Salzburger Trilog 2012 will "Gordischen Knoten" lösen   

erstellt am
13. 08. 12

"Kann Wirtschaftswachstum sozial und ökologisch nachhaltig sein?" - Spindelegger empfängt EU-Außenbeauftragte Ashton und weitere Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft
Salzburg (apa/bmeia) - Der diesjährige "Salzburger Trilog" hat sich viel vorgenommen: "Den Gordischen Knoten lösen", heißt das Motto. Konkret geht es dabei um folgende Frage: "Kann Wirtschaftswachstum sozial und ökologisch nachhaltig sein?". Sie wird am 16.08. und vor allem am 17.08. bei der vom Außenministerium und der Bertelsmann-Stiftung organisierten Veranstaltung diskutiert.

Vizekanzler Außenminister Michael Spindelegger (V) wird dazu führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Diplomatie empfangen. So hat die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton ebenso ihr Kommen zugesagt wie der Außenminister von Aserbaidschan, Elmar Mamedjarow, und sein Amtskollege aus Georgien, Grigol Waschadse. Mit Willem Kok (Niederlande), Iveta Radicova (Slowakei) und Wolfgang Schüssel sind auch drei ehemalige Regierungschefs in Salzburg dabei.

Schüssel fungiert dabei als Kuratoriumsmitglied der Bertelsmann-Stiftung, die laut Eigendefinition "frühzeitig gesellschaftliche Herausforderungen identifizieren sowie exemplarische Lösungsmodelle entwickeln und verwirklichen" will. Auch WTO-Generalsekretär Pascal Lamy wird an den Diskussionen teilnehmen, ebenso UNIDO-Generaldirektor Kandeh K. Yumkella.

Angesichts der Finanzkrise und des Heranwachsens neuer Wirtschaftsmächte, etwa aus dem asiatischen Raum oder Lateinamerika, müssten neue Wege beschritten werden, welche umweltverträglich sind und einer weiteren Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken, so das Credo vor der Veranstaltung.

"Für eine erfolgreiche Zukunft brauchen wir intelligentes und nachhaltiges Wachstum", stellte Spindelegger im Vorfeld klar. "Dies erfordert einen zweigleisigen Ansatz von Stabilität und Wachstumsmaßnahmen", so der Vizekanzler im offiziellen Programm-Folder, "die Wiederherstellung der öffentlichen Finanzen und die Schaffung der Voraussetzungen für Wachstum und Beschäftigung. Es gibt genug Vorschläge auf dem Tisch. Also müssen wir den Job zu erledigen."

In dem Folder heißt es außerdem: "Die Bewältigung des globalen Wachstumsdilemmas gilt als eine der wichtigsten Säulen der globalen Agenda. Statt nach einem vordefinierten Konsens zu suchen, fragt der Trilog, wie unterschiedlich nationale und regionale Gemeinden die Herausforderung definieren."

Die Veranstaltung will die Frage aufwerfen, ob neue Wachstumsmodelle notwendig sind und wie diese allenfalls aussehen könnten. Ausgangspunkte sind dabei zu hinterfragende Kritikpunkte an den herrschenden Modellen wie folgende: "Haben sie die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten innerhalb der nationalen Gesellschaften vergrößert? Haben sie erhebliche Schäden in der Umwelt angerichtet, die für unser Überleben notwendig ist?"

Der "Trilog Salzburg 2012" soll auch eine Fortsetzung der Veranstaltungen der vergangenen Jahre sein. Im Vorjahr war über die Notwendigkeit einer globalen Ordnungspolitik ("Global Governance") diskutiert worden. Das Hauptthema war damals die globale Krise, ihre Folgen und die Schlussfolgerungen, die daraus zu ziehen sind.

Die jüngsten globalen Probleme seien vor allem durch ein Überschreiten von fiskalischen und ökologischen Grenzen und ungeeignete Regulierungsstrukturen entstanden, so die zentrale These. "Um globalen Herausforderungen zu begegnen, braucht es globale Antworten", erklärte Spindelegger damals.

Der "Trilog 2012" beginnt mit einem Abendempfang im Schloss Arenberg am Donnerstag. Am Freitag wird dann im Mozarteum in mehreren Runden über die neue Wachstumsmodelle diskutiert. Am Abend steht für die Gäste ein Besuch der Oper "Carmen" bei den Salzburger Festspielen auf dem Programm.
     
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