Eva Glawischnig im ORF-"Sommergespräch"  

erstellt am
21. 08. 12

Glawischnig: Keine Dreierkoalition mit SPÖ und ÖVP
Entkriminalisierung statt Legalisierung von weichen Drogen
Wien (orf) - Grünen-Chefin Dr. Eva Glawischnig ist am 20.08. um 21.05 Uhr in ORF 2 bei Armin Wolf der zweite Gast der "Sommergespräche" 2012. In der Buschenschenke Höfler im Kärntner Millstatt zeigt sich Glawischnig nicht unbedingt als Fan einer möglichen Dreierkoalition mit SPÖ und ÖVP, vor allem die offensichtliche Ablehnung der ÖVP den Grünen gegenüber verstehe sie nicht ganz: "Österreich braucht eine Alternative - und wir wären eine gute Alternative. Ich hab keine Lieblingsvariante, bei einer Dreierkoalition bin ich aber sehr skeptisch. Aus heutiger Sicht: nein."

Immer wieder konfrontiert sehen sich die Grünen auch mit dem Thema Legalisierung von sogenannten weichen Drogen wie Cannabis. Die Grünen-Parteichefin setzt hier mehr auf "Entkriminalisierung als auf Legalisierung". "In diesem Punkt", so Glawischnig, hat sich "einiges weiterentwickelt, vor allem was die wissenschaftlichen Bewertungen der Substanzen betrifft."

Angesprochen darauf, ob Frank Stronachs Partei auch die Grünen (Protest-)Stimmen kosten kann, meint Glawischnig: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Grünsympathisant so ein autoritäres Politikkonzept gut finden kann, das so wenig Weltoffenheit zeigt. Ich halte auch nichts davon, eine Mannschaft zusammenzukaufen."

Auf die Frage, warum die Grünen trotz Saubermann-Image und wachsender Kritik an den Regierungsparteien in den Umfragen nicht recht vom Fleck kommen, meint die Parteichefin, die Grünen stünden für "Anständigkeit in der Politik, die Grünen sind die Einzigen, die das repräsentieren". In Kärnten habe sich "einiges verschoben", werde "gerade die Demokratie abgeschafft" - die Momentaufnahmen vor der Wahl 2013 seien grundsätzlich "deutlich positiver als bei der letzten Nationalratswahl".

Zum vielzitierten Streit ums Parkpickerl in Wien attestiert Eva Glawischnig den Wiener Grünen, sie würden "mutig an die Themen herangehen. Wenn man in Wien einzelne Verkehrsmaßnahmen glaubt, mit einer Abstimmung bekämpfen zu müssen, ignoriert man, dass Wien ein Verkehrsproblem hat." Eine bloße "Kampagnisierung gegen das Parkpickerl" sei "ein Missbrauch der Demokratie".

Gefragt, wie lange sie noch in der Politik bleiben möchte, hält Glawischnig fest: "Durch Alexander Van der Bellens Rücktritt bin ich ins kalte Wasser gesprungen, aber es macht mir Spaß und Freude. Ich bleibe nicht bis zu Pension, aber jedenfalls bei der nächsten Wahl werde ich als Spitzenkandidatin antreten und freu mich drauf."

Die Gespräche werden am jeweiligen Sendungstag am Vormittag/Mittag aufgezeichnet und um 21.05 Uhr in ORF 2 ausgestrahlt. Am Beginn der "Sommergespräche 2012" zeigen pointierte Reportagen von "Report"-Redakteur Klaus Dutzler Kurzporträts der Parteichefs bis zu ihrem Einstieg in die Politik. Dutzler spricht dafür mit Jugendfreunden und Weggefährten und zeigt bisher unbekannte Bilder.

Die "Sommergespräche" sind über die ORF-TVthek als Live-Stream abrufbar, außerdem werden sie vom 13. August bis Mitte September im Rahmen eines ORF-TVthek-Themenschwerpunkts als Video-on-Demand bereitgestellt. Alle Informationen zu den "Sommergesprächen" stehen auch im ORF Teletextsowie auf ORF.at zur Verfügung.

Die ORF-"Sommergespräche" werden für gehörlose oder hörbeeinträchtigte Zuschauer/innen mit Untertiteln im ORF Teletext-Gehörlosenservice auf Seite 777 angeboten.  

 

Mahdalik: Glawischnig nur bei grüngenehmen Themen für direkte Demokratie
Demaskierender Auftritt der "rasenden Eva"
Wien (fpd) - So schnell, wie die Grünen-Chefin auf der Autobahn unterwegs ist, so geschwind ändert sie bei Bedarf auch ihre Positionen, kritisiert FPÖ-Verkehrssprecher LAbg. Toni Mahdalik. In der Opposition haben die Grünen in Wien noch bei jeder kleinen Garage eine verbindliche Bürgerbefragung verlangt, beim Parkpickerl "als Einzelmaßnahme eines Verkehrskonzeptes" wollen Glawischnig, Vassilakou & Co. auf von direkter Demokratie auf einmal nichts mehr wissen und über die Bevölkerung im Nordkorea-Stil drüberfahren.

Seit wann sind Garagenprojekte, die vielleicht 2.500 Anrainer betreffen, gesamtheitliche Verkehrskonzepte??? Und warum ist dann die Ausweitung des Parkpickerls, das 135.000 Menschen betrifft, eine "Einzelmaßnahme"??? Ob sich die erstaunlich elastischen Grünen auch hier wieder so verrenken können, um darauf eine Antwort zu finden, ist fraglich. Verlogenheit hat eine Farbe, nämlich Grün, hält Mahdalik fest.
     

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