Mailath: Wien kümmert sich um seine historischen Bauten   

erstellt am
22. 06. 12

44 Objekte mit knapp 8 Millionen beschlossen
Wien (rk) - Der Beirat des Wiener Altstadterhaltungsfonds beschloss in seiner letzten Sitzung, die Restaurierung von 44 Objekten mit einer Gesamtsumme von 7.949.233,56 Euro zu unterstützen. "Der Altstadterhaltungsfonds legt Augenmerk darauf, dass Wiens historische Gebäude auch künftigen Generationen erhalten bleiben. Sie machen Wien aus und prägen die Identität der Bewohner und Bewohnerinnen", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. "Denn Gebäude sind im Stadtbild zwar nur stumme Zeugen, aber durch entsprechende Pflege und Auseinandersetzung werden sie aufschlussreiche Zeugen der Stadtgeschichte."

Der Löwenanteil von 4,7 Millionen Euro fließt dabei in die Restaurierung der Natursteinfassade des Wiener Rathauses. Das Wiener Rathaus, 1873-1883 nach den Plänen des Architekten Friedrich von Schmidt in seiner neugotischen Form errichtet, zählt zu den herausragenden Monumentalbauten der Ringstraße. Die Fassadenrestaurierung wird voraussichtlich zwölf Jahre in Anspruch nehmen, der Beitrag des Altstadterhaltungsfonds wird auf die gesamte Bauzeit aufgeteilt.

Für das Schloss Neugebäude, Sanierung der Nordfassade und der nördlichen Terassenmauer, wurden 298.000 Euro veranschlagt. Das Schloss Neugebäude ist eines der wichtigsten Renaissancebauten nördlich der Alpen und aus historischer, baugeschichtlicher und städtebaulicher Sicht für die Stadt von eminenter Bedeutung. Der Seitenstettenhof in der Seitenstettengasse (1. Bez.) erhält 111.000 Euro für die Instandsetzung seiner spätklassizistischen Fassade.

Das Metro-Kino, 1924 ursprünglich als Kleines Schauspielhaus gegründet, wird derzeit zu einem innerstädtischen Filmkulturzentrum ausgebaut. Für die Sanierung des Vordachs und des Eingangsbereichs sowie die Rückführung der Foyers auf den letzten künstlerischen intendierten Zustand von 1924 wurden finanzielle Mittel in der Höhe von 77.000 Euro zugesagt.

Heller wird es künftig im denkmalgeschützten Türkenschanzpark im 18. Bezirk: Die Beleuchtungskörper vom Typ "Altstadt" werden saniert. Sie stellen eine Rekonstruktion der historischen Gaslaternen des in den 1880er Jahren angelegten und im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erweiterten Parks dar. Der Zuschuss beträgt 39.000 Euro.

Über mehr Licht können sich auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Karl-Marx-Hofes freuen: Leuchten und Kandelaber werden am Zwölfter-Februar-Platz erneuert (14.700 Euro).
1,1 Millionen Euro für sakrale Bauten

Auch die Kirchen und andere sakrale Objekte können sich über finanzielle Zuwendung des Altstadterhaltungsfonds freuen, darunter der Stephansdom und die Votivkirche, die Kapuzinergruft und der Jüdische Friedhof Seegasse, die Pfarrkirchen Donaustadt am Mexikoplatz, St. Brigitta am Brigittaplatz und Stammersdorf.

Der Wiener Altstadterhaltungsfonds wurde Anfang der 70er Jahre eingerichtet. Seit seinem Bestehen wurde die Restaurierung von 4.377 Objekten mit einer Gesamtsumme von 234 Millionen Euro unterstützt.
     
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