Heimische Gastronomie mit der bisherigen Sommersaison überwiegend zufrieden   

erstellt am
09. 08. 12

Gastronomie-Sprecher Hinterleitner fordert Bürokratieabbau zur Entlastung der Gastronomie-Branche: Ersatz für Gastgarten-Regelung und Gaststättenpauschalierung
Wien (pwk) - "Dass mehr als die Hälfte, konkret 56 Prozent, der von uns befragten Betriebe mit dem bisherigen Verlauf der Sommersaison zufrieden oder sehr zufrieden sind, zeigt uns, dass in der Gastronomie keinerlei Krisenstimmung oder gar Panik zu spüren ist", kommentierte Helmut Hinterleitner, Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), die aktuellen Ergebnisse einer Umfrage unter rund 1.500 Betrieben am 09.08. vor Journalisten in Wien. Demnach waren nur 11 Prozent der Betriebe mit der Sommersaison bislang unzufrieden. Den besten Geschäftsverlauf konnten "Imbisse und Schnellgastronomie" verzeichnen: rund 60 Prozent gaben hier an, zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Am wenigsten Grund zur Freude hatten die Betreiber von Diskotheken: 57 Prozent waren hier mit dem Geschäft weniger bzw. gar nicht zufrieden.

Um die grundsätzlich positive Stimmung zu halten, brauche es allerdings dringend Bürokratieabbau für die durchwegs kleinstrukturierte Gastronomie-Branche, die durch bürokratischen Kosten- und Arbeitsaufwand in besonderem Maße betroffen sei, betonte Hinterleitner. "Vor allem in Sachen Gaststätten-Pauschalierungsverordnung, die aufgehoben wurde, erwarten wir uns eine rasche Ersatzlösung, die so wie das 'alte Modell' die kleinen, oft familiengeführten Gastronomie-Betriebe entlastet und ihnen zu Rechtssicherheit verhilft", forderte Hinterleitner. Auch bei den Gastgarten-Genehmigungsverfahren, für die ab nächstem Jahr wieder die alte Rechtslage gilt, appellierte der Sprecher der heimischen Gastronomie-Betriebe in Richtung Behörden, "mit Augenmaß vorzugehen, damit die Verfahren so unbürokratisch wie möglich ablaufen." Immerhin verfügen, gemäß der aktuellen Umfrage, 86 Prozent der Betriebe über einen Outdoor-Bereich und ein Viertel aller Betriebe erzielt mehr als 30 Prozent des Umsatzes im Gastgarten. "Der Gastgarten ist somit ein wichtiger Erfolgsfaktor, vor allem für Gastronomie-Betriebe im urbanen Bereich", zeigte sich Hinterleitner überzeugt.

Umsatz-Entwicklung in den Gastronomie-Betrieben zeigt differenziertes Bild
Was die Umsatzentwicklung insgesamt betrifft, zeigt sich ein differenziertes Bild: Einerseits konnten 34 Prozent, also mehr als jeder dritte Betrieb, Umsatzsteigerungen erzielen, andererseits gaben 43 Prozent der Gastronomie-Betriebe an, dass sie ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahr nicht halten konnten. Betroffen sind hier wiederum insbesondere Bars und Diskotheken. Beim Getränkeangebot ist die Umsatzentwicklung vor allem bei Mineralwasser steigend. Auch Fruchtsäfte und Softdrinks verzeichnen ein leichtes Plus. Die Umsatzentwicklung bei Wein und Weinmischgetränken ist gleichbleibend. Leicht sinkende Umsätze sind bei Bier festzustellen. Bei Speisen ist die Umsatzentwicklung vergleichsweise konstant verteilt.

Betreffend das aktuell diskutierte Thema "Leitungswasser in der Gastronomie" zeigten die aktuellen Umfrage-Ergebnisse, dass trotz gestiegener Nachfrage nach Leitungswasser 80 Prozent der Betriebe ihren Gästen für diese Dienstleistung nichts verrechnen. Nur jeder fünfte Gastronom verrechnet seinen Gästen etwas für ein Glas Wasser. Davon verlangen 81 Prozent bis zu 0,50 Cent für ein kleines Glas Wasser. Bei einem größeren Glas Wasser (0,5 Liter) verrechnen 85 Prozent der Gastwirte bis maximal 1 Euro. "Das zeigt uns, dass die Branche insgesamt gesehen maßvoll mit diesem Thema umgeht", betonte Hinterleitner, der hier auf die unternehmerisch Entscheidungsfreiheit jedes einzelnen Betriebes verwies.

Fachverband Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich Der Fachverband Gastronomie vertritt rund 51.000 Betriebe in Österreich. Mit einem jährlichen Umsatz von über 7,7 Milliarden Euro und rund 135.000 Beschäftigten ist die Gastronomie in Österreich ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und Impulsgeber für viele andere Branchen - sowie die regionale Landwirtschaft.
     
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