Begegnung mit Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche   

erstellt am
10. 09. 12

1. Halbjahr 2012: Bundesmuseen verzeichnen 12% mehr "unter 19 BesucherInnen" als 2011, 40% mehr als 2009, vor Freiem Eintritt
Wien (bmukk) - Kulturministerin Claudia Schmied und Albertina Direktor Klaus Albrecht Schröder, derzeit Vorsitzender der DirektorInnenkonferenz der Bundesmuseen, betonten am 10.09. in einer gemeinsamen Pressekonferenz, dass es von zentraler Bedeutung ist, die Synergien und Chancen, die sich für den Bereich Kunst, Kultur und Bildung ergeben, zu nutzen. Denn Kunst und Schule, Pädagogik und Kreativität, Lernen und Erleben, Kultur und Sprache, Kultur und Integration, Bildung und Integration sind untrennbar miteinander verbunden.

"Als Bildungs- und Kulturministerin ist es mir ein zentrales Anliegen, Kindern und Jugendlichen die Begegnung mit Kunst und Kultur unabhängig von deren familiären Hintergrund, Wohnumfeld und sozialer Lage zu ermöglichen. Am Bewusstsein, dass die Auseinandersetzung junger Menschen mit Kunst und Kultur für unsere gesamte Gesellschaft, in Österreich, in Europa unverzichtbar ist, daran müssen wir gemeinsam arbeiten. Kunst und Kultur auf breite Beine zu stellen, finanziell wie in der Teilhabe, dafür setze ich mich ein", so Kulturministerin Dr. Claudia Schmied.

Kunst, Kultur, Kreativität und Bildung sind wichtiger denn je. Es ist notwendig Innovation und Kreativität zu fördern. Wenn wir das Potenzial unserer Gesellschaft ausschöpfen und die Herausforderungen unserer Zeit und der Zukunft besser meistern wollen, muss es uns gelingen, mehr Menschen für Kunst und Kultur zu öffnen.

Schwerpunkt der Vermittlungsmaßnahmen, die vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur initiiert bzw. gefördert werden ist es, Kinder und Jugendliche ausgehend von ihrer eigenen Lebenswirklichkeit zur aktiven Teilhabe an künstlerischen und kulturellen Prozessen anzuregen. Die Projekte werden in Kooperation mit Kunst- und Kulturschaffenden bzw. Kunst- und Kultureinrichtungen durchgeführt.

Durch die Kooperation von Museen und Schule profitieren alle: Die Kunst- und Kultureinrichtungen erweitern ihre Zielgruppen, sichern das Publikum und das Verständnis von morgen und erfüllen ihre Aufgabe als Vermittler. Die Pädagoginnen und Pädagogen bereichern und erweitern ihre didaktischen Methoden. Schülerinnen und Schüler, Kinder und Jugendliche erfahren eine breite Förderung ihrer Persönlichkeit, Kreativität und Talente. Die Gesellschaft baut auf kritischen und reflektierten Menschen auf.

Nachhaltige Steigerung und wachsende Zahlen bei untern 19 BesucherInnen
"Der Freie Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 19 ist neben zahlreichen weiteren Programmen zentraler Bestandteil meiner Strategie zur Förderung von kultureller Partizipation. Ziel des Freien Eintritts ist die Öffnung der Museen, ein wichtiger Schritt um Schwellenängste und finanzielle Barrieren zu überwinden. Ich freue mich sehr, dass die gesetzten Initiativen Früchte tragen und wir damit nachvollziehbar Werte für Kunst, Kultur und Bildung erzielen", freut sich Kulturministerin Schmied. Seit 1.1.2010 haben über 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche den Freien Eintritt genutzt.

  • Im Halbjahresvergleich verzeichnen wir im Jahr 2012 eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr (2011) von 12% und gegenüber dem Einführungsjahr 2010 eine Steigerung von 3%.
  • Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 (vor Einführung des Freien Eintritts) besuchten im ersten Halbjahr 2012 knapp 40% mehr Kinder und Jugendliche die österreichischen Bundesmuseen.

Diese Zahlen bestätigen eindrucksvoll den nachhaltigen Wachstumstrend bei den jungen MuseumsbesucherInnen und damit den großen Erfolg der Initiative Freier Eintritt bis 19.

Gemeinsam mehr Information für Kinder und Jugendliche
Um noch mehr junge Museumsbesucher erreichen zu können, setzen das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, die Bundesmuseen und die Schulen auf verstärkte Kommunikation dieser Maßnahme. Die Information wird in Form des Logos FREIER EINTRITT auf ausgewählten Kommunikationsmitteln vertreten sein und ein vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur finanzierter Informationsflyer wird sowohl den Museen, als auch den Schulen zur Verfügung gestellt. Allen gemeinsam geht es darum möglichst viele Menschen über den Freier Eintritt zu informieren.

