Den Donauschiffern greift der teure Sprit ins Ruder   

erstellt am
19. 06. 12

Wien (nöwpd) - Unter den hohen Treibstoffkosten stöhnen nicht nur die Autofahrer. Auch der Personenschifffahrt auf der Donau - der sogenannten "Weissen Flotte" - machen die stark gestiegenen Dieselpreise schwer zu schaffen. "Heuer im April mussten wir für den Sprit um 20 Prozent mehr bezahlen als im Vergleichsmonat 2011, gegenüber 2010 war es sogar um die Hälfte mehr", teilt Birgit Brandner-Wallner, Geschäftsführerin der Brandner Schiffahrt GmbH aus Wallsee, dem NÖ Wirtschaftspressedienst auf Anfrage mit. Bei den Ausflugsschiffen, die üblicherweise Tanks mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Litern mit sich führen, gehe die Treibstoffkosten-Explosion gehörig ins Geld.

In dasselbe Horn wie seine Branchenkollegin stößt auch Wolfgang Hanreich, Geschäftsführer der DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH, die auf der Donau eine Flotte mit sechs Schiffen und die zwei Twin-City-Liner zwischen Wien und Bratislava betreibt. "Die momentane Spritpreisentwicklung kostet uns einen sechsstelligen Betrag im Jahr", gibt Hanreich bekannt. Die gestiegenen Kosten können man jedoch kaum an die Kunden weitergeben, "da wir die Kalkulation ja stets schon Monate im Voraus machen müssen."

Weil auf der Donau auch die flussabwärts fahrenden Schiffe nur gegen die Strömung an den Stationen anlegen dürfen, rinnen besonders bei den erforderlichen Wendemanövern empfindliche Beträge vom Tank in den Maschinenraum. "Auch der 2.000 PS-starke Twin City-Liner, der auf bis zu 70 km/h beschleunigt, benötigt natürlich entsprechend viel Treibstoff", erklärt Hanreich. Birgit Brandner-Wallner und er unterstreichen indes unisono, dass alle Schiffsmotoren, die die "Weisse Flotte" in Österreich antreiben, zu den modernsten, sparsamsten und schadstoffärmsten ihrer Art zählen.
     
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