Hiegelsberger: Oberösterreich ist Vorreiterbundesland beim Bienenschutz   

erstellt am
30. 07. 12

Linz (lk) - „Bauern und Imker bilden seit Generationen eine Symbiose. Die Bienen leisten mit der Bestäubung unbezahlbares für die Landwirtschaft. Daher nehmen wir die Anliegen der Imker sehr ernst und tun alles, um den Schutz der Bienen zu gewährleisten – denn die Landwirte brauchen die Arbeit der Bienen. So wurde der Schutz der Bienen intensiviert und die Kontrollen verstärkt!“, bekräftigt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.

„Oberösterreich hat vorbildlich reagiert und nimmt mittlerweile im Bundesländervergleich eine Vorreiterrolle ein“, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und streicht weiters die wachsende Sensibilisierung bei den heimischen Bäuerinnen und Bauern hervor: So wurde der Anteil an gebeiztem Saatgut beim Körnermais seit 2009 von 22 auf 5 Prozent gesenkt und die Anbautechniken optimiert. „Als wirksame und vorrangigste Maßnahme gegen den Maiswurzelbohrer wurde die Fruchtfolgeregelung ab 2012 verstärkt“, so der Agrar-Landesrat weiter.

Die in Kooperation mit der AGES und den Bundesländern durchgeführte Studie MELISSA hat in den Jahren 2009 – 2011 aufgezeigt, wo und vor allem wie in Österreich Bienenschäden entstanden sind und beweist: Oberösterreichs Landwirtschaft nimmt das Problem ernst und die gesetzten Maßnahmen greifen.

So erläuterten Experten am 11. Juli 2012 im Unterausschuss Landwirtschaft des Nationalrates, dass nach einem ersten Zwischenbericht eines Monitoringprojektes der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) nur noch 0,1 Prozent der Bienenverluste in Österreich (d.h. eine von 1.000 Bienen) auf insektizid-gebeiztes Saatgut zurückzuführen sind. Im Vorjahr waren es noch 0,38 Prozent. "Meistens ist es eine Kombination aus Parasitenbefall und Wetterbedingungen, die zum Bienensterben führt", betont Hiegelsberger.

Immerhin fallen 250 bis 300 Bienen von 1.000 diversen Bienenseuchen, Milben und Viren zum Opfer. Der Einfluss von Pestiziden werde aber dennoch ernst genommen. Für die Bekämpfung dieser Bienenseuchen wäre Gesundheitsminister Stöger zuständig. Vor kurzem hat der Gesundheitsminister ein Finanzierungsangebot der EU für die Durchführung einer Bienenstudie zurückgewiesen, an der 17 EU-Länder teilnehmen.

Auch in Ländern wie etwa in Deutschland oder der Schweiz, wo schon seit Jahren keine Beizmittel ausgebracht werden, ist das Bienensterben ein Thema. Denn Bienen sind die Grundlage einer effizienten Bestäubung unserer landwirtschaftlichen Kulturpflanzen, Plantageobstbäume sowie der Naturpflanzen. Circa 80 Prozent aller Pflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, davon übernehmen Honigbienen wiederum 80 Prozent. Die Bestäubung durch Honigbienen gewährleistet einerseits eine höhere Anzahl von Früchten und Samen und andererseits eine höhere Qualität bei Obst und Gemüse

„Als Fazit bleibt: Oberösterreich ist Vorreiterbundesland beim Bienenschutz. Die Landwirte haben in den vergangenen Jahren ihre Anstrengungen zum Schutz der Bienen erheblich gesteigert: So wurden die Mengen an Beizmittel deutlich verringert und auch die behandelte Fläche hat sich mehr als halbiert. Technische Umrüstungen, wie Deflektoren bei Sämaschinen, verhindern, dass Bienen mit dem Beizmittel überhaupt in Berührung kommen“, schließt der zuständige Agrar-Landesrat. “Auch in Zukunft werden wir uns dem Thema verstärkt widmen und genau hinsehen.“
     
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