Die beiden ältesten Innsbrucker feierten Geburtstag   

erstellt am
25. 06. 12

Innsbruck (rms) - Mit Stand vom 22. Juni leben in Innsbruck 22 über 100-Jährige. Zwei davon feierten sogar im selben Monat ihren 105. Geburtstag: Hermine Mikschik (13.6.) und Ing. Georg Cernusca (22.6.). Und beiden stattete Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer am 22.06. einen Besuch ab.

Ein Erfindergeist wird 105
Vier Generationen waren bei der Geburtstagsfeier von Georg Cernusca in der Seniorenresidenz Veldidena zu Gast, als auch die Bürgermeisterin rechtzeitig zum Geburtstagsständchen die Glückwünsche der Stadt Innsbruck überbrachte. „Es ist schön, dass Sie in Ihrem stolzen Alter noch bei so guter Gesundheit sind“, so die Bürgermeisterin: „Ein beachtliches Alter, schließlich liegen zwischen Ihnen und der Urenkelin genau 100 Jahre.“

Ing. Georg Cernusca blickt auf ein langes und erfolgreiches Leben zurück, das er seiner Familie und der Wissenschaft gewidmet hat. Er wurde als klassischer „Altösterreicher“ am 22. Juni 1907 in Frasin (heutiges Rumänien) geboren. Als gelernter Fotograf und Radiotechniker zog er 1940 nach Berlin, wo er als Laboringenieur und Elektroakustiker arbeitete. Fünf Jahre später nahm er eine Stelle bei der Österreichischen Radio Verkehrs AG an, wo er eine Reihe an Mikrofonen entwickelte und patentieren ließ. 1947 erhielt Cernusca die österreichische Staatsbürgerschaft, übersiedelte nach Tirol, wo er bei der Sendergruppe West arbeitete. Dort gelang ihm eine Sensation: Mit einem von ihm entwickelten batteriebetriebenen Tonbandgerät wurde 1952 erstmals aus dem Hochgebirge vom Zuckerhütl eine Radioreportage gesendet. In den folgenden Jahren hat Cernusca sich stärker auf den Bereich der Umwelttechnik konzentriert und eine ganze Reihe von Patenten angemeldet, unter anderem Messgeräte für mikrometeorologische Messungen an der Waldgrenze.

Bis zu seinem 100. Geburtstag hat der Jubilar in seiner Wohnung im dritten Stock ohne Lift gewohnt. Seit nunmehr vier Jahren lebt Cernusca in der Seniorenresidenz in Wilten. Dort ist er nach wie vor bei vielen Veranstaltungen im Heim aktiv dabei: „Ich freue mich sehr, dass ich dieses Alter erreicht habe und ich bin noch immer sehr lebenslustig.“ Der Besuch der Bürgermeisterin ist für ihn „ein Ansporn, 106 Jahre alt zu werden.“

Rüstig bis ins hohe Alter
Mit einer kräftigen Stimme und guter Laune freute sich Hermine Mikschik über den Geburtstagsbesuch der Bürgermeisterin im Wohnheim Lohbach.

Bis vor drei Jahren lebte Frau Mikschik noch allein in ihrer Wohnung in Pradl, die sie bereits im Jahr 1940 bezog. Ein Sturz zwang sie zur Übersiedlung ins Wohnheim am Hofgarten. Seit 2009 wohnt sie im Wohnheim Lohbach, in dem sie sich rundherum gut betreut fühlt und von ihrer Familie regelmäßig besucht wird.

Geboren am 13. Juni 1907 in Innsbruck, wuchs sie nach dem frühen Tod des Vaters in bescheidenen Verhältnissen in Dreiheiligen auf. Die Kriegsjahre verbrachte sie auf einem Bauernhof in Ellmau, wo sie hart arbeiten musste: „Holz hacken und Wäsche waschen – natürlich noch mit der Hand – waren meine Hauptaufgaben“.

Im Gastgewerbe und als Zimmermädchen verdiente die fleißige junge Frau ihr Geld. Daneben nahm sie sich immer Zeit für viele Theaterbesuche. Im „Stadttheater“, wie es damals noch hieß, war sie begeisterte Stehplatzbesucherin und lernte dort auch ihren späteren Mann kennen, der als Portier im Rathaus angestellt war. Täglich spazierte sie mit ihrem Hund von Pradl ins Rathaus, um ihren Mann abends vom Dienst abzuholen. Obwohl dieser 87 Jahre alt werden durfte, bedauert Hermine Mikschik: „Ich habe ihn viel zu früh verloren.“

Ihre Familie ist Hermine Mikschik das Wichtigste im Leben: Vier Kinder, acht Enkel und neun Urenkel gehören der Großfamilie an, der Frau Mikschik ihr Leben gewidmet hat: Zunächst zog sie die Kinder groß, später betreute sie ihre Enkel und pflegte den erkrankten Ehemann. Kein Alkohol, keine Zigaretten, dafür aber viel Süßes und viel Milch sind das „Geheimrezept“ für ihre Gesundheit.
     
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