Aktuelles vom Arbeitsmarkt  

erstellt am
03. 08. 12

Hundstorfer: Mit zielgerichteten Maßnahmen Arbeitslosigkeit bekämpfen
Beschäftigung steigt weiter stark an - EU-weit niedrigste Arbeitslosenquote
Wien (bmask) - Die Arbeitslosigkeit ist im Juli um 18.126 oder 8,6 Prozent auf 227.869 angestiegen. "Trotz verschärfter Wirtschaftskrise in Europa ist im Juli die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 40.000 stark angewachsen. Damit gibt es historisch erstmals deutlich mehr als 3,5 Millionen Beschäftigte in Österreich. Das Beschäftigungswachstum reicht jedoch nicht aus, um einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern", so Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 03.08. zu den Arbeitsmarktdaten im Juli. Das AMS steuert dagegen und weitet zielgerichtete Maßnahmen, insbesondere Fachkräfteschulungen aus. Die Zahl der SchulungsteilnehmerInnen ist um 4.869 oder 9,2 Prozent auf insgesamt 58.030 angestiegen.

"Viele der wichtigsten österreichischen Handelspartner sind in eine Rezession gestürzt und auch die Wirtschaftslokomotive Deutschland hat an Zugkraft verloren. Das vermindert die wirtschaftliche Dynamik in Österreich, das stark von internationalem Handel und Tourismus abhängt", erklärte Hundstorfer. Österreich ist mit einer Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent dennoch das einzige Land in der EU mit einer Arbeitslosenquote von weniger als 5 Prozent.

"Der Lehrstellenmarkt entwickelt sich weiter positiv. Es gibt weniger Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen und mehr an offenen Lehrstellen", so Hundstorfer. Die Zahl der Lehrstellensuchende sinkt um 124 oder 1,5 Prozent und dem AMS wurden um 124 offene Lehrstellen mehr gemeldet als im Vorjahr. "Alle Jugendlichen, die überlegen, eine Lehre zu beginnen und noch keine Lehrstelle haben, sollten am besten noch heute zum AMS gehen und sich beraten und unterstützen lassen. Denn um zu Beginn des neuen Lehrjahres einen Lehrvertrag in der Tasche zu haben wird es nun höchste Zeit", rät der Sozialminister.

Bei den Jugendlichen steigt die Arbeitslosigkeit mit +6,7 Prozent unterdurchschnittlich, hingegen sind Menschen über 50 mit +13,2 Prozent besonders stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen.

Gleichzeitig steigt jedoch die Zahl der älteren Beschäftigten mit +41.000 wesentlich stärker als die Zahl der Arbeitslosen mit +6.064. "Die Bundesregierung hat vereinbart, in die Beschäftigungschancen von älteren und gesundheitlich eingeschränkten Menschen bis 2016 zusätzlich 750 Mio. Euro zu investieren, um die Beschäftigungschancen von Älteren und gesundheitlich Eingeschränkten zu verbessern. Erst vergangene Woche wurde ein Entwurf zur Reform der Invaliditätspension in Begutachtung geschickt, der hohe soziale Absicherung, einen Qualifikationsschutz und erhebliche Investitionen in hochwertige Umschulungen vorsieht", betonte Hundstorfer.

Männer sind mit +9,9 Prozent vom Anstieg der Arbeitslosigkeit stärker betroffen als Frauen (+7,3 Prozent). Die starke Zunahme der Arbeitslosigkeit von behinderten Menschen (+18,7 Prozent) liegt vor allem an der verstärkten Erfassung: Die vollständige Erfassung der Personen mit v.a. Behindertenpass wird seit Jahresbeginn vom AMS vorangetrieben. Nur wenn behinderte arbeitslose Menschen erfasst werden, können AMS MitarbeiterInnen auf ein reserviertes Budget zur Unterstützung für behinderte Menschen in Höhe von 10 Mio. Euro zugreifen. Das bedeutet, dass die statistische Erfassung von Personen mit Behindertenpass vor 2012 noch nicht vollständig war und diese jetzt schrittweise vervollständigt wird.

