Weltweit gefragt   

erstellt am
03. 07. 12

Dokument zur Unterstützung von Sprachlehrenden wurde in Graz entwickelt
Graz (universität) - Das eigene Wissen reflektieren, die persönlichen Kompetenzen erweitern und den individuellen Fortschritt dokumentieren: Diese Schritte sind vor allem für junge Sprach-LehrerInnen essentiell, um ihren Unterricht effektiv zu gestalten. Ein weltweit einzigartiges Tool, das ihnen dabei zur Hand geht, wurde in Graz entwickelt und hat mittlerweile begeisterte AnhängerInnen auf der ganzen Welt gefunden: das „Europäische Portfolio für Sprachlehrende in Ausbildung“, kurz EPOSA. Ao.Univ.-Prof. Dr. David Newby, Sprachwissenschafter und Fachdidaktiker am Institut für Anglistik der Karl-Franzens-Universität, war gemeinsam mit KollegInnen aus Norwegen, Großbritannien, Polen und Armenien federführend an der Entwicklung des Dokuments beteiligt. EPOSA wird nicht nur an den meisten Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in Österreich verwendet, sondern hat auch weltweit ein enormes Echo ausgelöst: Bereits in 14 Sprachen erhältlich, soll es bald auch den japanischen Raum erobern. Das Dokument steht gratis im Internet zur Verfügung.

Der Erfolg von EPOSA gründet sich auf 195 positiv formulierten „Ich Kann“-Beschreibungen, die sich Sprachenlehrende in Ausbildung aneignen sollten. Es ist aber keine Lehrstoffsammlung und mehr als nur eine Checkliste, erklärt Newby: „Ein Bewusstsein für die persönlichen Fähigkeiten, für Stärken und Schwächen zu entwickeln, ist der erste Schritt für einen gelungenen Unterricht. EPOSA schlüsselt die Kernkompetenzen der Lehre in sieben verschiedene Bereiche – darunter sind Kontext, Methodik, oder Unterrichtsplanung – auf und erlaubt Sprachlehrenden, sich auf professionelle Weise mit der eigenen Entwicklung in diesen Sektionen auseinanderzusetzen.“ Der Fortschritt kann im angehängten Dossier dokumentiert werden. Auch im Schulpraktikum ist das flexible Dokument einsetzbar, sodass es eine Brücke zwischen der universitären PädagogInnenausbildung und den Schulen schlägt.

EPOSA wurde für das Europäische Fremdsprachenzentrum (EFSZ) des Europarats entwickelt. Ziel war, die LehrerInnenausbildung in Europa zu harmonisieren. „Damit haben wir eine Leerstelle gefüllt“, unterstreicht David Newby. „Ein so wertvolles Tool zur Selbstbewertung haben wir in ganz Europa nicht gefunden.“ EPOSA wird auch bereits in Nord- und Südamerika eingesetzt. Eine internationale Tagung am 6. und 7. Juli 2012 bündelt die ersten langfristigen Erfahrungsberichte.

Internationale Tagung: „EPOSA: Erfahrungen und Perspektiven“
Zeit: 6. – 7. Juli 2012, ab 10:30 Uhr
Ort: Europäisches Fremdsprachenzentrum (EFSZ), Nikolaiplatz 4, 8010 Graz
     
Informationen: http://epostl2.ecml.at    
     
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