Salzburg nahm Abschied von Hans Katschthaler   

erstellt am
13. 07. 12

Trauersitzungen von Landesregierung und Landtag / Feierliches Requiem im Salzburger Dom
Salzburg (lk) - Mit Trauersitzungen im Chiemseehof gedachten die Salzburger Landesregierung und der Salzburger Landtag am 13.07. des am 5. Juli im 80. Lebensjahr verstorbenen früheren Landeshauptmanns Dr. Hans Katschthaler. Zuvor hatten sich die Mitglieder der Landesregierung, Landtagspräsident Simon Illmer und die Landtagsabgeordneten mit einer Eintragung in das Kondolenzbuch vom früheren Landeschef verabschiedet. Ein Requiem im Salzburger Dom und ein Trauerempfang für geladene Gäste in der Salzburger Residenz bilden den Abschluss der offiziellen Trauerfeierlichkeiten. Die Beisetzung von Dr. Katschthaler findet auf Wunsch der Familie in kleinem Kreis in seinem Heimatort Embach statt.

Hans Katschthaler wurde am 13. März 1933 in Embach bei Lend geboren. In Innsbruck studierte er Geschichte, Geografie, Pädagogik und Philosophie. Er war von 1974 insgesamt 22 Jahre lang in verschiedenen Funktionen in der Landesregierung tätig. Von 1989 bis 1996 war er Landeshauptmann von Salzburg (siehe auch Meldung "Großer Salzburger mit politischem Weitblick" vom 6. Juli).

Politische Prominenz unter den Trauergästen
Zu den Trauergästen zählten heute Persönlichkeiten aus Salzburgs Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Kirche wie zum Beispiel Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler, Universitäts-Rektor Dr. Heinrich Schmidinger, Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer, Militärkommandant Brigadier Heinz Hufler und Landesgerichtspräsident Dr. Hans Rathgeb sowie zahlreiche Politikerinnen und Politiker aus Wien und den benachbarten Bundesländern, darunter unter anderem Finanzministerin Dr. Maria Fekter, der frühere Bundeskanzler und ÖVP-Parteiobmann Dr. Wolfgang Schüssel, der frühere Bundesminister für Unterricht und Kunst Dr. Herbert Moritz, der frühere Verteidigungsminister Dr. Werner Fasslabend, Bundesratsvorsitzender Georg Keuschnigg, die Landeshauptleute Dr. Josef Pühringer (Oberösterreich) und Günther Platter (Tirol), die Vorarlberger Landtagspräsidentin Dr. Bernadette Mennel, die ehemaligen Landeshauptleute Siegfried Ludwig (Niederösterreich), Dr. Josef Ratzenböck (Oberösterreich), DDr. Herwig van Staa (Tirol), Dr. Alois Partl (Tirol), Dr. Martin Purtscher (Vorarlberg) und Dr. Franz Schausberger (Salzburg) sowie Landesrätin a.D. Doraja Eberle (Salzburg), Landeshauptmann-Stellvertreter a.D. Wolfgang Eisl und Landesrätin a.D. Dipl.-Vw. Margot Hofer. Von den früheren Salzburger Regierungskollegen Katschthalers waren unter anderen Landesrat a.D. Rupert Wolfgruber, Landeshauptmann-Stellvertreter a.D. Dr. Othmar Raus, Landeshauptmann-Stellvertreter a.D. Gerhard Buchleitner, Landeshauptmann-Stellvertreter a.D. Dr. Arno Gasteiger und Landesrat a.D. Dr. Robert Thaller gekommen. Anwesend waren auch die früheren Landtagspräsidenten Johann Holztrattner, MMag. Michael Neureiter, Inge Stuchlik und Bertl Emberger.

Die Familie des Verstorbenen nahm an der Trauersitzung des Salzburger Landtages im Plenarsaal im Chiemseehof teil. Nach der Begrüßung durch Landtagspräsident Simon Illmer gab es Ansprachen von Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer, LAbg. Lukas Essl (FPÖ) und LAbg. Cyriak Schwaighofer (Grüne). Werke von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel bildeten die musikalische Umrahmung der Trauersitzung. Ausführende waren Reinhold Wieser, Gerold Weinberger (beide Trompete), Christian Sperl (Horn), Christian Hörbiger (Posaune) und Jürgen Holzer (Tuba).