AusländerInnen sind vom Anstieg der Arbeitslosigkeit (+18,1 Prozent) wesentlich stärker betroffen als ÖsterreicherInnen (+6,6 Prozent). Hier werden die Integrationssprachkurse verstärkt, (im 1. Halbjahr über 14.000 TeilnehmerInnen, +24 Prozent) die schwerpunktmäßig fachspezifisch, etwa begleitend zu Fachkräfteausbildungen gestaltet werden.

Um die steigende Langzeitarbeitslosigkeit zu bekämpfen, werden auch verstärkt Arbeitsplätze in sozialökonomischen Betrieben und gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten geschaffen. Insgesamt 20.000 Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit bedroht sind, konnten so im 1. Halbjahr eine Beschäftigung finden, das ist ein Plus von 3.000 geförderten Arbeitsplätzen. Im 2. Halbjahr steht dem AMS zur Finanzierung dieser Arbeitsplätze 20 Millionen Euro zusätzlich an Aktivierungsbeihilfe zur Verfügung, die im Juli vom Parlament beschlossen wurden.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft nun alle Branchen und alle Bundesländer. Wie seit vielen Monaten sind die Beschäftigten in der Leiharbeit besonders stark betroffen: dort steigt die Arbeitslosigkeit um 16,8 Prozent. In der Industrie sind um 4,9 Prozent mehr Arbeitslose zu verzeichnen, am Bau +9,9 Prozent, im Handel +6,7 Prozent im Tourismus +8,8 Prozent und im Gesundheits- und Sozialwesen um +11,8 Prozent.

Die Industriebundesländer Oberösterreich +11 Prozent und Steiermark (+9,8 Prozent) sind derzeit am stärksten vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen, während die Tourismusländer Tirol (+7,2 Prozent) und Kärnten (+4,1 Prozent) die geringste Zunahme bei der Zahl der Arbeitslosen verzeichnen.

 

Dolinschek: Regierung sieht Anstieg tatenlos zu
Brauchen in Österreich ein Sofortprogramm zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit!
Wien (bzö) - "Die Tendenz bei der Arbeitslosigkeit ist weiter steigend, die offenen Stellen werden weniger - und die Regierung sieht tatenlos zu", kommentiert BZÖ-Arbeitnehmersprecher Abg. Sigisbert Dolinschek die aktuellen Zahlen. Es sei in zunehmendem Maß unverantwortlich, "dass Rot und Schwarz Milliarden in Pleitestaaten pumpen und daheim kracht die Wirtschaft, steigen die Arbeitslosenzahlen", so Dolinschek.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten brauche die Wirtschaft auch Unterstützung der Regierung. "Aber die öffentlichen Aufträge werden immer weniger", warnt Dolinschek. Zudem sei es von Hundstorfer eine Schönfärberei, die gestiegene Beschäftigtenzahl zu bejubeln, "denn vor allem die Zahl der Teilzeitkräfte, die zum Leben zu wenig verdienen, ist deutlich gestiegen", erklärt der BZÖ-Arbeitnehmersprecher. Er vermisst auch die längst versprochenen Maßnahmen, um ältere Arbeitnehmer im Beruf zu halten oder ihnen eine entsprechende Arbeitsstelle vermitteln zu können. "Da gehen der Wirtschaft viel Praxiserfahrung und Know-How verloren", so Dolinschek.

Vom Sozialminister verlangt Dolinschek, dass dieser "endlich damit aufhört, diese bedenkliche Entwicklung am Arbeitsmarkt zu verniedlichen. Wenn Hundstorfer Österreich immer mit anderen EU-Ländern vergleicht, dann darf er sich nicht an den schlechteren, sondern nur an den besseren Ländern orientieren. Wir brauchen in Österreich ein Sofortprogramm zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit. Hier muss Hundstorfer endlich tätig werden!"

