HEPHY und Infineon entwickeln Teilchen-Detektoren für CERN-Experimente   

erstellt am
13. 09. 12

Wien (hephy) - Das Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (HEPHY) und Infineon Technologies sind eine Kooperation zur gemeinsamen Entwicklung von Siliziumdetektoren eingegangen, die in zukünftigen Experimenten an Teilchenbeschleunigern eingesetzt werden sollen. Mit diesen Detektoren werden die Spuren von Teilchen, die z.B. bei Proton-Proton-Kollisionen entstehen, mit hoher Präzision gemessen. Solche Kollisionen werden derzeit im Large Hadron Collider (LHC) des Europäischen Labors für Teilchenphysik CERN erzeugt.

Diese Detektoren registrieren im Fall des CMS Experiments fast 40 Millionen Ereignisse pro Sekunde, jedes vergleichbar mit einem dreidimensionalen Foto, welches zur Identifizierung von Elementarteilchen benutzt wird, wie z.B. bei der kürzlich veröffentlichten Entdeckung eines neuen Teilchens mit den Eigenschaften des lang gesuchten Higgs-Bosons.

Das Institut für Hochenergiephysik arbeitet seit mehr als 10 Jahren an der Entwicklung solcher Detektoren und deren Betrieb. Die jahrelange Erfahrung des HEPHY in diesem Bereich wurde nun genutzt, um gemeinsam mit dem etablierten Halbleiterhersteller Infineon solche Teilchendetektoren herzustellen. Infineon bringt dabei seine weltweit anerkannte Expertise in der Halbleiterfertigung in die Kooperation ein.

„Die Zusammenarbeit startete bereits im Jahr 2009 mit einem Besuch einer Delegation des Wiener Instituts im Villacher Werk von Infineon. Nach einem dreijährigen Entwicklungsprozess hat Infineon nun Detektoren hergestellt, die bei CERN bereits auf großes Interesse gestoßen sind“ sagt Thomas Bergauer, Leiter dieses Projekts am HEPHY.

Johannes Hacker von Infineon ergänzt: „Es freut uns, mit unserer Halbleiterkompetenz solch ein spannendes Experiment unterstützen zu dürfen. Durch den intensiven gemeinsamen Entwicklungsprozess verfügen wir nun über eine produktionsreife Fertigungstechnologie für solche Detektoren.“

Im Zuge der Projektzusammenarbeit finanziert Infineon auch Studierende, die im Rahmen ihrer Diplomarbeit sowohl das akademische Umfeld am Institut für Hochenergiephysik als auch die angewandte Forschung in einem internationalen Unternehmen wie Infineon kennen lernen.

Über HEPHY
Das Institut für Hochenergiephysik (HEPHY) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wurde 1966 gegründet, betreibt Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Elementarteilchenphysik und versucht Antworten auf grundsätzliche Fragen zum Aufbau unserer Welt zu finden. Die Schwerpunkte liegen in der Teilnahme an internationalen Großexperimenten am Europäischen Labor für Teilchenphysik CERN und am KEK, dem nationalen japanischen Forschungszentrum. Weiters beschäftigt sich eine kleine Gruppe mit der Theorie der Elementarteilchen (Supersymmetrie und Quantenchromodynamik). Das Institut ist auch an der Planung des ILD Experiments am International Linear Collider (ILC) beteiligt. Die Ausbildung von Studierenden und die lebhafte und verständliche Darstellung des komplexen Forschungsgebiets für die interessierte Öffentlichkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit des Instituts.
http://www.hephy.at/

Über Infineon
Die Infineon Technologies AG bietet Halbleiter- und Systemlösungen an, die drei zentrale Herausforderungen der modernen Gesellschaft adressieren: Energieeffizienz, Mobilität sowie Sicherheit. Mit weltweit rund 26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2011 (Ende September) einen Umsatz von vier Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in Frankfurt unter dem Symbol „IFX“ und in den USA im Freiverkehrsmarkt OTCQX International Premier unter dem Symbol „IFNNY“ notiert.

Über Infineon Austria
Infineon Technologies Austria AG mit Sitz in Villach, Forschungs- und Entwicklungszentren in Villach, Graz, und Linz sowie der IT-Services GmbH in Klagenfurt und einem Sales-Office in Wien generierte im Geschäftsjahr 2011 (Ende September) einen Gesamtumsatz von 1,359 Milliarden Euro und beschäftigt Österreichweit rund 2.760 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon circa 950 in Forschung und Entwicklung. Infineon Technologies Austria AG ist ein Konzernunternehmen der Infineon Technologies AG.
http://www.infineon.com/austria
     
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