Inflation steigt im August 2012 leicht auf 2,2%   

erstellt am
14. 09. 12

Wien (statisik austria) - Die Inflationsrate für August 2012 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 2,2% (Juli 2,1%, Juni 2,2%). Ausschlaggebend für diesen Anstieg waren deutliche Preisschübe bei Treibstoffen (+8,1% gegenüber August 2011; +4,4% gegenüber Juli 2012). Die stärkste Preisdynamik im Jahresabstand wies erneut die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (+3,2%) auf. Ausgaben für Nahrungsmittel stiegen ebenfalls merklich (+3,7%).

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat August 2012 lag bei 105,8. Gegenüber dem Vormonat (Juli 2012) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.

Höhere Preise für Wohnen, Nahrungsmittel und Tanken verursachten fast drei Fünftel der Inflation
Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,2%; Einfluss: +0,59 Prozentpunkte) war Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Zurückzuführen war dies überwiegend auf Preisanstiege bei der Haushaltsenergie (durchschnittlich +4,5%; Heizöl +12,3%, Strom +1,8%, Gas +3,2%). Gegenüber den vorläufigen Daten wurde die Veränderungsrate der Strompreise für Juli 2012 aufgrund von Umstellungen in der Zusammensetzung der Stromtarife von 3,5% auf endgültig 1,8% korrigiert. Diese Korrektur hat keine Auswirkung auf den Gesamtindex für Juli 2012. Wohnungsmieten stiegen im August um 4,1%. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 2,1%.

In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +3,1%; Einfluss: +0,44 Prozentpunkte) schlugen die höheren Treibstoffpreise (durchschnittlich +8,1%) durch. Die Preise für Wartung und Reparaturen von Pkw stiegen insgesamt um 3,5%, jene für Flugtickets um 6,4%. Neue Pkw verbilligten sich um 0,6%.

Für die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +3,7%; Einfluss: +0,42 Prozentpunkte) war hauptsächlich die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln (durchschnittlich +3,7%) verantwortlich (Gemüse +11,0%, Fleisch und Fleischwaren +4,8%, Brot und Getreideerzeugnisse +4,2%, Molkereiprodukte und Eier +2,4%, jedoch Obst -3,2%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 3,3% (Kaffee +6,2%).

Moderat stiegen die Preise in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +1,6%; Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Während Bewirtungsdienstleistungen sich durchschnittlich um 3,4% verteuerten, kosteten Beherbergungsdienstleistungen um 5,0% weniger als vor einem Jahr.

Als nahezu preisstabil erwies sich die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe"(durchschnittlich -0,4%; Einfluss: -0,01 Prozentpunkte). Bekleidungsartikel verbilligten sich im Jahresabstand um 2,7%, Schuhe verteuerten sich hingegen um 5,6%.

Leicht preisdämpfend im Jahresabstand wirkte die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -0,4%; Einfluss: -0,05 Prozentpunkte). Zurückzuführen war dies vor allem auf billigere Pauschalreisen (durchschnittlich -4,8% gegenüber August 2011).
+0,3% gegenüber Juli 2012

Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +1,3%; Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren teurere Treibstoffe (insgesamt +4,4%).

Der wichtigste Preisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -0,7%; Einfluss: -0,07 Prozentpunkte). Saisonbedingte Reduktionen bei Pauschalreisen (insgesamt -1,9%) waren dafür hauptverantwortlich.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im August 2012: +2,3%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im August 2012 bei 116,00 (Juli 115,59 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,3%. (Juli 2,1%, Juni 2,2%). Die Differenz zum VPI von 0,1 Prozentpunkten war Folge von Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Preisanstiege vor allem in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels", bei Treibstoffen, Flugtickets sowie bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI. Verbilligungen in der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (im HVPI höhere Gewichtsanteile als im Vorjahr und auch höhere Gewichtsanteile als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI. Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten ebenfalls den HVPI gegenüber dem VPI.

Teuerung für Pensionistenhaushalte im August 2012 bei +2,4%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im August 2012 2,4% (Juli 2,3%, Juni 2,2%). Der Indexstand des PIPH lag bei 106,1. Die Differenz zum VPI von 0,2 Prozentpunkten wurde hauptsächlich von Preisanstiegen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege", bei Heizöl sowie bei Sozialschutzdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) verursacht. Da Pauschalreisen im PIPH geringere Gewichtsanteile als im VPI aufweisen, dämpften ihre Verbilligungen den PIPH nicht so deutlich wie den VPI. Dagegen erhöhten Teuerungen bei Treibstoffen und in der Ausgabengruppe "Erziehung und Unterricht" (jeweils geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH weniger als den VPI.
Inflation beim täglichen und wöchentlichen Einkauf deutlich über dem Durchschnitt

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im August 2012 um 3,1% (Juli 2,8% revidiert). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und deshalb neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 4,1% (Juli 2,8%).
     
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