Hernstein Report: In der Vielfalt liegt die Kraft   

erstellt am
22. 06. 12

Wien (hernstein.at) - "Es braucht entsprechende Organisationslogiken, um auf die vielfältigen Anforderungen, vor denen Unternehmen heute stehen, angemessen zu reagieren", erklärt Hernstein Institutsleiterin Katharina Lichtmannegger. Laut dem aktuellen Hernstein Management Report bei dem 300 Führungskräfte aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zum Thema Organisationsstrukturen befragt wurden, sind noch immer Stabs- und Linienstrukturen die häufigste Organisationsform in Unternehmen ab 100 Mitarbeitern.

In Österreich ist die Hälfte der Großunternehmen als Stabs-/Linienorganisation organisiert, andere Organisationsformen rücken klar in den Hintergrund. In Deutschland fällt auf, dass neben den Stabs- und Linienorganisationen vor allem Matrixorganisationen mit 41% stark verbreitet sind, danach folgen mit 36% bereits Projektorganisationen. Am seltensten sind Netzwerkorganisationen in den Unternehmen anzutreffen.

Flexible Lösungen für Organisationen
"Stabs- und Linienorganisationen sind hierarchisch und klar organisiert. Kommunikation verläuft von oben nach unten. Um auf veränderte Rahmen- und Marktbedingungen zu reagieren, braucht es aber flexiblere Lösungen", ist die Hernstein Institutsleiterin überzeugt. 70% der deutschen Unternehmen und jeweils 49 Prozent der Unternehmen in Österreich und der Schweiz setzen dazu Projektteams aus unterschiedlichen Funktionsbereichen ein. Die so entstandene Interdisziplinarität soll helfen mit den komplexer werdenden Marktbedingungen umgehen zu können.

Obwohl Netzwerkstrukturen als Organisationsform in den Unternehmen kaum Einsatz finden, versuchen immerhin 50% aller befragten Unternehmen durch die Bildung von Netzwerken auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren.

Aber auch das Etablieren von Management- und Strategieteams (Ö: 50%, D: 42%, CH, 31%) sind beliebte Lösungen, um auf die zunehmende Komplexität zu reagieren.

Immerhin 18% der österreichischen Führungskräfte geben an, dass in ihrem Unternehmen lediglich der Druck auf die einzelnen Führungskräfte erhöht wird, jedoch keine organisationalen bzw. strukturellen Veränderungen durchgeführt werden. (D: 8%, CH: 12%)

Verhandlung an den Schnittstellen
Klärungsbedarf scheint es bei den Vorrangregeln an den Schnittstellen zu geben. Nur 37% der befragten Führungskräfte sehen die Vorgaben als sehr klar definiert an, 48% als eher klar. "Für Führungskräfte bedeutet es, dass sie mehr Zeit für Verhandlungen und Kommunikation aufwenden müssen. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass wenn man weiß, mit wem man was zu verhandeln hat, neue Wege und Lösungen finden kann und auch seinen Handlungsspielraum ausweiten kann", ist Hernstein Leiterin Katharina Lichtmannegger überzeugt.

Hernstein Management Report
Der Hernstein Management Report ist eine jährlich durchgeführte Studie zu aktuellen Leadership- und Managementtrends. Die Abwicklung und Auswertung der Studie erfolgt durch OGM Österreichische Gesellschaft für Marketing, Wien.

Befragt wurden insgesamt 302 Führungskräfte von Großbetrieben aus Österreich, Deutschland und der Schweiz (ab 100 Beschäftigten). Pro Land fand jeweils ein Drittel der Interviews statt.
     
Informationen: http://www.hernstein.at    
     
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