"Im Interesse unserer Gesellschaft freue ich mich sehr über diesen kommunikativen Schulterschluss - die kulturelle Teilhabe unserer Kinder und Jugendlichen ist unser aller Ziel", betont Kulturministern Schmied.

Neue Impulse für Vermittlungsoffensive
"Wir sehen das Museum als Ort der Bildung, in dem nicht nur künstlerische Themen ihren Platz haben, sondern auch Inhalte der Lehrpläne sämtlicher Unterrichtsgegenstände im neuen Rahmen angesprochen werden können. Pädagoginnen und Pädagogen sind wichtige Ansprechpartner für die Museen und vice versa", sagt Kulturministerin Schmied. Mit dem Ziel das Museum verstärkt als Lernort zu nutzen und möglichst vielen Kindern und Jugendlichen eine bewusste, kreative und offene Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur zu ermöglichen, initiierte Kulturministerin Dr. Claudia Schmied im Jahr 2010 die Vermittlungsoffensive Kulturvermittlung mit Schulen in den Bundesmuseen.

Seit 2010 hat das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur bisher knapp 1 Million Euro (genau: Euro 986.261) zur Entwicklung spezieller Vermittlungsprogramme für Kinder und Jugendliche in den österreichischen Bundesmuseen ausgeschüttet. Insgesamt wurden bisher 50 neue Vermittlungsprogramme erarbeitet. Seit Jänner 2010 nahmen 580.000 (einschließlich Juni 2012) Kinder und Jugendliche an 31.638 Vermittlungsterminen der Bundesmuseen teil.

Aufgrund des großen Erfolges der Vermittlungsoffensive setzt das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur die Vermittlungsoffensive fort und stellt den Bundesmuseen weitere Euro 400.000 zur Entwicklung innovativer Vermittlungsprogramme zur Verfügung.

"Mit der Fortsetzung der Vermittlungsoffensive können die Bundesmuseen ihre Vermittlungsangebote weiter ausbauen und auf diese Weise an der Diversifizierung des jungen Publikums arbeiten. Dabei ist mir wichtig, dass die unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt werden, Vielfalt als Ressource erkannt und die Zusammenarbeit mit Pädagoginnen und Pädagogen gefördert wird", betont die Ministerin.

Die Ausschreibung zur Vergabe der Euro 400.000 für Vermittlungskonzepte erfolgt per heute, Einreichungsfrist ist der 31. Dezember 2012. Im Jänner 2013 werden die von den Bundesmuseen eingereichten Konzepte nominiert und können ab Februar 2013 umgesetzt werden. KulturKontakt Austria schreibt die Vermittlungsinitiative im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur aus.

Die Ausschreibung erfolgt in drei Kategorien:

Kategorie 1: Diversität
Sensibilität im Umgang mit unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten
Alle Kinder und Jugendlichen sollen die gleichen Chancen haben, ihr Potential im Rahmen der Vermittlungsangebote der Österreichischen Bundesmuseen zu nutzen. Es gilt, mit den Vermittlungsprojekten Rahmenbedingungen zu schaffen, die den wesentlichen Diversitäts-Dimensionen wie etwa der geografischen Lage der Schule, dem Bildungshintergrund, der Herkunft, der Sprache, den physischen und psychischen Fähigkeiten der SchülerInnen oder der Einkommenssituation und sozialen Zugehörigkeit der Familien Rechnung tragen und Zugangs- und Nutzungsbarrieren verringern.

Kategorie 2: MultiplikatorInnen
Ziel ist es LehrerInnen und SchülerInnen für den Museumsbesuch zu interessieren und entsprechende Vermittlungsangebote zu nutzen. Die enge Zusammenarbeit mit MultiplikatorInnen soll dazu führen, bestehende Barrieren bewusst abzubauen. Schwellenängste können durch die Verankerung der MultiplikatorInnen im Schulkontext reduziert werden.

Kategorie 3: Medien
LehrerInnen finden durch den freien Eintritt für ihre Schulklassen neue Nutzungsformen: mehrmalige Kurzbesuche ohne Betreuung durch eine/n KulturvermittlerIn, Referatsvorbereitungen, Museumsbesuche als Hausaufgabe usw. Hier gilt es adäquate mediale Vermittlungsangebote bzw. betreuungsunabhängige Angebote zur Unterstützung anzubieten.

     
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