ImPulsTanz 2012 – das Finale    

erstellt am
06. 08. 12

Wien (impuldtanz) - Mit einem Tanzpreis für junge zeitgenössische Choreografie, Rechenkünsten und verfälschten Erinnerungen, mit ikonischen Bildern und Schlangenhäuten geht ImPulsTanz heute in die letzte Festivalwoche - zumindest fast: vom 15. bis 18. August erweitert ImPulsTanz sein Programm aufgrund der großen Nachfrage noch einmal um vier Zusatzvorstellungen des Kresnik-Klassikers „Francis Bacon“ mit Ismael Ivo.

Heute, Montag Abend, 6. August, lässt der belgische Choreograf Wim Vandekeybus in seinem neuesten Werk „booty Looting“ mittels Live-Fotografie ein Bildermeer auf der Bühne entstehen und stellt dabei die Frage, wie sehr die visuellen Medien unser Gedächtnis beeinflussen. (6.-8. August, MQ Halle G)

Im Anschluss wandelt Trajal Harrell zusammen mit vier Tänzern in Voguing-Pose auf dem Catwalk der Tanz- und Kulturgeschichte in Richtung Antike. Im jüngsten Teil seiner Reihe „Twenty Looks or Paris is burning at the Judson Church“ nimmt er sich der Tragödie „Antigone“ an. („Antigone Sr.“, 6. August, Kasino am Schwarzenbergplatz)

Jonathan Burrows und Matteo Fargion zählen am Dienstag in ihrem Duett humorvoll wie unterhaltsam bis 100 – und das mit so großer Resonanz, dass sie am selben Abend in einer Zusatzvorstellung weiterrechnen. („Counting To One Hundred“, 7. August, 21.00 und 23.00 Uhr, Schauspielhaus)

Auf dem Duett-Parkett bewegen sich in dieser Woche auch die beiden Künstler Thomas Hauert und Scott Heron, die in „Like me more like me“ stereotype Gegensätze ausloten und zwischen High Heels und Baseballkappen zueinander finden. (9. & 11. August, Schauspielhaus)

Das deutsch-amerikanische Duo Angela Schubot und Jared Gradinger geht einen Schritt weiter, wenn es in den beiden Stücken „What they are instead of“ und „is maybe“ miteinander ringend und keuchend bis zur Atemlosigkeit alles daran setzt, bedingungslos eins zu werden - körperlich wie emotional. („What they are instead of“, 9. August und „is maybe“, 11. August, WUK)

Als Solokünstler flirtet der amerikanische Performer Miguel Gutierrez im WUK mit seinem Publikum und bringt mit pompöser Rokoko-Perücke Cecilia Bartoli zum Klingen. („HEAVENS WHAT HAVE I DONE“, 7. August, WUK)

Das Verhältnis zum Publikum untersucht auch der bulgarische Performancerebell Ivo Dimchev in seinem interaktiven wie grenzgängerischen „the P project“, das gestern bei ImPulsTanz Weltpremiere feierte und nun noch ein weiteres Mal zu sehen ist. (12. August, Kasino am Schwarzenbergplatz)

In einem „Fake-Solo“ und damit nicht allein betritt Benoît Lachambre, der das diesjährige ImPulsTanz Festival eröffnete, zum Abschluss noch einmal die Bühne: Gemeinsam mit dem Musiker Hahn Rowe und Mitperformer Daniele Albanese wechselt die kanadische Tanzikone in „Snakeskins“, wie es der Titel beschreibt, die Rollen wie eine Schlangenhaut. (10. & 12. August, MQ Halle G)

Die [8:tension] Young Choreographers’ Series – diesjähriger Austragungsort der Prix Jardin d’Europe Awards – beschließen diese Woche mit den Performances „Tremor“ von Sebastian Matthias und „A personal yet collective history“ von Fabian Barba. Während die TänzerInnen von „Tremor“ die Fantasie des Publikums stimulieren, erzählt Barba über seinen ganz persönlichen Zugang zum Tanz die Geschichte dieser Kunstform. Am 12. August ist es dann endlich soweit: um 17.00 Uhr wird im Odeon der 5. Prix Jardin d’Europe verliehen. Eine international besetze Jury wählt den/die GewinnerIn des mit 10.000,- Euro dotierten Preises unter den [8:tension] KünstlerInnen aus. Die Preisskulptur wird von dem bildenden Künstler Heiri Häfliger gestaltet. Der Schweizer Bildhauer arbeitete eng mit dem Atelier von Franz West zusammen, der ihn auch persönlich als Gestalter des Prix Jardin d’Europe auswählte.

Nach dem Sonntag geht es aber noch weiter mit dem Klassiker von Johann Kresnik und Ismael Ivo „Francis Bacon“. Die grausam schönen Bilder des britischen Malers werden dabei ikonisch eindrucksvoll unter anderem von Ivo selbst tänzerisch in Szene gesetzt. Die Performance, die bereits von 8. – 12. August im Odeon zu sehen ist, wird aufgrund der großen Nachfrage um 4 Vorstellungstage über den Festivalzeitraum hinaus verlängert: Zusatzvorstellungen von 15. – 18. August um 21.00 Uhr im Odeon


Für alle, die gegen Festivalende nochmals selbst tanzen wollen, bietet nicht nur die letzte Workshopwoche perfekte Gelegenheit dazu, das Kasino am Schwarzenbergplatz öffnet auch die Tore für die letzte Party der ImPulsTanz-Saison: danceWEB Party am 10. August ab 22.00 Uhr, für Stimmung sorgen DJ KORMAC (Skribble Records / Irland) mit DJ-Support von Kido Soon (313RADIO) / Praterei) & Thomas de Martin (313 / BJK Music).

Stimmungsvollen Abschluss von 4 intensiven Wochen Workshops bilden die „expressions'12“, wo dieses Jahr am 11. August um 16.00 Uhr DozentInnen und TeilnehmerInnen Auszüge ihres Schaffens zeigen. Drei DozentInnen aus dem Research Bereich, Joke Laureyns, Claudia Bosse und Mårten Spångberg erarbeiteten gemeinsam mit ihren TeilnehmerInnen Performances, die sie am Ende in diversen Spielstätten vor Publikum präsentieren:

Joke Laureyns & Atelier-TeilnehmerInnen „Begegnungen“, 10.8. | 17.00, Dschungel Wien; Claudia Bosse & Choreographers' Venture Group „your energetic democratic body!“, 10.8. | 19.30 Uhr, ehemalige Zollamtskantine und 11.8. | 19.00 Uhr, Kasino am Schwarzenbergplatz; Mårten Spångberg & Indigo Hangout "The Beach, November 14th around 7 p.m. or so", 11. 8. | 21.45 Uhr, Kasino am Schwarzenbergplatz.
     
Informationen: http://www.impulstanz.com    
     
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