Mitterlehner: Rezession droht in Europa, aber - kleines - Wachstum in Österreich    

erstellt am
04. 09. 12

Laufende Konjunkturimpulse der Bundesregierung stützen die Wirtschaft
Wien (bmwfj) - Europa drohe in den kommenden Monaten eine Rezession, aber Österreich könne noch mit einem kleinen Wachstum rechnen, skizzierten Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und WKÖ-Präsident Christoph Leitl, bei einer Pressekonferenz in Alpbach die wirtschaftliche Entwicklung. Tenor: Die Lage ist durchaus ernst und schwierig, aber die Probleme sind lösbar. Wenngleich die Verunsicherung der Wirtschaft vor allem von der Euro-und europäischen Verschuldensfrage komme, so werde in Österreich viel unternommen, um das Wachstum zu stimulieren.

"Österreichs Wirtschaft wird zunehmend von der Schuldenkrise beeinflusst. Die Exporte nach Italien, dem zweitwichtigsten Handelspartner, sind beispielsweise heuer bisher um 5,7 Prozent geschrumpft. Die kommenden Monate werden für die Unternehmen schwierig werden. Wir sind aber in einer deutlich besseren Situation als 2008/2009. Seit Jahresbeginn hat die Bundesregierung laufend Impulse zur Untersütztung der Konjunktur gesetzt. Die Lager der Unternehmen sind nicht so voll, die Auftragssituation ist besser und die Prognosen sind optimistischer", sagte Mitterlehner.

"Die österreichische Wirtschaft wächst heuer zum elften Mal in Folge stärker als die des Euroraums. Damit das so bleibt, dürfen wir nur möglichst wenige zusätzliche Konjunkturmaßnahmen setzen, um das Vertrauen in Österreichs Wirtschaft zu erhalten. Wir erarbeiten uns nur dann einen Vorsprung für die Zukunft, wenn wir die Effizienz steigern und die Wirtschaft mit den bestehenden Möglichkeiten unterstützen", so Mitterlehner weiter. Bis zum Jahresende stehen noch 864 Millionen Euro zur Förderung von Investitionen und Forschung zur Verfügung. Als Beispiele für die Konjunkturimpulse seit Jahresbeginn, aus denen die genannte Summe zur Verfügung steht, nannte Mitterlehner die 100 Millionen Euro für die thermische Sanierung, die bis 2016 jährlich angeboten werden. "Wir haben zudem das erp-Kreditvolumen für kleine und mittlere Unternehmen auf 560 Millionen Euro aufgestockt. Auch dem Tourismus stehen mehr Kredite für kleine Investitionen zur Verfügung. Die Investitionen der Unternehmen wurden zusätzlich unterstützt, indem die Forschungsprämie um 100 Millionen Euro oder 29 Prozent erhöht worden ist. Zudem wurde der Deckel für die Auftragsforschung von 100.000 auf eine Million Euro angehoben, was ebenfalls mehr Investitionen und Arbeitsplätze bringt. Der verstärkte Fokus bei den Unterstützungen im Export hat sich bezahlt gemacht. Während die Ausfuhren in europäische Länder stagnieren oder sinken, steigen sie in aufstrebende Märkte außerhalb Europas stark - nach Brasilien zum Beispiel um 19 Prozent", sagte Mitterlehner. Bereits beschlossen sind auf Anregung von ÖVP-Vizekanzler Michael Spindelegger auch die neuen Jungunternehmerfonds, mit denen Unternehmensgründer ab 2013 mit insgesamt 110 Millionen Euro zusätzlich unterstützt werden.
     
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