Waldner: "Potential Baltikum nutzen!"   

erstellt am
12. 06. 12

Staatssekretär trifft lettische Parlamentspräsidentin
Wien (bmeia) - Staatssekretär Dr. Wolfgang Waldner traf am 11.06. die lettische Parlamentspräsidentin Solvita Aboltina zu einem Arbeitsgespräch. Hauptthemen des Gesprächs waren die Vertiefung der freundschaftlichen und problemfreien Beziehungen zwischen Österreich und Lettland, die Kooperation in der EU sowie mit osteuropäischen Staaten wie Russland.

Laut Waldner seien die Verbindungen mit Lettland im Bereich Kunst und Kultur bereits sehr eng. Namen wie Elina Garanèa oder Mariss Jansons erfreuten sich großer Beliebtheit beim österreichischen Publikum. „Das Baltikum erscheint in unseren Köpfen jedoch oft weiter entfernt als dies tatsächlich der Fall ist. Riga liegt näher an Wien als z.B. London. Ich sehe daher durchaus Potential zur Vertiefung des Handelsaustausches, der sich nach einem Einbruch in den Jahren der internationalen Finanzkrise wieder im Aufwärtstrend befindet“, betont der Staatssekretär.

„Gerade in Zeiten der europäischen Staatsschuldenkrisen und täglichen Negativschlagzeilen ist Lettland ein Beispiel für einen gelungenen Spar- und Reformkurs und die Solidarität in der EU. Mit europäischer Unterstützung, aber auch mit beeindruckendem Durchsetzungswillen hat Lettland erfolgreich die Krise überwunden. Zu dieser Leistung zolle ich Lettland jeden Respekt“, unterstreicht Waldner. Lettland war nach einer ernsthaften Krise im Jahr 2008 nahe am Staatsbankrott, 2009 ist die Wirtschaft um rd. 18% geschrumpft. IWF und EU gewährten Lettland einen Kredit in der Höhe von 7 Mrd. Euro mit strengen Auflagen.

Der Staatssekretär teilt auch mit, dass Österreich und die EU besonders von Lettlands spezifischen Erfahrungen und Einblicken im Verhältnis zu Russland und anderen östlichen Nachbarstaaten der EU wie der Ukraine oder Weißrussland profitieren könnten. Dieses spezielle Nahverhältnis sei ein wichtiger Aspekt in der Definition der Beziehung der gesamten EU zu diesen Staaten. Österreich sei auch interessiert an der Erfahrung Lettlands mit der „Ostseestrategie“, die eine Vertiefung der Kooperation in dieser Region beinhaltet. Für Österreich sei dies vor dem Hintergrund unseres regionalen Engagements im Donauraum von besonderem Interesse. Gerade in den historisch gewachsenen Großregionen mache es Sinn, enger in Bereichen wie Verkehr, Umwelt, Tourismus und Kulturaustausch zusammenzuarbeiten.

„Es gibt eine lange Liste von Themen, die ich heute mit der lettischen Parlamentspräsidentin Aboltina besprechen werde, ich sehe aber auch Raum für einen intensiveren Besuchsaustausch zwischen unseren Ländern auf verschiedenen Ebenen, um die Vielfalt der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu konkretisieren,“ fügt Waldner abschließend hinzu.
     
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