Talenteschmiede Quantenphysik   

erstellt am
02. 07. 12

Innsbruck (universität) - Die Innsbrucker Quantenphysik ist bereits seit Jahren eine sehr erfolgreiche Brutstätte für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das bestätigt einmal mehr die Verleihung eines ERC Starting Grants an den Theoretiker Guido Pupillo. Der ehemalige Mitarbeiter von Peter Zoller ist seit kurzem Professor an der Universität Straßburg.

Der Quantentheoretiker Guido Pupillo erhielt vor kurzem die Zusage für einen ERC Starting Grant mit einem Fördervolumen von bis zu 1,5 Millionen Euro für seine Forschungen zur Physik kalter Gase von Atomen und Molekülen mit starken elektrischen Dipolmomenten. Der gebürtige Italiener studierte in Bologna Physik, erwarb an der Universität Maryland in den USA ein Doktorat und kam 2005 an das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck. Hier forschte er in der Arbeitsgruppe von Prof. Peter Zoller zu Quantenphänomenen in Vielteilchensystemen und wirkte an zahlreichen Arbeiten mit, die in renommierten Fachzeitschriften wie Science und Nature veröffentlicht wurden. In dieser Zeit habilitierte sich Pupillo an der Universität Innsbruck. Ende des Vorjahres wurde er Professor an der Universität Straßburg und Leiter eines eigenen Forschungslabor am Institut de Science et d'Ingénierie Supramoléculaires, einer gemeinsamen Forschungseinrichtung der Universität Straßburg und des Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS). „Während andere Forschungseinrichtungen ERC Preisträger aus dem Ausland einkaufen müssen, produzieren wir diese am laufenden Band“, zeigt sich Peter Zoller stolz. „Die Einwerbung dieser hochkarätigen Forschungspreise ist eine klare Bestätigung für die hohe Qualität und das internationale Ansehen unser Forscherinnen und Forscher.“

Innsbrucker „Quantenschule“
Die Auszeichnung von Guido Pupillo mit dem höchsten Preis für Nachwuchsforscher in Europa reiht sich ein in eine lange Folge von Preisen für Jungforscherinnen und Jungforscher aus der Schule der Innsbrucker Quantenphysik. In den vergangenen Jahren erhielten Hanns-Christoph Nägerl und Markus Hennrich (2011) sowie Francesca Ferlaino und Gregor Weihs (2010) einen ERC Starting Grant. Sebastian Diehl und Peter Rabl (2011), Barbara Kraus und Florian Schreck (2010), Francesca Ferlaino (2009), Otfried Gühne (2007), Hartmut Häffner und Piet Schmidt (2006) sowie Hanns-Christoph Nägerl (2003) wurden mit dem begehrten österreichischen START-Preis ausgezeichnet. Für die hervorragende Ausbildung dieser jungen Forscherinnen und Forscher sorgen unter anderem die beiden Wittgenstein-Preisträger Rudolf Grimm und Peter Zoller sowie der ERC Advanced Grantee Rainer Blatt. Wie Guido Pupillo sind die Schülerinnen und Schüler der Innsbrucker Quantenphysik in der internationalen Forschungswelt heiß begehrt. Über 20 von ihnen wurden in den vergangenen Jahren auf Professuren in Deutschland, Frankreich, Spanien, Australien, den USA und China berufen.
     
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