Architektur-Biennale   

erstellt am
29. 08. 12

BM Schmied, Kommissär Ritter und Architekt Tschapeller präsentierten den österreichischen Beitrag
Wien (bmukk) - Am 28.08. präsentierten Kulturministerin Claudia Schmied, Kommissär Arno Ritter und Architekt Wolfgang Tschapeller im Rahmen einer Pressekonferenz in Venedig den österreichischen Beitrag auf der 13. Internationalen Architekturausstellung la Biennale di Venezia. Die Installation im Österreichischen Pavillon unter dem Titel „Hands have no tears to flow. Reports from / without Architecture“ verschiebt die Wahrnehmung von Gebäuden und konzentriert sich auf jene, die darin wohnen. Es sind keine Gebäude zu sehen, sondern Figuren, genauer digitale Figuren oder digital animierte Körperoberflächen.

„Als Kulturnation ist es uns wichtig einen Beitrag zum zeitgenössischen Architekturdiskurs im Rahmen der Internationalen Architektur-Biennale zu leisten. Kommissär Arno Ritter hat mit dem Architekten Wolfgang Tschapeller sowie Rens Veltman und Martin Perktold ein, interdisziplinär denkendes und handelndes Team aus Architektur und Kunst zusammengestellt. Das österreichische Team greift das die Nationen verbindende Generalthema „Common Ground“ in besonderer Weise auf und verknüpft im Ausstellungskonzept wissenschaftliche Errungenschaften über den menschlichen Körper mit der architektonischen Gestaltung der Zukunft. Der österreichische Pavillon wird zu einem Ort der Reflexion und des kreativen Blicks nach vorne - Architektur als Motor und Spiegel der Gesellschaft. Der österreichische Beitrag unter dem Titel „Hands have no tears to flow. Reports from / without Architecture“ lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, Architektur als soziales und kulturelles Phänomen zu erfassen und unterschiedliche Sichtweisen sowie überraschende Ansichten zu erfahren. Österreich präsentiert sich als offenes, dem Diskurs verpflichtetes Kulturland und bietet mit dem interdisziplinären Zugang neue Perspektiven im Grenzbereich zwischen Architektur, Wissenschaft und Kunst“, so Kulturministerin Dr. Claudia Schmied.

Die in den letzten Jahrzehnten beschleunigte technologische Entwicklung und die damit verbundenen wissenschaftlichen Erkenntnisse, vor allem aber die „Bearbeitung“ und die „Formung“ des menschlichen Körpers durch die Medizin und in den Naturwissenschaften, waren Ausgangspunkt des Ausstellungs- und Buchprojekts. Der Körper und der so genannte Geist als „Objekt“ der Forschung brachte zwar jenen wissenschaftlichen Fortschritt mit sich, der unseren Alltag prägt und erkenntnistheoretisch realiter unhintergehbar ist, aber grundlegende Fragen zur Zukunft des Humanen offen lässt. Die Ausstellung wirft Fragen nach möglichen Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das architektonische Denken und die Raumproduktion auf.

Schreiben wir die derzeitigen technologischen und wissenschaftlichen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Körper weiter wie bisher, stellt sich die Frage, welche Rolle die Architektur unter diesen Voraussetzungen spielen wird. Werden sich die Architektur und der Umgang mit unseren Körpern soweit verändern, dass beide Bereiche möglicherweise symbiotische Beziehungen eingehen und damit ihre traditionelle Rolle aufgeben oder vertauschen werden? Muss man die Architektur körperhafter, wie einen „lebenden“ Organismus denken, oder wird unser Körper zunehmend architektonisch wie technisch behandelt und damit die Raumproduktion eine andere Bedeutung bekommen? Denn der Körper wird zu einem Phänomen eines territorialen und technologischen Denkens, der Mensch zu einem unheimlichen Wesen, vertraut und doch so fremd.

„Es war von Anfang an unsere Absicht, mit dem österreichischen Beitrag die Grenzen der Architekturdiskussion zu erweitern und das Thema Architekturausstellung auszuloten”, so Kommissär Arno Ritter.
     
Informationen: http://www.labiennale.at/2012/    
     
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