Feierliches Requiem im Salzburger Dom
Das Requiem, das um 11.00 Uhr im Salzburger Dom beginnt, zelebriert Erzbischof Dr. Alois Kothgasser. Konzelebranten sind Alterzbischof Dr. Georg Eder, Domdechant Prälat Dr. Hans-Walter Vavrovsky, Abt Johannes Perkmann OSB, Altabt Nicolaus Wagner OSB, Pfarrer Mag. Peter Röck, Pfarrer Mag. Gerhard Erlmoser, Generalvikar Prälat Dr. Hansjörg Hofer, Bischofsvikar Prälat Dr. Matthäus Appesbacher, Prior Korbinian Birnbacher OSB, Guardian Alexander Puchberger OFM, Domkapitular Dr. Raimund Sagmeister und Prälat Dr. Johannes Neuhardt. Weitere Mitfeiernde sind die Diakone Konrad Hofbauer und Albert Hötzer.

Die musikalische Umrahmung der Trauerfeier übernehmen der Salzburger Domchor sowie die Solisten und Instrumentalisten der Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister János Czifra. Zu hören sind der erste Satz aus dem Requiem von Johann Ernst Eberlin, die "Missa octo vocum" von Hans Leo Hassler sowie die Arie "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt" aus Georg Friedrich Händels Oratorium "Der Messias". Solisten sind Simone Vierlinger (Sopran), Bernadette Furch (Alt), Maximilian Kiener (Tenor) und David Steffens (Bass) sowie die Domorganisten Univ.-Prof. Dr. Heribert Metzger und Hans-Josef Knaust (Orgel).

Das festliche Bild prägen auch Fahnenabordnungen aus allen Bezirken, die von mehr als 30 Kompanien gestellt wurden.

Trauersitzung der Salzburger Landesregierung

Burgstaller: Verantwortungsbewusstsein und feines Gespür für die Menschen des Landes
Mit einer Schweigeminute und Ansprachen von Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller und Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer gedachte die Salzburger Landesregierung in einer Trauersitzung des früheren Salzburger Landeshauptmannes Dr. Hans Katschthaler: "Bei vielen Salzburgerinnen und Salzburgern hat sich schon längst ein ganz bestimmtes Bild des Menschen und Politikers Hans Katschthaler eingeprägt: Dieses Bild ist auch viele Jahre nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik gekennzeichnet von seinem Verantwortungsbewusstsein in all seinen Funktionen, von einem feinen Gespür für die Menschen des Landes und von Anständigkeit", so die Landeshauptfrau.

Burgstaller weiter: "Das 'Land' waren für ihn nicht in erster Linie die Strukturen der Macht und die äußeren Formen. Das 'Land' waren für ihn die Menschen. Er hat die Menschen gemocht – und sie ihn." Katschthaler sei stets seinen Weg zum Ziel gegangen – und das Ziel war immer, die beste Lösung für die Menschen zu finden. Er habe auch sie davon überzeugt, dass man nicht mit dem Kopf durch die Wand gehen, sondern stets Schritt für Schritt setzen solle, so die Landeshauptfrau.

Ohne Eitelkeit und große Effekte habe Hans Katschthaler seine politischen Ämter stets mit all seiner Energie, all seiner Ernsthaftigkeit, seiner Lebensklugheit und vor allem mit seiner Liebe zu Land und Leuten erfüllt, so Burgstaller weiter, die "das Gemeinsame vor das Trennende stellen" als Vermächtnis des früheren Landeshauptmannes für die weitere politische Arbeit hier in Salzburg bezeichnete.

Haslauer: Konsenspolitiker und väterlicher Freund
"Mit Hans Katschthaler hat uns eine ganz außerordentliche Persönlichkeit verlassen, die Salzburg weit mehr geprägt hat, als wir alle glauben", betonte Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer: Er habe feinfühlig erkannt, dass neue Wahrnehmungen und Entwicklungen der Politik Platz greifen müssen: "Heute nennen wir es Bürgerbeteiligung. Hans Katschthaler hat stets versucht, den Konsens zu finden und alle Betroffenen einzubinden – und dies mit einer Engelsgeduld. Der Nationalpark Hohe Tauern wäre ohne diese Vorgangsweise nie entstanden", so Haslauer.

Katschthaler habe auch erkannt, dass ein neues Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme von Ökologie und Ökonomie gelten müsse. Sehr wichtig war ihm auch das verantwortungsvolle Wirtschaften mit den Ressourcen des Landes. Er war ein überzeugter Bildungspolitiker und zeit seines Lebens ein begeisterter Pädagoge, der seine Vorstellungen auch in die bundespolitische Realität einbringen konnte. Nicht zuletzt war er ein glühender Europäer, sagte der Landeshauptmann-Stellvertreter.

"Für mich war er nicht nur der langjährige Wegbegleiter meines Vaters, sondern auch ein väterlicher Freund, der immer zur Verfügung stand, wenn man ihn rief", schloss Haslauer.
     
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