Traiskirchen lädt erstmalig Kinder und Jugendliche aus dem Flüchtlingslager ein   

erstellt am
01. 08. 12

Es geht auch anders – Vorpremiere zu der Veranstaltung "Kino, Mond und Sterne" als Extra-Event für junge Flüchtlinge!
Traiskirchen (stadt) - Die Stadt Traiskirchen veranstaltet gemeinsam mit der römisch-katholischen Pfarre erstmalig ein Open-Air Kino direkt im Pfarrinnenhof einer der ältesten Wehrkirchenanlagen des Landes. Gezeigt werden von kommenden Freitag bis Sonntag die Filme "Komm süßer Tod", "Sommer in Orange" und "Ziemlich beste Freunde".

Am Vorabend wird als Vorpremiere mit dem Musikfilm des kubanischen "Buena Vista Social Club" ein ganz besonderes Zeichen gesetzt. Eingeladen dazu werden die alleinstehenden unbegleiteten minderjährigen Asylwerber aus der Erstaufnahmestelle OST.

Bgm. Fritz Knotzer: "Diese Aktion ist ein Zeichen der Menschlichkeit. Der Alltag für die Kinder und Jugendlichen in einem so großen Lager und mit der gleichzeitigen Ungewissheit über die eigene Zukunft ist trostlos. Wir wollen mit dieser gemeinsamen Einladung einmal eine nette Abwechslung zum 'Lagerleben' schaffen. Ich selbst aus einer politischen und persönlichen Tradition der Menschlichkeit heraus, die Kirche im Sinne der christlichen Nächstenliebe", so Bgm. Fritz Knotzer weiter.

Traiskirchens Integrationsstadtrat Andreas Babler meint dazu, "dass es bei dieser Aktion direkt um die jungen Menschen gehe, dass sie auch einmal etwas Positives und Nettes in ihrer Fluchtgeschichte erfahren können."

"Für die vielen Probleme, die im Bereich des österreichischen Asylwesens vorherrschen, etwa die großen Massenquartiere wie Traiskirchen mit all seinen negativen Begleiterscheinungen, die Zustände wie z.B: auf der Kärntner Saualm oder die Privatisierung der Flüchtlingsbetreuung sowie die medialen und politischen Hetzkampagnen gegen Asylwerber, etc. ... - für all diese Probleme sind nicht die jungen Flüchtlinge verantwortlich, sondern das politische und mediale System", so Babler zusammenfassend.

Der Stadtpfarrer Pater Fabian Vordermayer sieht es auch "als Aufgabe der Kirche, Vorurteile abzubauen, Toleranz zu leben und mit einer solchen Veranstaltung auch Stellung in der öffentlichen Diskussion zu beziehen. Unsere HelferInnen freuen sich schon sehr auf diesen spannenden Abend", so Vordermayer abschließend.
     
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