Gegen Kinderpornographie und den Kindersextourismus  

erstellt am
12. 07. 12

Arbeitsbesuch der Innenministerin in Thailand
"Bei Kindesmissbrauch gibt es Null-Toleranz. Thailand darf kein sicherer Hafen für Kinderschänder oder Kriminelle sein"
Wien (bmi) - Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner unterzeichnete während ihres Arbeitsbesuchs in Thailand von 08. bis 10.07. mit dem thailändischen Polizeichef Preophan Dhamapong ein Polizeiabkommen. Das Abkommen bildet künftig die Grundlage der verstärkten polizeilichen Zusammenarbeit im Kampf gegen transnational organisierte Kriminalität, zum Beispiel gegen den illegalen Drogenhandel, gegen den Menschenhandel und im Kampf gegen die Kinderpornographie und den Kindersextourismus.

"Bei Kindesmissbrauch gibt es Null-Toleranz. Thailand darf kein sicherer Hafen für Kinderschänder oder Kriminelle sein", sagte Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner bei ihrem Arbeitsbesuch in Bangkok. Jährlich machen etwa 100.000 Österreicherinnen und Österreicher in Thailand Urlaub. "Nur ein kleiner Anteil davon sind schwarze Schafe", sagte die Innenministerin. "Dennoch, wer in Thailand als Tourist straffällig wird, der muss damit rechnen, dass er auch in Österreich dafür belangt wird."

Seit Anfang 2011 hat das Innenministerium einen Polizeiattaché nach Bangkok entsandt, um den Kontakt mit den thailändischen Behörden zu intensivieren. "Unser polizeilicher Verbindungsbeamte ist Dreh- und Angelpunkt des Informationsaustauschs zwischen unseren Behörden und unterstützt Österreicherinnen und Österreicher vor Ort", sagte Mikl-Leitner. "Dank seines Einsatzes konnten wir bereits zahlreiche Erfolge etwa im Bereich Zielfahndung verbuchen." In enger Absprache mit den thailändischen Behörden hat der Polizeiattaché zum Beispiel an der Verhaftung eines österreichischen Staatsbürgers in Thailand mitgewirkt, nach dem wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs gefahndet wurde. Im Rahmen der EU-Zusammenarbeit war der Verbindungsbeamte auch bei der Festnahme von zwei tschechischen Staatsbürgern unterstützend tätig, die sich nach der Verurteilung wegen eines Bankraubs und gefährlicher Körperverletzung nach Thailand abgesetzt hatten.

Die Innenministerin traf während ihres Arbeitsbesuchs neben dem thailändischen Polizeichef auch Premierministerin Yingluck Shinawatra, den Innenminister Yongyuth Wichaidit und die thailändische Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn zu Gesprächen. Beim Besuch eines Betreuungszentrums für sexuell missbrauchte Kinder in Pattaya, überbrachte Mikl-Leitner Spenden von österreichischen Firmen. Neben Geldspenden überreichte die Innenministerin zahlreiche Sachspenden wie Fußballtrikots, Fußbälle, Stofftiere und Malkästen für die thailändischen Kinder.

 

Wurm: Österreich sagt Kindesmissbrauch in Thailand endlich den Kampf an
Österreichische Sexualverbrecher in Thailand konnten bislang schwer belangt werden.
Wien (sk) - Als "ausdrücklich zu begrüßen" bezeichnete SPÖ-Frauensprecherin und Leiterin der österreichischen Delegation im Europarat, Gisela Wurm, das Polizeiabkommen, das Innenministerin Johanna Mikl-Leitner mit Thailand zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch abgeschlossen hat. "Österreich sagt damit dem Sextourismus den Kampf an, denn bei Menschenhandel, Zwangsprostitution, Kindesmissbrauch darf es keine Toleranz geben. Sexualstraftäter im Ausland glaubten sich immer in Sicherheit, da sie ohnehin weit weg sind. Speziell Thailand gilt als Paradies für Sexualstraftäter aus Europa. Dem wird mit diesem Abkommen endlich ein weiterer Riegel vorgeschoben", sagte Wurm am 11.07. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Österreichische Sexualverbrecher in Thailand konnten bislang schwer belangt werden. "Es gilt für diese das österreichische Strafrecht, sodass, obwohl der Tatort im Ausland ist, die Täter durch österreichische Gerichte abgeurteilt werden können. Aber die Täter schafften es meistens, sich bei der thailändischen Polizei und Gerichten freizukaufen. Dem soll jetzt mit österreichischen Verbindungsoffizieren, die mit thailändischen Behörden Beweismittel sicherstellen, ein Ende gesetzt werden", so Wurm erfreut.

Menschenhandel und Zwangsprostitution - meistens sind Frauen und Kinder betroffen - sind modernde Formen der Sklaverei und liegen neben dem internationalen Waffen- und Drogenhandel bereits an dritter Stelle hinsichtlich der enormen Summe, die die kriminellen Netzwerke und Verbrecherbanden damit lukrieren. "Das Abkommen mit Thailand ist eine vorbildhafte Aktion hinsichtlich internationale Zusammenarbeit, Strafverfolgung und Kinderschutz", sagt Wurm.

 

Höbart: Wirksame Maßnahmen gegen Kinderschänder ergreifen!
Mikl-Leitners Initiative kann nur ein erster Schritt sein
Wien (fpd) - Der freiheitliche Nationalratsabgeordnete und Jugendsprecher, Ing. Christian Höbart, kommentierte die Initiative von Innenministerin Mikl-Leitner zur Bekämpfung der Pädophilie in Thailand. "Es ist zu begrüßen, wenn die Innenministerin sich bemüht, gegen Kinderschänder und den Sextourismus in Thailand vorzugehen, vor allem wenn man weiß, dass Täter, die sich an Minderjährigen in Thailand vergehen, auch aus Österreich kommen. Aber auch der Schutz unserer Kinder und Jugendlichen in Österreich darf dabei nicht zu kurz kommen", so Höbart.

"Grundsätzlich fordert die FPÖ ein hartes und konsequentes Vorgehen gegen Kinderschänder und Pädophile. Diese sind mit der ganzen Härte der Gesetze zu verfolgen, gibt es doch kaum etwas Verwerflicheres, als sich an Kindern zu vergehen! Auch wenn in den letzten Jahren einige Erfolge vor allem im Kampf gegen die Kinderpornographie erzielt werden konnten, gibt es für die Exekutive und die Justiz noch immer viel zu tun. Da die Rückfallquote von Kinderschändern sehr hoch und eine Therapie dieser Täter so gut wie aussichtslos ist, sollte auch über härtere Maßnahmen gegen diese Menschen, wie etwa chemische Sterilisation, nachgedacht werden", meint Höbart.

"Es muss unter allen Umständen verhindert werden, dass unsere Kinder und Jugendlichen solchen Monstern in die Hände fallen. Die Bundesregierung muss also nicht nur Maßnahmen ergreifen, um die Kinderprostitution in Thailand zu unterbinden, sondern auch, um Kinderschänder im eigenen Land konsequent zu verfolgen. Die FPÖ fordert Innenministerin Mikl-Leitner daher auf, nach diesem ersten Schritt ein hartes Vorgehen gegen diese Tätergruppe auch im eigenen Land zu zeigen", so Höbart abschließend.
     

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