Rekord: 101.078 Beschäftigte im Burgenland!   

erstellt am
24. 08. 12

Niessl: „Das ist ein Erfolg der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land, der heimischen Wirtschaft.“
Eisenstadt (blms) - Der Aufstieg des Burgenlandes geht weiter! Erstmalig in seiner Geschichte hat das jüngste Bundesland Österreichs mehr als 100.000 Beschäftigte. Exakt sind es im Juli 101.078. Geplant war dieses Ziel für das Jahr 2013. Um diesen Meilenstein in der burgenländischen Erfolgsgeschichte würdig zu feiern, lud Landeshauptmann Hans Niessl am 23.08. zum Festakt „100.000 Beschäftigte im Burgenland“ in das in Fertigstellung befindliche Kultur- und Kongresszentrum Eisenstadt. „Das ist eine großartige Leistung. Damit hat das Burgenland eine neue Schallmauer durchbrochen. Das ist ein Erfolg der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land, der heimischen Wirtschaft. Das ist ein Erfolg der Burgenländerinnen und Burgenländer. Als Landeshauptmann sage ich ein ganz großes Danke an alle, die mitgeholfen haben, die diesen neuen Rekord in der Geschichte des Landes möglich gemacht haben“, sagt Landeshauptmann Hans Niessl. Am Festakt teilgenommen haben neben weiteren Gästen Rudolf Hundstorfer, Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, die Mitglieder der Burgenländischen Landesregierung, Alfred Schreiner, Präsident der Arbeiterkammer Burgenland, und Honorarkonsul Ing. Peter Nemeth, Präsident der Wirtschaftskammer Burgenland.

Das Ausmaß dieses Erfolgs machen, einige Zahlen, die graphisch aufbereitet wurden, deutlich.

Im Juli des Jahres 1950 hatte das Burgenland knapp 33.000 unselbständig Beschäftigte. Im Sommer 1970 konnte ein Höchststand von 46.600 Beschäftigten verzeichnet werden. Im Jahr 2000 waren es bereits knapp 84.000. Seither, seit dem Jahr 2000, konnte die Zahl der Beschäftigten um weitere 16.000 gesteigert werden, womit eine neue Rekordmarke von 100.000 überschritten wurde. (Grafik 1 mit Entwicklung der Beschäftigten seit 1950)

Das ist eine sehr dynamische Entwicklung. Noch deutlicher wird das, wenn diese Entwicklung in Relation zu Österreich und zu den anderen Bundesländern gestellt wird (Grafik 2 mit Bundesländervergleich seit 1970).
Seit 1970 ist in Österreich die Zahl der unselbständig Beschäftigten um 43,4% gestiegen. Das Burgenland verzeichnet mit Abstand den stärksten Zuwachs aller Bundesländer: Im Burgenland gibt es seit 1970 um 113,7% mehr Beschäftigte. An zweiter Stelle folgt Tirol mit rund 80%. Das Burgenland hat außerdem einen doppelt so starken Zuwachs wie Niederösterreich.

Statements

BM Rudolf Hundstorfer „Eine hohe Erwerbsquote ist unverzichtbar für die Lebensqualität und den Wohlstand in einer Gesellschaft. Das Burgenland steht heute viel besser da als vor 20 Jahren und kann das höchste Beschäftigungswachstum von allen Bundesländern aufweisen. Erstmals wurde die 100.000er Marke überschritten. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs entwickeln sich die Einkommen im Burgenland überdurchschnittlich und Burgenland wurde vom Schlusslicht zum Aufsteiger. Das kann nur funktionieren, wenn das Umfeld stimmt. Dazu gehören eine gesunde, ausdifferenzierte Wirtschaft, sichere Produktionsbedingungen, eine gute Infrastruktur und vor allem auch gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für die aktive Arbeitsmarktpolitik wird dem Burgenland von Sommer 2012 bis 2013 eine zusätzliche Million Euro zur Verfügung gestellt. Trotz Rekordbeschäftigung haben manche Menschen nur geringe Arbeitsmarktchancen und werden langzeitarbeitslos. Im Jahr 2012 werden 500 langzeitarbeitslose Menschen in Sozialökonomischen Betrieben und Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten beschäftigt. Mehr als 700 arbeitslose Menschen werden betriebsnahe qualifiziert und werden dann von expandierenden Betrieben übernommen.“

