Magic Bus im Gironcoli Museum   

erstellt am
12. 06. 12

Ausstellung im Gironcoli Museum beim Gartenschloss Herberstein von 23. Juni bis 2. September 2012
Herberstein (gironcoli-museum) - Der Verein der Freunde des Gironcoli Museums zeigt diesmal im Spannungsfeld der Skulpturen von Bruno Gironcoli vier Malpositionen junger Künstler und Künstlerinnen, drei davon Absolventen der Akademie der bildenden Künste sowie eine Absolventin der Akademie der angewandten Kunst in Wien. Die Künstler, die im Übrigen nicht zum ersten Mal zusammen ausstellen, zeigen im Gironcoli Museum sowie im angrenzenden Meierhof Malereien, Collagen und Zeichnungen.

Ausstieg aus der Norm
Denys Zacharopolous vergleicht das künstlerische Erwachen von Michael Horsky (geboren 1973 in Prag) mit einem Autounfall während der Rush Hour: "Der Bus, den Horsky am Ende der Akademie bestieg, um den Weg zu nehmen, den Künstler üblicherweise gehen, kollidierte zur Rush Hour mit zahllosen Autos. Raum und Zeit fielen auf ihn nieder wie der Apfel auf Newtons Kopf. Horsky stieg aus, heil und gut gelaunt, ließ die Landschaft und die anderen Autos links liegen und machte sich, anstatt auf den nächsten Bus zu warten, auf in eine völlig neue Richtung."

Napolitanische Eisentüren und Griechenland als Inspiration
"Grundlage der neuen Bilder sind Aquarelle, an denen ich seit letzen Sommer arbeite, Kritzeleien und Fotografien, die während eines zweimonatigen Aufenthalts im Herbst 2011 in Athen entstanden sind", so Katherina Olschbaur über ihre Arbeiten, die sie in der Ausstellung zeigt. Den Prozess des Malens und Übertragens, aus dem ihre neuen Bilder entstehen, beschreibt sie so: "Ich bediene mich einzelner Gegenstände und Formen, löse diese aus ihrem Kontext und verleihe ihnen neue Bedeutung. Ich lasse mich dabei von formalen und inhaltlichen Assoziationsketten leiten, die sich im Arbeitsprozess ergeben. Aus dem Spiel mit unterschiedlichen Realitätsebenen entstehen so fragile Bildarchitekturen."

Oft scheinbar banal sind die Motive der Bilder von Bernhard Rappold (geboren 1979 in Wien). In der Ausstellung wird eine schmiedeeiserne Tür zur Schablone für eine großformatige Filzstiftzeichnung auf Löschkarton. "Die Auswahl geschah nicht zufällig", so Rappold, "war doch jener napolitanischen Eisentüre bereits die Erinnerung an die futuristischen Designs der 1920er Jahre eingeschrieben."

Ebenfalls von Bernhard Rappold in der Ausstellung zu sehen sind Malereien von Holzbeize auf ungrundiertem Stoff. Dadurch werde nicht nur die Oberfläche, sondern auch das Gewebe des Bildes gefärbt: "Durch das saugende Material des dünnen Stoffs ergibt sich eine Tiefe, die an die Freskotechnik der Wandmalerei erinnert und eine Verklinkung mit der Architektur zu erreichen sucht", so der Künstler. Ihn interessiere dabei die Ambivalenz zwischen ästhetischer und haptischer Ähnlichkeit der Arbeitsweisen einerseits und der unterschiedlichen Schwere der Materialien andererseits.

Wilder Westen und japanische Teezeremonien
Wenn Gerlind Zeilner über die scheinbaren Inhalte ihrer Malereien, wie Saloon, Teezeremonie, Bars, Comichelden, Kampfszenen etc. spricht, vernachlässigt sie dabei nach eigenen Angaben das teilweise unterschwellige Gegenteil davon, das durch die Umwandlungen dieser Images in malerische Räumlichkeiten entsteht: "Eine durch die Bilderzählung durchschimmernde, ihr manchmal sogar widersprechende Wirklichkeit, entstanden aus der Überlagerung der Images mit dem Wie ihrer Verwandlung."

Genau wie Michael Horsky werden auch die Besucher der Ausstellung beim Betrachten der Malereien, Zeichnungen und Collagen in eine völlig neue Richtung geführt. Schließen Sie sich uns an und entdecken Sie die Werke unserer vier jungen Künstler!
     
Informationen: http://www.gironcoli-museum.com    
     
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