LH Pühringer dankt Oö. Wirtschaft für mehr Jugendausbildungsplätze   

erstellt am
08. 08. 12

Klares Nein zu einem 10. Pflichtschuljahr
Linz (lk) - Die Entwicklung der abgeschlossenen Lehrverträge in Oberösterreich bezeichnet Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer als eine äußerst erfreuliche. Insgesamt waren zu Beginn des Augusts 6.522 Lehrverträge abgeschlossen. Das sind um 2,61 Prozent mehr als im Vorjahr, um 9,56 Prozent mehr als im Jahr 2010 und um 16,38 Prozent mehr als im Jahr 2009.

"Diese positive Entwicklung zeigt die hohe Verantwortung der Oö. Wirtschaft in Sachen Jugendausbildung. Die Steigerung an abgeschlossenen Lehrverträgen bis zum 1. August ist deswegen so beachtlich, weil wir ja jährlich mit einem geringeren Geburtenjahrgang rechnen müssen, der das 15. Lebensjahr und damit das erste Lehrjahr erreicht", betont Landeshauptmann Pühringer.

Die größte Steigerung in diesem Jahr ist im Bereich der Industrielehrlinge zu verzeichnen - mit 1.185 abgeschlossenen Lehrverträgen liegt die Anzahl um 8,12 Prozent über dem Vorjahr und um 32 Prozent über dem Jahr 2009.

Der allergrößte Teil, nahezu 50 Prozent der abgeschlossenen Lehrverträge, kommt nach wie vor aus dem Bereich Gewerbe. Eine Steigerung gegenüber 2009 um immerhin 6,24 Prozent.

Landeshauptmann Pühringer wies aber erneut daraufhin, dass nicht auf Dauer rund 10 bis 15 Prozent jedes Geburtsjahrgangs keinerlei Ausbildung, weder eine schulische noch eine Lehre, nach Abschluss der Pflichtschule absolvieren können.

"Wir werden es uns als das Wirtschaftsland der Republik Österreich nicht leisten können, auf so viele junge Menschen zu verzichten. Gleichzeitig stellt diese Gruppe der 'nicht Ausgebildeten' das größte Risiko am Arbeitsmarkt dar. Sie sind etwa vier mal so hoch gefährdet, im Laufe ihres Lebens arbeitslos zu werden, als jene, die eine Lehre oder eine andere schulische Ausbildung aufweisen!"

Pühringer plädierte daher erneut dafür, eine Ausbildungspflicht einzuführen, falls es nicht gelingt, die Zahl der sogenannten 'Nicht-Ausgebildeten' deutlich unter 10 Prozent zu bringen.

Von einem 10. Pflichtschuljahr, wie zuletzt von der Gewerkschaft vorgeschlagen, hält Pühringer nichts: "Die Anzahl derer, die den Pflichtschulabschluss nicht schaffen, wird man mit einem 10. Pflichtschuljahr dazu kaum motivieren können. Viel sinnvoller ist es, hier Einzelmaßnahmen mit besonderen Anreizmodellen, die das Nachholen des Pflichtschulabschlusses ermöglichen, zu setzen. Für einen relativ gering Prozentsatz von Schülerinnen und Schülern ganz generell ein 10. Pflichtschuljahr einzuführen, steht in keinem Verhältnis. Da sollte man sich doch ganz klar auf die Ausbildungspflicht der 15 bis 18-jährigen verständigen", betonte Pühringer.
     
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