Mitterlehner: Entscheidende Monate für Konjunktur bis in den Herbst hinein    

erstellt am
28. 06. 12

Wirtschaftsminister zu Wifo- und IHS-Prognose: Österreich gut aufgestellt, aber Lösung der Euro-Staatsschuldenkrise nötig, um Vertrauen der Wirtschaft in Investitionen zu stärken
Wien (bmwfj) - "Die Risiken für eine positive Konjunkturentwicklung steigen, aber Österreichs Wirtschaft ist trotz der Belastungen durch die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum vergleichsweise gut aufgestellt. Entscheidend für die Wachstumsrate 2012 wird vor allem der weitere Verlauf der Schuldenkrise bis in den Herbst hinein. Je schneller es hier eine Lösung gibt, die in der Wirtschaft Vertrauen für Investitionen schafft, desto besser", sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zur am 28.06. präsentierten Konjunkturprognose von Wifo und IHS. Laut Wifo wird Österreichs Wirtschaft heuer um 0,6 Prozent wachsen, laut IHS um 0,8 Prozent. 2013 soll sich das Wachstum sogar auf 1,3 bzw. 1,7 Prozent mehr als verdoppeln.

Unterstützend für die heimische Konjunktur wirkt so wie in Deutschland vor allem der private Konsum, der heuer je nach Institut um 0,8 bzw. 0,9 Prozent steigen soll. "Hier bewährt sich unser ausgewogenes Konsolidierungspaket, das trotz der notwendigen Einsparungen mehrere Offensivmaßnahmen beinhaltet", so Mitterlehner. Positiv fällt auch der internationale Vergleich der Wachstumsraten aus: "Der Österreich-Bonus hält. Wir zählen in einem sehr schwierigen Umfeld zu den Wachstumszentren des Euro-Raums", verweist Mitterlehner auf die Wifo-Prognose für die Eurozone, wonach deren Bruttoinlandsprodukt heuer um 0,2 Prozent schrumpfen und 2013 nur um 1,1 Prozent wachsen soll. "Unser Wachstumsvorsprung unterstreicht die Leistungskraft der Unternehmen und die guten Rahmenbedingungen am Standort Österreich, auch wenn wir laufend an besseren Strukturen arbeiten müssen", so Mitterlehner.
Investitionen forcieren, Kreditklemme verhindern und Export in neue Märkte unterstützen

Aufgrund der gestiegenen Risiken für die Konjunkturentwicklung und der höheren EU-Eigenkapitalvorschriften für Banken gewinnen die Angebote der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) zur Investitionsförderung an Bedeutung. "Wir wollen damit eine Kreditklemme auch in Zukunft verhindern und vor allem die Investitionen in neue Produkte und Dienstleistungen forcieren. Bei der aws sind heuer insgesamt rund eine Milliarde Euro für Darlehen, zinsgünstige erp-Kredite, Haftungen und Zuschüsse abrufbar", so Mitterlehner.

Als wesentlicher Wachstumstreiber wird auch die Exportwirtschaft gezielt unterstützt. "Auf Basis der Wifo-Prognose ist heuer ein neuer Exportrekord möglich. Über die Internationalisierungsoffensive 'go international' forcieren wir den ersten Schritt in den Export und die Erschließung wachstumsstarker und weniger verschuldeter Länder außerhalb der Europäischen Union wie China, Indien und Brasilien", bekräftigt Mitterlehner. "Dazu verteilen wir durch diese Diversifikations-Strategie das Risiko besser, falls es in einzelnen Regionen zu Konjunktureinbrüchen kommt", so Mitterlehner. Für 'go international' stellt das Wirtschaftsministerium der Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer 35 Millionen Euro für den Zeitraum von April 2011 bis März 2013 zur Verfügung.
     
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