Städtebund: Daseinsvorsorge durch Re-Kommunalisierung   

erstellt am
12. 06. 12

Wien (rk) - "Die Städte und ihre Unternehmen sind die Garanten für eine qualitativ hochwertige Daseinsvorsorge. Daher ist es wichtig, dem Ruf nach Privatisierung in diesem Kernbereich auf keinen Fall nachzugeben, im Gegenteil: in Zeiten der Krise wird man eher über Re-Kommunalisierungen nachdenken müssen", sagte Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger anlässlich des neu erschienenen Buches "Daseinsvorsorge durch Re-Kommunalisierung", das in der Reihe Kommunale Forschung in Österreich von Friedrich Klug (Herausgeber) erschienen ist und am 11.06. in Wien präsentiert wurde. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat zuletzt drastisch vor Augen geführt, welche dramatischen Auswirkungen die rigorose Privatisierung von kommunalen Leistungen haben kann – internationale Beispiele über private Trinkwasserversorgung oder Abfallbeseitigung sind bekannt.

Österreich blieb unter anderem deshalb vor dramatischen Auswirkungen der Krise verschont, weil die Kommunen weiter ihren Aufgaben als Dienstleistungsanbieter einerseits und als Investoren andererseits nachkommen konnten.

Mit Fragen der Weiterentwicklung von kommunalen Leistungen und Ressourcenverteilung in Zeiten des Mangels befasst sich daher das neue Buch, das in den IKW-Reihe erschienen ist und mehrere Artikel zum Thema von verschiedenen Autoren umfasst.

So beschäftigt sich etwa Helmut Kramer mit der Frage "Kann der Markt die Kommunalwirtschaft ersetzen?" – er kommt zu dem Schluss, dass dies nur unter sehr genauen Grenzziehungen durch die Politik teilweise möglich ist. Christian Felber plädiert in seinem Beitrag "Daseinsvorsorge: Gewinnstreben oder Gemeinwohl" die Demokratisierung öffentlicher Güter als eine Zukunftsstrategie. Das Buch "Daseinsvorsorge durch Re-Kommunalisierung" kostet 15 Euro und kann unter anderem unter www.linz.at/bildung/IKW_121.asp bezogen werden.
Informationen über den Österreichischen Städtebund

Der Österreichische Städtebund ist die kommunale Interessenvertretung von rund 250 Städten und größeren Gemeinden. Etwa 65 Prozent der Bevölkerung und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Österreichs Ballungsräumen. Mitglieder des Städtebundes sind neben Wien und den Landeshauptstädten praktisch alle Gemeinden mit über 10.000 EinwohnerInnen. Die kleinste Mitgliedsgemeinde zählt knapp 1.000 EinwohnerInnen. Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Der Österreichische Städtebund ist Gesprächspartner für die Regierung auf Bundes- und Landesebene und ist in der österreichischen Bundesverfassung (Art. 115 Abs.3) ausdrücklich erwähnt.
     
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