 

 Schatz: Arbeitslose brauchen Perspektiven statt Scheinarbeitsplätze am Zweiten Arbeitsmarkt
Grüne orten 160.000 neue Jobs durch Überstundenabbau und fordern Investitionen in Bildung, Pflege, Betreuung, Kultur und Umwelt, sowie ein neues Zeitarbeitsgesetz
Wien (grüne) - "Dass die Regierung für die Krise in Europa nicht verantwortlich ist, hilft arbeitslosen Menschen gar nichts", meint Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der Grünen, zu den Arbeitslosenzahlen und ergänzt: "Die Regierungsparteien versäumen es, entschieden entgegenzusteuern".

Mit einigen wenigen Maßnahmen könnten tatsächlich sehr schnell neue Arbeitsplätze geschaffen werden. "Die in Österreich geleisteten Überstunden entsprechen etwa 160.000 Vollzeitjobs, die in echte Jobs verwandelt werden können. Mit experimenteller Arbeitsmarktpolitik und geringem Mitteleinsatz können Jobs in krisenunabhängigen Bereichen wie Pflege, Betreuung, Bildung, Kultur oder Umwelt geschaffen werden. Außerdem warten wir noch immer auf ein Zeitarbeitsgesetz, das die Betroffenen aus dem Status moderner, von der Willkür der Unternehmen abhängiger Sklaven herausholt. Die Wirtschaftskammer blockiert einen seit Monaten versprochenen Gesetzesentwurf", kritisiert Schatz.

"Wer arbeitslos ist, hat nichts davon, dass es anderswo noch schlechter ist. Wenn die Regierung weiter auf prekäre Scheinarbeitsplätze am Zweiten Arbeitsmarkt setzt, und nicht auf echte, nachhaltige Politik , dann fällt dies nicht nur arbeitslosen Menschen auf den Kopf, sondern allen. So werden nur rechtsextremistische Populisten gestärkt, und wohin das führt, sehen wir Tag für Tag in Kärnten", sagt Schatz.

 

Dörfler: Kärnten schneidet deutlich besser ab als andere Bundesländer
In Kärnten geringste Zunahme im Österreichvergleich
Klagenfurt (lpd) - Positiv reagiert Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler auf die Arbeitsmarktzahlen für den Monat Juli. Während nämlich in Österreich die Zahl der Arbeitslosen um 8,6 Prozent zugenommen hat, verzeichnet Kärnten mit einem Plus von 4,1 Prozent die mit Abstand geringste Zunahme im Vergleich zu allen anderen Bundesländern.

"Während Oberösterreich von einem Plus von elf Prozent oder die Steiermark von 9,8 Prozent bei den Arbeitslosen betroffen ist, weist Kärnten mit Abstand die geringste Zunahme bei Arbeitslosen auf", erklärte der Landeshauptmann. Zurückzuführen sei diese positive Entwicklung nicht nur auf eine gute Sommersaison im Tourismus, sondern auch darauf, dass es durch eine erfolgreiche Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik gelungen ist, den Abwärtstrend zu stoppen und den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Verantwortlich dafür seien vor allem Investitionen in den Bereichen Forschung- und Entwicklung bei Hochtechnologieunternehmen.

"Diese positive Entwicklung am Arbeitsmarkt haben wir auch soliden und investitionsfreudigen Unternehmen zu verdanken, die ihre Standorte in Kärnten weiter absichern und in hochqualifizierte Arbeitsplätze investieren. Firmen wie LAM Research, Infineon oder Bosch-Mahle, die in den letzten Monaten massiv in Kärnten investiert haben, sei dafür gedankt", sagte Dörfler.

"Diese im Österreichvergleich besten Arbeitslosenzahlen zeigen, dass in Kärnten gute Sachpolitik betrieben wird. Durch kontinuierliches Arbeiten und Festhalten an klaren Zielen wird in Kärnten trotz Budgetkonsolidierungskurs eine stabile Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik vorangetrieben", stellte Dörfler klar. Er verwies gleichzeitig auf das Nachbarland Steiermark, das wie bereits im Vormonat auch im Juli einen starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen, sogar weit über dem Österreichschnitt, zu vermelden hat. "Die Steiermark steht nicht nur bei der Zunahme der Arbeitslosen schlecht da. Auch die Nettoneuverschuldung in der Steiermark liegt mit 352 Euro weit über jener unseres Bundeslandes. Kärnten weist lediglich 220 Euro pro Einwohner auf", so der Landeshauptmann.

