslandserfahrungen im Dienste der Gesellschaft", so Becker.

Das Jahr 2011 wurde von der EU als "Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven Bürgerschaft" begangen. Im Zentrum standen dabei Aktivitäten zur Steigerung des Bekanntheitsgrads von Möglichkeiten zu freiwilligem Engagement. Knapp 45 Prozent der Österreicher sind in Organisationen und Vereinen oder in der Nachbarschaftshilfe freiwillig und unentgeltlich tätig. Eine von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass auf europäischer Ebene dies nur rund 20 Prozent der Bürger tun. "Stillschweigend hat Freiwilligentätigkeit eine Katalysatorfunktion für den sozialen Wandel übernommen und ist inzwischen als aktive Stütze der Gesellschaft unverzichtbar", so Becker abschließend.
     
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