Berlakovich und Seitinger besuchen Katastrophengebiet St. Lorenzen in der Steiermark   

erstellt am
26. 07. 12

Berlakovich sichert Erhöhung der Sofortmaßnahmen für die Wildbach- und Lawinenverbauung auf zwei Millionen Euro zu
Wien/St. Lorenzen (bmlfuw) - „Wir stocken die Mittel für die Wildbach- und Lawinenverbauung von 1,5 Millionen auf 2 Millionen Euro auf“, sicherte Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich seines Besuches gemeinsam mit Landesrat Johann Seitinger im steirischen Katastrophengebiet Sankt Lorenzen zu. Der Schutz der Menschen und die Sicherung ihres Eigentumes habe oberste Priorität. Trotz wirksamer Schutzmaßnahmen ist die Region schwer betroffen. Seit Mitte Juni sind rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in dieser Region pausenlos im Einsatz. „Was hier in St. Lorenzen passiert ist, ist ein Ereignis, das über jede Bemessungsgrundlage geht. Ich bin davon überzeugt, dass das Ausmaß ohne die bereits gesetzten Maßnahmen noch viel schlimmer gewesen wäre und dass die Schutzbauten der Wildbach- und Lawinenverbauung noch gravierendere Zerstörungen verhinderten“, unterstrich Berlakovich.

Einsatzkräfte rund um die Uhr im Einsatz
Derzeit werden Aufräumarbeiten vorgenommen und die Folgemaßnahmen geplant. Rund 400 Soldatinnen und Soldaten des Österreichischen Bundesheeres sind im Einsatz. „Die aktuelle Situation zeigt, welche wertvolle Arbeit das Bundesheer für die österreichische Bevölkerung leistet. Auch die Mitglieder der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr leisteten tatkräftige Unterstützung“, betonten Berlakovich und Seitinger.

„Absolute Priorität hat für die Betroffenen die umgehende Beseitigung der aufgetretenen Schäden. Sowohl an der baulichen Infrastruktur im Ort als auch an den Flächen um den Ort sind massive Schäden zu beklagen“, erklärte Seitinger.

Verbauungen in Österreich
Insgesamt wurde im Bezirk Liezen, in dem sich das Katastrophengebiet befindet, seit den 50er Jahren über 32 Millionen Euro in Schutzmaßnahmen investiert. Der Triebenbach etwa ist einer der bestverbauten Bäche in Österreich. Die Bundesregierung hat nun zugesagt, den Katastrophenfonds, falls notwendig, aufzustocken.

Während des Besuchs forderte Berlakovich erneut ein ausnahmsloses Bauverbot in rote Gefahrenzonen: „Die roten Zonen sind aufgrund der hohen Gefährdung von der Bebauung freizuhalten. Das Risiko ist zu groß. Ein Bauverbot muss auch in der Praxis umgesetzt werden und nicht dem Baudruck nachgegeben werden. Die Sicherheit der Menschen hat klaren Vorrang vor allen anderen Interessen.“

In der Obersteiermark laufen aktuell ua. große Wildbachverbauungsprojekte zum Schutz der Ortszentren von Admont (Lichtmessbach: € 5,3 Mio.) und Kalwang (Teichenbach: 13 Mio.). Hinter all diesen Maßnahmen stehen die Dienststellen der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV), eine Organisation des Lebensministeriums, die unter anderem für die Planung und Durchführung der Schutzmaßnahmen, die Erstellung von Gefahrenzonenplänen und die Beratung und Sachverständigenleistung bezüglich der alpinen Naturgefahren zuständig ist. Aktuell werden für 12.300 Wildbäche und knapp 6100 Lawinen in Österreich in den 27 Gebietsbauleitungen der WLV von ca. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pro Jahr 55 Gefahrenzonenpläne erstellt, ca. 120 Projekte im Gesamtausmaß € 120 Mio. ausgearbeitet und Schutzmaßnahmen um € 120 Mio. auf 850 Baufeldern durch den eigenen Baubetrieb und private Unternehmungen durchgeführt. Nach einer Studie des WIFO bestehen in Österreich Wildbach- und Lawinenschutzbauwerke im Gesamtwert von € 5,8 Mrd.
     
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