 

NÖ: Schwarz: Höchststand bei den unselbstständig Beschäftigten
Projekt "Chance Schuldlos" um 40 Plätze aufgestockt
St. Pölten (nöi) - In Niederösterreich waren im Juli 2012 40.532 Menschen ohne Arbeit, das sind um 9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2011. "Trotz des Anstiegs der Gesamt- Arbeitslosigkeit von 9 Prozent im Juli 2012 gibt es einige Signale am NÖ Arbeitsmarkt, die mich positiv stimmen: Die Zahl der unselbständig Beschäftigten steigt weiter an. So waren allein im Juli um rund 4.000 Menschen in NÖ mehr in Beschäftigung als noch vor einem Jahr. Somit haben wir einen Beschäftigungshöchststand bei den unselbstständig Beschäftigten von rund 591.000. Und ganz besonders freut mich, dass die Jugendarbeitslosigkeit bei den 15- bis 19-jährigen mit minus 2,6 Prozent erneut rückläufig ist", führt die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Mag. Barbara Schwarz aus. Damit ist erneut bewiesen, dass gute Ausbildung für unsere Jugend ein Schlüssel zum Arbeitsmarkt ist.

"Allerdings beobachten wir immer öfter, dass Lohn- und Gehaltsexekutionen gerade bei jungen Erwachsenen ein Hemmschuh für eine Einstellung sind. Hohe Handyrechnungen, der Ankauf eines Autos oder die erste Wohnung weisen oft den Weg in die Schuldenfalle. Daher haben wir nun gemeinsam mit unseren Sozialpartnern das Modellprojekt "Chance Schuldlos" um 40 Plätze aufgestockt, mit dem wir speziell jungen Menschen mit dem Erstellen von Beratungs- und Perspektivenplänen in Kooperation mit ihren Arbeitgebern beim Schuldenabbau Unterstützung bieten. Es ist klar erkennbar, dass Menschen mit Lohn- und Gehaltsexekutionen eine viel schlechtere Chance haben, dauerhaft am Arbeitsmarkt integriert zu werden. Zum einen liegt es daran, dass viele Unternehmen Probleme mit der verwaltungstechnischen Abwicklung von Lohn- und Gehaltsexekutionen und den damit verbundenen Kosten und möglichen Risiken haben. Zum anderen zeigt sich, dass die Betroffenen mit der Lösung der Probleme überfordert sind. Oft weisen sie auch nur ein niedriges Qualifikationsniveau auf, das die Spirale weiter nach unten zieht", erklärt Schwarz.

Mit der Ausweitung des Projekts "Chance Schuldlos" können wir nun mehr Menschen mit Lohn- und Gehaltsexekutionen helfen, dass sie leichter ein dauerhaftes, existenzsicherndes Beschäftigungsverhältnis erhalten. Und bei den Unternehmen können wir so die Bereitschaft erhöhen, durch Beratung und Unterstützung in Kooperation mit Steuerberatern in der WK NÖ Menschen mit Exekutionen zu beschäftigen", erklärt Schwarz.

Als weiteren wichtigen Impuls für zusätzliche Arbeitsplätze vor allem im ländlichen Raum sieht Schwarz die angekündigte Breitbandoffensive des Landes NÖ. In den Jahren 2012 und 2013 sollen in ganz Niederösterreich 194 weitere Gemeinden mit insgesamt 230.000 Bürgern mit Breitbandanschlüssen für das Internet ausgestattet werden, in einem zweiten Schritt weitere 178 Gemeinden bis 2014.

"Wenn wir international konkurrenzfähig bleiben wollen, sind schnelle Internetverbindungen unerlässlich. Daher kommt die Breitband-Offensive des Landes NÖ gerade zum richtigen Zeitpunkt. Denn damit erhöhen wir die Chancen für Betriebsansiedelungen im ländlichen Raum und unterstützen die Jugendlichen in ihrer Ausbildung und schaffen zusätzliche Arbeitsplätze ", ist Schwarz überzeugt.

