Jetzt rollen wieder Züge zwischen Villach und Udine   

erstellt am
12. 06. 12

LH Dörfler bei Präsentation der grenzüberschreitenden Bahnverbindung "Micotra" im Tarviser Bahnhof Boscoverde - Verbindung hat europäische und regionale Bedeutung
Klagenfurt (lpd) - In der Stazione Boscoverde bei Tarvis wurde am 11.06. die grenzüberschreitende Bahnverbindung "Micotra" zwischen Villach und Udine im Rahmen einer Pressekonferenz von Vertretern aus Friaul-Julisch Venetien und Kärnten der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitens des Landes Kärnten nahm Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler daran teil.

Für den Landeshauptmann wurde eine wichtige Bahnverbindung wieder aktiviert, die im Dezember 2009 stillgelegt wurde. Damit seien Tarvis und das Kanaltal nicht mehrbahntechnisch isoliert und eine gesicherte Bahnzukunft sei sichergestellt. Der seit 10. Juni in Betrieb befindliche Bahnverkehr zwischen Villach und Udine über Tarvis und das Kanaltal hat für den Landeshauptmann sowohl eine europäische, als auch regionale Bedeutung. "Die europäische Dimension besteht darin, dass damit die Baltisch Adriatische Achse weiter aufgewertet wird. Regional ist sie für Tarvis und das Kanaltal sehr wichtig", sagte er.

Um das Bahnprojekt langfristig zu etablieren, es kostet 1,3 Millionen Euro, brauche die neue Bahnverbindung Themen. "Wir müssen einen Zug mit Bildern und Angeboten schaffen. Die Strecke bietet eine Themenvielfalt, mit der man ganz sicher Zuggäste gewinnen kann", so Dörfler. Ihm fielen dabei Slogans wie, "Reisen zum Wein, zur Kulinarik, zu Freunden, zum Shoppen, zur Kultur, zum Villacher Kirchtag oder Villacher Fasching" ein.

Die Vermarktung als Schnellbahn kann sich Dörfler als Verkehrsreferent ebenfalls vorstellen Der Zug verlässt Villach zweimal pro Tag (9.40 Uhr bzw. 19.29 Uhr) ebenso Udine (7 Uhr, 17.15 Uhr). Die Fahrzeit beträgt 1,50 Stunden, wobei er im Kanaltal bei sechs Stationen stehen bleibt.

Laut Dörfler trage das Projekt zudem zu einer nachhaltigen Verbesserung im Bereich des grenzüberschreitenden öffentlichen Nahverkehrs bei, und verbessere die Mobilität für die Bevölkerung in besagtem Streckenabschnitt. Der Landeshauptmann dankte allen Projektpartnern für ihre Arbeit, von der Abteilung 7, Kompetenzzentrum Wirtschaftsrecht und Infrastruktur, besonders Verkehrsplaner Hans Schuschnig. "Durch die unterschiedlichen technischen Systeme im Schienenverkehr war es eine besondere Herausforderung". Einen speziellen Dank gab es auch für den ORF Kärnten, der von der PK in "Kärnten Heute" berichten wird. "Diese Sendung wird im Kanaltal sehr gerne gesehen", so Dörfler.

Für Friauls Verkehrslandesrat Riccardo Riccardi wurde mit viel Kreativität und Engagement eine Lösung gefunden. "Die Bürgermeister des Kanaltales haben an das Projekt geglaubt und auch die Pendler haben ihre Stimme erhoben. Ihr Aufschrei war wichtig für dieses Projekt", so Riccardi.

Für Tarvis Bürgermeister Renato Carlantoni und seinen Vorgänger, Abgeordneter Franco Baritussio, hat die Bahnverbindung einen Mehrwert. "Sie löst Pendlerprobleme, ist wichtig für die Studenten aber auch für Personen, die in Udine eine medizinische Einrichtung aufsuchen müssen", so Carlantoni. Beide Politiker hoffen, dass der Tourismus in Tarvis und dem Kanaltal, insbesondere der Rad- und Skitourismus, weiter forciert werde.

Für Franco Mattiusi, Transportlandesrat der Provinz Udine, wird mit der Zugverbindung auch der Alpe Adria Radweg von Salzburg nach Grado aufgewertet und die Zusammenarbeit unter den Regionen wird damit verstärkt.
     
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