"Entwicklungsstrategie Burgenland 2020" in der Zielgeraden   

erstellt am
06. 07. 12

Intensive Vorbereitung auf die EU-Förderprogrammperiode 2014-2020 ist auf Schiene
Eisenstadt (bmls) - In der Regierungsklausur vom 06.07. hat sich die Landesregierung intensiv mit dem vorliegenden Entwurf für die „Entwicklungsstrategie Burgenland 2020“ beschäftigt. Mit dieser Strategie bereitet sich das Burgenland auf die Herausforderungen auf die nächste EU-Förderprogrammperiode 2014 bis 2020 vor. „Das Burgenland hat sich sehr gut entwickelt, und weist in allen relevanten Wirtschaftsdaten Spitzenwerte im Österreich-Vergleich auf, auch dank der massiven Unterstützung durch EU-Förderungen und der Kofinanzierung von Bund und Land. Aus diesem Grund bereiten wir uns auch intensiv auf die nächste Förderperiode vor. Im Februar haben wir unseren neuen Landesentwicklungsplan (LEP) vorgestellt. Auf dieser Basis wird die ,Entwicklungsstrategie Burgenland 2020‘ erarbeitet. In der heutigen Regierungssitzung haben alle Regierungsmitglieder einige Präzisierungen und Schwerpunktsetzungen eingebracht. Diese werden nun in die Strategie eingearbeitet“, so Landeshauptmann Hans Niessl bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landeshauptmannstellvertreter Mag. Franz Steindl und RMB-Geschäftsführer WHR Mag. Georg Schachinger in Eisenstadt. Die wichtigsten Ziele der Strategie sind in den Bereichen Regionalentwicklung, Wirtschaft & Standorte, Bildung, Qualifizierung und Beschäftigung, Forschung und wissensbasierte Weiterentwicklung, Nutzung von Ressourcen und Umwelt sowie Lebensqualität und Lebensumfeld.

„Die Entwicklungsstrategie ist eine wichtige Grundlage für künftige Förderprogramme des Landes und der Europäischen Union. Es ist noch nicht sicher, dass das Burgenland die von der EU-Kommission vorgeschlagene Förder-Kategorie für Übergangsregionen fällt. Wir setzten uns sehr dafür ein“, so Niessl. Man wisse auch, so der Landeshauptmann weiter, dass im Mittel- und im Südburgenland die Bevölkerungsentwicklung stagniert: „Wir müssen regional Schwerpunkte setzen, um die Regionen entsprechend zu entwickeln, damit in allen Landesteilen neue Arbeitsplätze geschaffen werden können.“

Wichtig sei es, die Internationalisierung weiter voranzutreiben und Schwerpunkte im Jugendbereich zu setzen, betont Niessl: „Wir stehen zur Ausbildungsgarantie. Jeder Jugendliche im Burgenland muss die Chance haben, im Land eine Schule zu besuchen und eine Ausbildung zu absolvieren. Wir wollen jedem eine Zukunftschance im Land geben. Die Internationalisierung ist wichtig für den Tourismus und für unsere Wirtschaft. Es ist bereits viel geschehen, um unsere Betriebe, die im internationalen Wettbewerb stehen, zu stärken. Aber es muss auch noch viel Arbeit geleistet werden. Wir müssen neue Wege im Bereich der Internationalisierung sowie in den Bereichen Forschung, Innovation und Entwicklung gehen.“ Als wichtigste Schwerpunkte der Entwicklungsstrategie nennt Niessl die Bereiche Soziales, Bildung, Jugend, Umwelt und die wissensbasierte Gesellschaft.

Seit dem EU-Beitritt Österreichs kann das Burgenland einen gewaltigen Aufholprozess zurückblicken: „Man muss nur das Burgenland im Jahr 1995 mit dem Burgenland von heute vergleichen. Wer mit offenen Augen durch das Land geht, sieht die positiven Veränderungen. Dieser Aufholprozess muss fortgesetzt werden. Wir bemühen uns um neue Förderungen der EU und haben dabei auch die Bundesregierung mit im Boot“, sagt LH-Stv. Mag. Franz Steindl. Aus diesem Grunde wurde das Regionalmanagement Burgenland (RMB) beauftragt einen Arbeitsprozess in Gang zu bringen, mit dem eine Entwicklungsstrategie bis zum Jahre 2020 formuliert wird. „Das RMB hat wertvolle und wichtige Arbeit geleistet. Darauf können wir aufbauen, um die Treffsicherheit zu erhöhen, damit die Lebensqualität im Burgenland weiter gesteigert werden kann“, betont Steindl.

„Das Burgenland bereitet sich bereits seit geraumer Zeit auf die Förderperiode 2014-2020 vor. Wichtig ist, dass sich auch die Mitglieder der Landesregierung ganz massiv darum kümmern. Durch die systematische Herangehensweise wird sichergestellt, dass wir unsere Schwerpunkte unter Beachtung der verschiedenen Vorgaben der EU, des Bundes und des Landes setzen“, sagt RMB-Geschäftsführer Georg Schachinger. „Es ist wichtig, dass wir die vorhandenen Vorgaben - auf EU-Ebene ‚Europa 2020‘, die Strategie der Europäischen Union für Wachstum, sowie auf nationaler Ebene den Nationalen Strategischen Rahmenplan ‚STRAT.AT‘ - berücksichtigen“, so Niessl.

Insgesamt, so Schachinger, präsentiere sich das Burgenland mit einer erfreulichen wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung und einer stetigen Erhöhung der Wertschöpfung.
Hinsichtlich des Brutto-Inlandsproduktes (BIP) pro Kopf liegt das Burgenland mit rund 81% aber noch deutlich hinter dem EU-Durchschnitt zurück. Mit „Burgenland 2020“ werden auch weitere strategische Maßnahmen und Entwicklungsoptionen für das Burgenland ausgelotet, Ziele formuliert und auch Strategien entwickelt, die die Erreichung dieser Ziele unterstützen.

Neben Stellen des Landes Burgenland, an der Spitze das Regionalmanagement Burgenland (RMB), waren auch die Sozialpartner, die Wirtschaft, die Zivilgesellschaft, die Wissenschaft und externe Experten bei der Erarbeitung der Entwicklungsstrategie „Burgenland 2020“ mit eingebunden.
     
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