Pflege  

erstellt am
23. 08. 12

 Hundstorfer: Personalbedarf im Gesundheits- und Sozialwesen steigt  
Bis 2020 um 50.000 Personen - Image des Pflegeberufes verbessern – Studie zeigt: Menschen mit Qualität der Pflege sehr zufrieden - Noch mehr Menschen im Pflegebereich aus- und weiterbilden
Wien (sk) - Um mehr Menschen für Berufe im Pflege- und Gesundheitsbereich zu gewinnen und so den steigenden Bedarf zu decken, ist es notwendig das Image dieser Berufe noch weiter zu verbessern. Das betonte Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 23.08. im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich der Präsentation der zweiten Auflage der Studie "Image des Pflegeberufes in Österreich". Aufgrund der demographischen Entwicklung und einem generellen Trend weg von der häuslichen Pflege, hin zu externen Pflegeleistungen, wird der Personalbedarf im Pflegebereich bis 2020 um 17.000 Personen steigen. Bezogen auf das gesamte Gesundheits- und Sozialwesen ergibt sich bis 2020 sogar ein Mehrbedarf von 50.000 Personen. Um den steigenden Pflegebedarf zu decken und gleichzeitig die hohe Qualität der Pflege auch weiterhin zu gewährleisten müsse man, so Hundstorfer, neben dem materiellen und finanziellen Mehraufwand, der bis 2016 durch den Pflegefonds gesichert ist, noch mehr Menschen in diesem Segment aus- und weiterbilden.

Alle im Pflegebereich Tätigen seien, so Hundstorfer "ein unverzichtbarer Teil" von Österreichs hervorragendem Gesundheits- und Sozialsystems. Das Image des Berufes spiele hier eine wichtige Rolle, erklärte der Minister, da ein gutes Image dafür sorge, dass sich auch mehr junge Menschen für einen Beruf im Pflegebereich entscheiden. Dass dieser Bereich auch aus arbeitsmarktpolitischer Sicht ein Wachstumssektor sei, zeigt sich daran, dass sich die Zahl der Angestellten im Pflegebereich in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat und der Bedarf stetig steigt. In Kooperation mit dem AMS wurden und werden daher stetig Personen in Pflegeberufen aus- und weitergebildet. "Wir dürfen und werden in diesem Bereich nicht nachlassen", unterstrich der Minister.

Die Studie "Image des Pflegeberufes in Österreich", die von Österreichs größtem privaten Pflegeheimbetreiber SeneCura in Kooperation mit meinungsraum.at durchgeführt wurde, zeigt, wie Evelyn Junge von meinungsraum.at ausführte, dass der Pflegeberuf in Österreich zwar als sehr wichtig erachtet wird, ihm aber der Ruf als "belastend und stressig" anhaftet. Um das Problem "Alle finden den Beruf wichtig, aber keiner will ihn machen", zu verringern, seien hier, so Rudolf Öhlinger, Gründer und Geschäftsführer von SeneCura, auch die Arbeitgeber im Pflegebereich gefordert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu vereinfachen und ihre Angestellten zu unterstützen. SeneCura geht hier mit seinen Kinderbetreuungsmöglichkeiten und speziellen Programmen für ältere Arbeitnehmer mit gutem Beispiel voran.

 

 Öllinger: Pflege muss finanziell aufgewertet werden
Grüne fordern nachhaltige und bessere Finanzierung der Pflege
Wien (grüne) - "Eine Imagekampagne zur Aufwertung der Pflegeberufe wird wenig helfen. Denn regelmäßige Aus- und Fortbildungen, Supervision und gute Arbeitsbedingungen sind nicht zuletzt auch eine Geldfrage. Nur durch eine bessere und nachhaltige Finanzierung des Pflegebereichs können die Arbeitsbedingungen in der Pflege spürbar verbessern", fordert Karl Öllinger, Sozialsprecher der Grünen, in Reaktion auf die Studie "Image des Pflegeberufes in Österreich".

Um einen Pflegenotstand aufgrund fehlenden Pflegepersonals zu verhindern, müsse der Pflegeberuf auf vielen Ebenen aufgewertet werden. "Eine bessere Entlohnung der Pflegeberufe ist ein wichtiger Punkt. Doch auch die Schaffung eines durchlässigeren Aus- und Fortbildungssystems, das auch Aufstiegsmöglichkeiten bis hin zu einem Studienabschluss vorsieht, ist unverzichtbar", sagt Öllinger. Die Beschäftigten in der Pflege erfüllen eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe, die bei der Budgeterstellung nicht ausreichend honoriert und geschätzt würde.

Ungesichert sei nach wie vor die langfristige Finanzierung der Pflege: "Es gibt immer wieder Stimmen, die ein klares Bekenntnis der Regierung für eine umfassende finanzielle Absicherung der Pflege durch Vermögenssteuern und die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer fordern. Doch passiert ist bis heute noch nichts. Jetzt muss die Regierung endlich konkrete Konzepte zur langfristen Absicherung der Pflege auf den Tisch legen" ,fordert Öllinger.
     

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