Hochhauser zieht positive WKÖ-Bilanz für 2011   

erstellt am
28. 06. 12

Steigende Unsicherheit erfordert Impulse für mehr Wachstum
Wien (pwk) - Bei der Präsentation des Geschäftsberichts der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für das Jahr 2011 vor dem Wirtschaftsparlament am 28.06. in Wien zog WKÖ-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser eine durchwegs positive Bilanz: "Die österreichische Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr sehr gut entwickelt und die Prognosen zeigen auch für heuer eine positive Performance im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern."

Zugleich gab Hochhauser einen Überblick über die Erfolge, welche die WKÖ im abgelaufenen Jahr zugunsten ihrer Mitglieder erreichen konnte: Die Einführung der Rot-Weiß-Rote-Karte mit vereinfachten Zuwanderungsregeln für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern und die Verhinderung der drohenden AGES-Belastungen für Betrieb findet sich auf dieser Erfolgsliste ebenso wie die Ausweitung der Lohnnebenkostenförderung für den ersten Mitarbeiter. "Bei den Verhandlungen über das Konsolidierungspaket für die Jahre 2012 bis 2016 ist es zudem gelungen, 24 standortschädliche neue Steuern insbesondere für Betriebe, Selbständige und Leistungsträger mit einem Gesamtvolumen von 4,5 Mrd. Euro abzuwehren", so Hochhauser. Zudem konnten bei nachteiligen Regelungen für einzelne Branchen (z.B. Auflösungsabgabe) Abfederungen erreicht werden.

Angesichts der weltweit steigenden Unsicherheiten - europäische Schuldenkrise, steigende Rohstoffpreise etc. - und der sich eintrübenden Wirtschaftslage seien nun gezielte Impulse notwendig, "die angesichts der leeren Kassen im Staatshaushalt, darüber ist sich die Wirtschaft im Klaren, wenig Kosten verursachen dürfen", so Hochhauser. An konkreten Maßnahmen forderte die WKÖ-Generalsekretärin etwa bessere Rahmenbedingungen für Risiko- und Beteiligungskapital, Erleichterungen bei Betriebsgründungen wie die Herabsetzung des Mindeststammkapitals bei der Gründung einer GmbH und eine weitere Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft mit Fokus auf die Wachstumsregionen. "Wir werden uns rechtzeitig um die Verlängerung der Internationalisierungsoffensive einsetzen - und die Signale aus dem Wirtschaftsministerium sind positiv", so Hochhauser.

Angesichts der Schwierigkeiten in etlichen EU-Partnerländern müsse zudem die Kommunikation und Information über die Vorteile Europas intensiviert werden. "Die Wirtschaftskammer, die sich hier seit Jahren vorbildlich engagiert, arbeitet hier an einem Maßnahmenbündel, das Europa noch stärker zu den Unternehmerinnen und Unternehmern und den Bürgerinnen und Bürgern bringen soll", so Hochhauser.

WKÖ-Generalsekretär-Stellvertreter Herwig Höllinger ging in seinem Statement vor dem Wirtschaftsparlament unter anderem darauf ein, wie die WKÖ-Mitglieder die Umsetzung der Ziele beurteilen, welche sich die WKÖ im Rahmen der Balanced Scorecard (BSC) setzt. "Die letzte Messung vom Frühjahr zeigt, dass die Mitglieder zu 70 % die Wirtschaftskammer im Vergleich mit anderen Institutionen als den wirkungsvollsten Vertreter ihrer unternehmerischen Interessen sehen." Auch beim interessenpolitischen Themensetting treffe der Weg der WKÖ bei den Mitgliedern auf ein hohes Maß an Zustimmung: "Steuern, die Entlastung von Lohnnebenkosten, die Sicherung des Arbeitskräftebedarfs sowie die Verwaltungsreform sind die Topthemen für unsere Mitglieder ebenso wie für die befragten Funktionäre", stellte Höllinger fest. Im strategischen Geschäftsfeld Service gilt die Außenwirtschaft Austria unter den Mitgliedern als klarer Servicepartner Nr. 1. bei Exportfragen. "2011 haben rund 23.000 Kunden die Services der Außenwirtschaft Austria ein- oder mehrmals weltweit in Anspruch genommen", so Höllinger. Ein gutes Drittel der Kunden sind übrigens Kleinunternehmen mit bis zu 5 Mitarbeitern, 10 Prozent der Kunden hat mehr als 250 Mitarbeiter.

Auch beim strategischen Geschäftsfeld Bildung und Information stoße die Arbeit der WKÖ auf große Zustimmung: "89 Prozent der Mitglieder attestieren dem WIFI eine wichtige Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich."

Zudem ging Höllinger auf aktuell laufende Maßnahmen ein, um die "e-Kompetenz" der Wirtschaftskammer noch weiter auszubauen. Abgesehen vom jährlich stattfindenden "E-Day", der heuer mit 3000 realen und 11.000 virtuellen Besuchern die mittlerweile größte E-Business & IT-Veranstaltung Österreichs ist, werden den Mitgliedern etwa in Kürze eine Fahrtenbuch-App, eine Sicherheits- und Notfalls-App sowie eine Gründerrally-App als Service-Leistung zur Verfügung gestellt.

Abschließend wies Höllinger darauf hin, dass die WKO Inhouse GmbH, die sich zu einer wichtigen gemeinsamen Dienstleistungseinrichtung der Wirtschaftskammer-Organisation entwickelt hat, heuer ihr 10-jähriges Bestandsjubiläum begeht. Rund die Hälfte der gesamten IT-Aktivitäten werden über die WKO Inhouse abgewickelt, sie betreibt das gemeinsame Internetportal mit jährlich 8 Millionen Besuchern und organisiert wichtige Teile der internen Aus- und Weiterbildung.
     
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