LH Hans Niessl: Das Burgenland hat seine Chancen genutzt. 100.000 Beschäftigte sind eine historische Leistung. Das ist ein Erfolg. Ich möchte aber auch die Probleme ansprechen. Wir liegen mit über 3% an der Spitze beim Wirtschaftswachstum, wir haben Rekordbeschäftigung. Gleichzeitig müssen wir aber einen Anstieg bei der Arbeitslosigkeit feststellen, zuletzt im Juli um 0,3% auf 6,3%, womit wir geringfügig über dem Österreichschnitt von 6% liegen. Das ist ein Problem. Damit kann ich als Landeshauptmann nicht zufrieden sein. Ich will, dass mehr Burgenländerinnen und Burgenländerinnen in Beschäftigung kommen. Wir müssen gegen die Arbeitslosigkeit ankämpfen. Es darf keinen Verdrängungswettbewerb zu Lasten der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geben. Und die Jungen müssen die Chance auf einen gute Ausbildung und einen Job haben. Mehr Beschäftigung und weniger Arbeitslose. Das ist ein wichtiges Ziel!“

LHStv Mag. Franz Steindl: „Auch wenn es immer wieder Kritik an der Europäischen Union gibt – das Burgenland und damit die Burgenländerinnen und Burgenländern haben enorm von der Unterstützung der EU profitiert. Nicht nur, dass die Zahl der Beschäftigten von 79.000 auf über 101.000 gestiegen ist – ein Ziel, dass ich mir als Wirtschaftsreferent bereits 2006 gesetzt habe. Wir haben auch in anderen Bereichen hervorragende Ergebnisse erzielt: Gab es 1995 im Burgenland rund 8.000 Unternehmen, sind es jetzt rund doppelt so viele - 15.700. Auch die Zahl der Unternehmensgründungen konnte seit dem EU-Beitritt vervierfacht werden. Der Wert der Exporte hat sich von 763 Millionen Euro auf 1,7 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.

Möglich waren diese Erfolge nur, weil wir einerseits massive finanzielle Unterstützung bekommen haben - in Summe werden von 1995 bis 2013 im Burgenland 2 Milliarden Euro investiert. Eine Milliarde davon stellt die Europäische Union zur Verfügung.
Und andererseits weil wir im Land in einer gemeinsamen Kraftanstrengung – Politik, Wirtschaft und Bevölkerung jeden Euro sinnvoll investiert haben.

AK-Präsident Alfred Schreiner: „Dieser Erfolg wäre nicht möglich gewesen, wenn die Politik im Burgenland in der Wirtschaftskrise nach 2008 nicht richtig und rasch reagiert hätte. Gemeinsam mit den Sozialpartnern wurden Kraftpakete im Gesamtausmaß von mehr als 700 Millionen Euro zur Belebung von Konjunktur und Beschäftigung bei uns im Burgenland geschnürt. Diese Maßnahmen haben sich sehr positiv auf den burgenländischen Arbeitsmarkt ausgewirkt. Jetzt muss es darum gehen, in die Qualität der burgenländischen Arbeitsplätze zu investieren und den Kampf gegen die steigende Arbeitslosigkeit - besonders unter den älteren ArbeitnehmerInnen - zu verstärken. Ältere ArbeitnehmerInnen sind Opfer des Verdrängungswettbewerbs am Arbeitsmarkt: Sie werden gegen junge, günstige ArbeitnehmerInnen ausgetauscht. Deshalb: Einführung eines wirkungsvolles Bonus-Malus-System, das jene Arbeitgeber bestraft, die ältere ArbeitnehmerInnen kündigen.

Wirtschaftskammerpräsident Honorarkonsul Ing. Peter Nemeth: „Die Wirtschaft des Burgenlands hat sich in den letzten Jahrzehnten mit einem rasanten Tempo entwickelt. Maßgeblich dafür verantwortlich waren und sind die burgenländischen Unternehmerinnen und Unternehmer, die perfekt auf die geänderten Rahmenbedingungen reagiert und die sich bietenden Chancen durch Ostöffnung und Ziel-1-Förderungen genützt haben. Aber jetzt dürfen wir uns nicht ausruhen, sondern müssen alles tun, um diese Entwicklung weiter voranzutreiben. Zukünftig wird es noch schwieriger werden, qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen. Die demografische Entwicklung macht uns große Sorgen, die Zahl der Geburten und damit der künftigen Arbeitsgeneration nimmt dramatisch ab. Hier müssen wir jetzt gegensteuern, in dem das Burgenland für junge Menschen und Familien noch attraktiver machen, Ausbildungsmöglichkeiten anbieten und das Umfeld für erfolgreiches unternehmerisches Engagement optimieren.“
     
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