 

OÖ: Pühringer/Sigl: 7.435 neue Jobs im Juli 2012
Mit 629.000 Beschäftigte Höchststand im Juli – Land OÖ gibt Ausbildungsgarantie für Jugendliche
Linz (lk) - Mit einem Zuwachs von 7.435 Beschäftigten (1,2 %) im Juli ist die Beschäftigung in Oberösterreich weiterhin auf Rekordniveau. Insgesamt waren 629.000 Personen in Beschäftigung, wie die aktuellen Daten des Arbeitsmarktservice OÖ zeigen. "Die mehr als 8.000 beim AMS gemeldeten offenen Stellen zeigen, dass es noch Potenzial gibt, Menschen in Beschäftigung zu bringen. Wir verfolgen mit der Arbeitsmarktstrategie 'Arbeitsplatz OÖ 2020' das Ziel Vollbeschäftigung", kündigen Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl an. Die Arbeitslosenquote in OÖ ist im Vergleich zum Juli 2011 um 0,3 Prozentpunkte auf 3,9 % gestiegen. Der Österreich-Schnitt beträgt 6 %. Damit liegt OÖ hinter Salzburg (3,6 %) auf Platz zwei unter den neun Bundesländern.

"Ein besonderer Schwerpunkt jetzt in den Wochen nach Schulschluss gilt der Jugendbeschäftigung und der damit verbundenen Ausbildungsgarantie. Wir wollen die Zahl jener jungen Menschen, die nach der Pflichtschule keine Ausbildung mehr machen und abschließen, deutlich reduzieren und die Ausbildungsquote bis 2015 auf mindestens 90 Prozent erhöhen", betonen Landeshauptmann Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Sigl. Für Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, bietet das JugendService des Landes OÖ Beratung durch 40 JobCoaches in allen Bezirken an. Aktuell befinden sich mehr als 500 junge Menschen im JobCoaching. "Jeder ausbildungswillige junge Mensch in OÖ, der einen Lehr- oder Ausbildungsplatz braucht, wird diesen auch erhalten", so Pühringer und Sigl. 

 

Sbg: Burgstaller: Sonnenstrahlen auf dem Arbeitsmarkt
Salzburg hat mit 3,6 Prozent bundesweit die niedrigste Arbeitslosenrate
Salzburg (lk) - Mit 1. August waren im Land Salzburg 9.244 Personen ohne Arbeit. Im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres ist die Arbeitslosigkeit in Salzburg um 9,1 Prozent gestiegen, das betrifft 772 Personen. Derzeit absolvieren in Salzburg 2.247 Personen Weiterbildungsmaßnahmen des AMS, was einem Rückgang von 6,8 Prozent entspricht. Die Zahl der offenen Stellen ist um 5,5 Prozent angestiegen und beläuft sich derzeit auf 3.199. "Erfreulich ist, dass wir mit einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent im Bundesländervergleich wieder an der ersten Stelle liegen. Damit sind wir nahe an der Vollbeschäftigung", sagte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 03.08.

Die Zahl der Lehrstellensuchenden betrug 283 und ging damit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,7 Prozent zurück. Dem stehen derzeit 787 offene Lehrstellen gegenüber, was einem Zuwachs von einem Prozent entspricht.

Der Zuwachs an Arbeitslosen geht in erster Linie auf die Bereiche Produktion, Arbeitskräfteüberlassung und Bau zurück.

