Verdiente Mäzenin der Salzburger Kunstschaffenden   

erstellt am
14. 09. 12

Brenner: Simone Brunau ist es zu verdanken, dass 50 Salzburger Künstler in Paris leben und arbeiten konnten
Salzburg (lk) - "Simone Brunau verdankt Salzburgs Kulturleben viel. Sie hat es ermöglicht, dass Salzburg seit 1992 ein Atelier in der Cité Internationale des Arts in Paris hat." Dies erklärte Kulturreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner am 13.09. bei einem Empfang für die verdiente Unterstützerin der Salzburger Künstlerinnen und Künstler, bei dem er Simone Bruneau mit dem Verdienstzeichen des Landes auszeichnete.

Simone Brunau war seit 1959 Generalsekretärin des Aufsichtsrates der Cité Internationale des Arts, eine von ihrem Gatten gegründete Institution, um professionelle Künstler aus der ganzen Welt aufzunehmen und eine Annäherung der Völker zu ermöglichen. Anfang der 1990er Jahre hat die Cité frei werdende und neue Ateliers vor allem an außereuropäische Länder vergeben. "Für Salzburg hat Madame Brunau damals eine Ausnahme gemacht. Das Atelier, in dem seither mehr als 50 Salzburger Künstler gelebt und gearbeitet haben, ist eines unserer wichtigsten Förderinstrumente und ermöglicht Künstlern ein gutes Arbeiten und einen spannenden Einfluss auf das jeweilige Werk", so Brenner.

Frau Brunau hat das Atelierzentrum bedeutend erweitern können. Es wurden zu dem aus den 1950er Jahren stammenden Hauptgebäude noch weitere Häuser dazugebaut und so besteht die Cité jetzt aus 317 Künstlerateliers. "Wichtig ist für die Salzburger vor allem auch der Kontakt mit Kunstschaffenden aus anderen Ländern der Welt. Simone Brunau hat durch ihr Engagement für die Salzburger Künstler Bedeutendes geleistet, zum einen schon durch die Möglichkeit, dass wir dieses Atelier zur Verfügung haben und zum anderen durch ihre freundliche Aufnahme und Betreuung in Paris. Sie hat mit ihrem enormen Wissen und ihrer Erfahrung den Salzburger Künstlern den Aufenthalt in der Cité zu einer erfolgreichen Schaffenszeit werden lassen", sagte der Kulturreferent.

Kulturminister Fréderic Mitterand hat Simone Bruneau 2010 mit dem höchsten französischen Orden ausgezeichnet. Nach der Matura schloss sie sich mit siebzehn Jahren der Bewegung des französischen Widerstandes während des zweiten Weltkrieges an. Nach dem Krieg engagierte sie sich beim Empfang der Gefangenen und Kriegsheimkehrer. Général de Gaulle berief sie in seinen Mitarbeiterstab, um das französische Volk wieder zu einen. Ab 1958 organisierte sie zusammen mit dem Kabinett des Präsidenten die offiziellen Staatsreisen. Sie arbeitete an der schwierigen und entscheidenden Reise von Général de Gaulle nach Deutschland im September 1962 mit, dieser Staatsbesuch hat die deutsch-französische Versöhnung herbeigeführt. Auf ihren vielen Reisen (Bruneau war zum Beispiel 32 Mal in China) überzeugte sie fremde Länder, sich bei der Entstehung der Cité Internationale des Arts zu beteiligen.

Bruneau war auch Vizebürgermeisterin in der Pariser Vorstadt Saint-Cloud und geschätztes Mitglied von verschiedenen Vereinigungen und Kunstjurien in Frankreich und im Ausland. Sie hat viele Ehrungen und Auszeichnungen erhalten, wie zum Beispiel die Goldmedaille Puschkin in Russland, Ehrendoktorate der Kunstuniversitäten in Hangzhou und Xi’An oder den Titel Honorary Fellow of the Royal College of Art in London.
     
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