Wissenschafts- und Forschungsminister auf Arbeitsbesuch in Prag   

erstellt am
13. 07. 12

Töchterle: Tschechien ist für Österreich ein wertvoller Partner im Hochschul- und Forschungsbereich
Prag (bmwf) - "Tschechien ist für Österreich ein wertvoller Partner im Hochschul- und Forschungsbereich", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle. Er absolviert am 13.07. einen Arbeitsbesuch in Prag. Dabei trifft er u.a. mit seinem Amtskollegen, dem tschechischen Bildungsminister Dr. Petr Fiala, zusammen und besucht die Karls-Universität Prag. Am Nachmittag ist ein Besuch des Klementinums und ein Treffen mit österreichischen Lektorinnen und Lektoren geplant. Derzeit sind elf österreichische Lektor/innen an tschechischen Universitäten, u.a. in Prag, Brünn und Liberec, tätig.

Thema beim Treffen mit Bildungsminister Dr. Petr Fiala, er ist wie Minister Töchterle Philologe, war u.a. die asymmetrische Mobilität. Auf Initiative Österreichs, Tschechiens und weiterer sechs Länder wurde dieses Thema auch erstmals auf europäischer Ebene beim Rat Bildung im Mai diskutiert. Beide Minister bekennen sich grundsätzlich zur Mobilität, es brauche aber eine Lösung auf europäischer Ebene, um ausgewogene Mobilitätsflüsse zu erreichen. In Österreich ist der Anteil deutscher Studierender sehr hoch, in Tschechien jener slowakischer Studierender. Weiteres Thema waren Studienbeiträge, da aktuell in Tschechien über eine "Einschreibegebühr" diskutiert wird.

An der Karls-Universität Prag, sie wurde 1348 gegründet und zählt zu den ältesten Universitäten der Welt, traf der Minister mit Rektor Vaclav Hampl zu einem Arbeitsgespräch zusammen. Thema war u.a. die 1992 ins Leben gerufene "Aktion Österreich-Tschechische Republik", die die Förderung der bilateralen Zusammenarbeit in Hochschulbildung und Wissenschaft zum Ziel hat und seit ihrem Bestehen ständig gewachsen ist. Mittlerweile werden rund 700 Studierende und 200 Lehrende jährlich finanziell unterstützt, das Budget beträgt derzeit knapp 500.000 Euro. Durch die Aktion "Österreich-Tschechische Republik" ist Tschechien nach Deutschland das attraktivste Nachbarland Österreichs als Ziel- bzw. Herkunftsland für Studierende, Graduierte und Lehrende in Mobilitätsprogrammen.

Zwischen österreichischen Universitäten und der Karls-Universität bestehen derzeit vier Kooperationen. Die Karls-Universität besteht aus 17 Fakultäten und hat rund 51.000 Studierende. Das Studienangebot umfasst u.a. auch ein deutschsprachiges Master-Programm für deutsche und französische Philosophie/Phänomenologie.

Zentrales Thema beim Arbeitsbesuch des Ministers in Prag - sowohl beim Treffen mit Minister Fiala als auch mit Rektor Hampl - war das Thema "Horizon 2020". Aktuell laufen die Verhandlungen zum neuen EU-Forschungsrahmenprogramm (Laufzeit 2014-2020); beide Länder setzen sich zum Ziel, im Rahmen von "Horizon 2020" verstärkt zu kooperieren. Im aktuellen 7. EU-Forschungsrahmenprogramm arbeiten Tschechien und Österreich bereits sehr gut zusammen, in rund 30 Prozent der Projekte mit tschechischer Beteiligung wirken österreichische Partner mit.

Im Wintersemester 2011/2012 studierten rund 760 Tschechinnen und Tschechen an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen, überwiegend an den Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien und der Technischen Universität Wien. Insgesamt bestehen 30 Kooperationsabkommen zwischen tschechischen und österreichischen Hochschulen, beispielsweise wurde Ende des Vorjahres das erste grenzüberschreitende österreichisch-tschechische Forschungszentrum von der JKU Linz und der Universität Budweis eröffnet. Kooperationen gibt es auch mit sechs österreichischen Fachhochschulen, dem Wissenschaftsfonds FWF, und die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) weist aktuell 67 tschechische Projektpartner auf. Ebenso arbeiten die beiden Länder im Rahmen der EU-Programme TEMPUS und ERASMUS MUNDUS.
     
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