Aktive Arbeitsmarktpolitik fortsetzen
"Die aktuellen Zahlen sind für die Salzburgerinnen und Salzburger sehr erfreulich. Ein Abschwächen der Konjunktur ist jedoch erkennbar. Daher setze ich weiterhin konsequent auf eine aktive Arbeitsmarktpolitik. Weiterbildung ist das beste Mittel, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern", ist die Landeshauptfrau überzeugt. "Landesgeld wird vor allem für Qualifizierungsmaßnahmen von hoher Qualität eingesetzt. Dazu zählen Ausbildungen von Fachkräften, Weiterbildungen im jeweiligen Berufsfeld, die Unterstützung von Maßnahmen für junge Menschen und ein breites Bündel von Angeboten für den Pflegebereich. Das ist ein hervorragendes Angebot, hilft den Menschen und hilft den Salzburger Unternehmen, weil diese auf gut ausgebildetes Personal zurückgreifen können." 

 

 Leitl: Trotz schwieriger Lage schafft Wirtschaft 41.000 zusätzliche Jobs für Personen über 50
Zusätzliche Belastungen im Zusammenhang mit der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer sind daher unnötig und abzulehnen
Wien (pwk) - "Die aktuellen Arbeitsmarktdaten zeigen, dass die österreichische Wirtschaft ihrer Verantwortung für ältere Arbeitnehmer hervorragend nachkommt. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage gibt es bei den über 50-jährigen 41.000 zusätzliche Arbeitsplätze im Vergleich zum Juli 2011 und damit ein Plus von 5,8 Prozent", kommentiert Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl die vom AMS veröffentlichten Arbeitsmarktdaten für Juli 2012. "Zusätzliche Belastungen der Unternehmen im Zusammenhang mit der Beschäftigung Älterer sind somit unnötig und abzulehnen."

Der Wirtschaftskammer-Präsident verweist zudem darauf, dass ältere Arbeitnehmer einen höheren Kündigungsschutz genießen und sie die Betriebe aufgrund der höheren Löhne und sonstiger Ansprüche teurer zu stehen kommen als jüngere, was auch an der Politik liegt: Zuletzt hat das Sparpaket nicht nur Arbeitslosenversicherungsbeiträge für Ältere wieder eingeführt, sondern auch die Auflösungsabgabe, die ab 2013 bei den meisten Beendigungen von Dienstverhältnissen in Höhe von 110 Euro fällig wird.

"Die Auflösungsabgabe ist wie der alte, 2009 abgeschaffte Malus an die Beendigung eine Dienstverhältnisses geknüpft", so Leitl. "Während es also eine Strafzahlung bei Kündigungen auch von älteren Menschen schon gibt, fehlt bis heute ein echtes Anreizsystem, damit die Menschen länger arbeiten, statt sich bei erstbester Gelegenheit in die Pension zu verabschieden", kritisiert Leitl. "Was Schweden mit massiven Abschlägen bei frühzeitiger Pension und ordentlichen Zuschlägen bei längerem Arbeiten gelingt, muss auch bei uns möglich sein."

Im Hinblick auf jüngst erhobene Forderung in Richtung einer Wiedereinführung eines Bonus-Malus-Systems stellt der WKÖ-Präsident klar: "Ich bin offen für intelligente Alternativen zur Auflösungsabgabe und für einen Bonus. Eine doppelte Belastung der Wirtschaft durch die neue Auflösungsabgabe UND die Wiedereinführung eines Bonus-Malus-Modells kommt für die Wirtschaft aber nicht in Frage." Zudem sollte die Abflachung der Lebenseinkommenskurve noch intensiver thematisiert werden.

 

 Kaske: Maßnahmen für ältere ArbeitnehmerInnen ins Zentrum rücken
Anstieg der Arbeitslosigkeit erfordert rasches Handeln
Wien (ögb) - "Der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen zeigt, wie dringend es ist, den schönen Worten von der altersgerechten Arbeitswelt Taten folgen zu lassen", sagt vida-Vorsitzender und ÖGB-Arbeitsmarktsprecher Rudolf Kaske angesichts der Arbeitsmarktdaten für Juli 2012. Die Zahl der Arbeitslosen - inklusive SchulungsteilnehmerInnen - stieg gegenüber dem Juli des Vorjahres um 8,7 Prozent auf 285.899 Personen. Die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen stieg um 13,2 Prozent, jene von Menschen mit Behinderung um 18,7 Prozent.

Es sei an der Zeit, das Bonus-Malus-System einzuführen, auf das sich die Sozialpartner schon vor längerem "prinzipiell" geeinigt hätten, so Kaske. "Unternehmen, die keine oder zu wenige ältere ArbeitnehmerInnen beschäftigen, sollen einen Malus zahlen; Firmen, die überdurchschnittlich viele Ältere beschäftigten und sich um eine altersgerechte Gestaltung der Arbeitsplätze kümmern, dafür mit einem Bonus belohnt werden", sagt Kaske. Als sinnvoll erachtet Kaske auch den Vorstoß der Arbeiterkammer, für Unternehmen mit einem unterdurchschnittlichen Anteil an älteren Beschäftigten höhere Pensionsversicherungsbeiträge einzuführen.

Zum Erhalt der Gesundheit der Beschäftigten müsse zudem mehr in die betriebliche Gesundheitsförderung investiert werden. "Dazu gehört, dass der Überlastung der Beschäftigten Einhalt geboten wird", sagt Kaske. Deshalb sei es wichtig, dass neben den Arbeitsmedizinern und Sicherheitsvertrauenspersonen in Hinkunft auch Arbeits- und OrganisationspsychologInnen in den Betrieben zum Einsatz kämen. "Das Arbeitnehmerschutzgesetz muss dahingehend verbessert werden, die Regelung sollte mit Anfang kommenden Jahres verbindlich gelten", erklärt Kaske.

Zusätzlich verlangt Kaske, dass auch Betriebe, die bei der Einstellung von Menschen mit Behinderung säumig sind, stärker in die Pflicht genommen werden. "Es gilt zu hinterfragen, ob die Höhe der Behindertenausgleichstaxe , die derzeit maximal 345 Euro im Monat beträgt, ausreichend ist", so der Gewerkschafter abschließend.

 

 Tumpel fordert Unterstützung bei der Wiederherstellung der Gesundheit…
…und beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt
Wien (ak) - Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich auch im Juli weiter verschlechtert. Rund 228.000 Personen waren im Juli arbeitslos registriert, über 58.000 befanden sich in Schulungen. Das ist gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr ein Anstieg der Arbeit Suchenden um 8,7 Prozent. Die Arbeitslosigkeit stieg vor allem bei den Älteren (plus rund 13 Prozent). "Besonders jene mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen brauchen Unterstützung bei der Wiederherstellung ihrer Gesundheit und beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt", sagt AK Präsident Herbert Tumpel.

Die aktuell angegangene Reform der Invaliditätspension bedeutet, dass die Situation bei der Altersarbeitslosigkeit noch schwieriger wird und das mehr gesundheitlich beeinträchtigte ArbeitnehmerInnen umgeschult werden müssen. "Wichtig ist, dass diese Umschulungen so erfolgen, dass für die Betroffenen trotz ihrer gesundheitlichen Situation ein möglichst guter Wiedereinstieg in die Arbeit möglich wird. Insbesondere was das Einkommen und die Arbeitsbedingungen angeht", sagt Tumpel und verlangt, dass es keine "Billigschulungen" geben darf. "Auch nicht für ungelernte oder schlecht qualifizierte ArbeitnehmerInnen. Auch sie brauchen eine gute berufliche Ausbildung, damit sie auf dem Arbeitsmarkt eine Chance haben." Tumpel sieht auch die Unternehmen gefordert. Sie müssen ihre Verantwortung für den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz wahrnehmen.

Die Novelle des ArbeitnehmerInnen-Schutzgesetzes muss vorangetrieben werden, die psychischen Belastungen auf den Arbeitsplätzen müssen genauso ernst genommen werden wie die physischen. Darüber hinaus fordert der AK Präsident ein wirkungsvolles Bonus-Malus-System, das jene Arbeitgeber bestraft, die ältere ArbeitnehmerInnen kündigen. "Erst mit der Novelle des ArbeitnehmerInnen-Schutzgesetzes und der Einführung eines Bonus-Malus-Systems ist das im Herbst 2011 vereinbarte Sozialpartnerpaket umgesetzt", betont Tumpel.
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
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