Qualifizierung als Sprungbrett in den Arbeitsmarkt   

erstellt am
12. 09. 12

Wien (rk) - Das Arbeitsmarktservice Wien (AMS-wien), der Dachverband für sozial-ökonomische Einrichtungen (DSE) und die Stadt Wien präsentieren auf der Jobmesse in der Berufsschule Längenfeldgasse in Meidling am 12.9.2012 Initiativen zur Bekämpfung von Langzeitbeschäftigungslosigkeit. Fast ein Drittel der arbeitslosen Wienerinnen und Wiener, 32.033 Personen, haben seit über einem Jahr keinen Job, über die Hälfte davon verfügt allein über einen Pflichtschulabschluss.

"Für sie brauchen wir die sozialökonomischen Betriebe, die SÖBs. Ob es nun darum geht, ältere Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen, oder ob wir bei beruflicher Umorientierung helfen – in allen Fällen wird es Kundinnen und Kunden geben, bei denen ein SÖB der einzige Weg ist, um wieder ins Erwerbsleben einzusteigen. Die SÖBs sind heute ein unverzichtbarer Teil jenes Instrumentariums, das die Arbeitsmarktpolitik einer modernen Stadt ausmacht", so die neue Geschäftsführerin des AMS Wien, Petra Draxl.

"Sozialökonomische Betriebe sind Spezialisten der arbeitsplatznahen Qualifizierung. Es sind Orte des Arbeitens und Lernens, auf fachlicher, persönlicher und sozialer Ebene. Durch den persönlichen Kontakt kennen die ArbeitsanleiterInnen die Stärken und Fähigkeiten der Transitarbeitskräfte. Das ermöglicht eine kompetenzen- statt defizitorientierte Weiterbildung, die allein auf den formalen Ausbildungsgrad fokussiert", erklärt Walter Wojcik, Präsident des Dachverbands sozialökonomischer Einrichtungen (DSE-Wien), den Qualifizierungsbonus sozialökonomischer Einrichtungen.

"Die Verfestigung von Arbeitslosigkeit verhindern, den Berufseinstieg Jugendlicher erleichtern und das Arbeitslosigkeitsrisiko von Personen mit maximal Pflichtschulabschluss verringern, gehört zu den größten Herausforderungen der Wiener Arbeitsmarktpolitik", so Tanja Wehsely, Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin der Stadt Wien. "Im Auftrag der Stadt erarbeitet derzeit der waff gemeinsam mit allen wichtigen strategischen PartnerInnen den 'Qualifikationsplan Wien', wie Personen, die keine über die Pflichtschule hinausgehende Ausbildung haben, für das Nachholen von Bildungsabschlüssen gewonnen werden können."

Mit Arbeitspraxis zur Anstellung
13 Wiener sozialökonomische Betriebe bieten in den Branchen persönliche Dienstleistungen, Gastronomie, Handel und Handwerk, Reparatur und Design sowie in der Straßenreinigung und Grünraumbewirtschaftung arbeitsmarktfernen Menschen zeitlich befristete, geförderte Arbeitsplätze sowie Beratung und Betreuung an.

So organisiert zum Beispiel 'Visitas' einen Besuchsdienst für ältere Menschen. Hier haben viele erfolgreich ihren Berufsweg in die Pflege begonnen, wie Marta Pasa, die bereits vor Abschluss der Ausbildung zur Heimhelferin eine befristete Anstellung beim Roten Kreuz hat. Job-TransFair heißt so, um sich als gemeinnütziger Arbeitskräfteüberlasser bereits beim Namen von anderen Marktteilnehmern zu unterscheiden. Das tun sie ohnehin, durch persönliche Betreuung und Hilfestellung bis hin zu finanzieller Akuthilfe in Notlagen. Diese positive Erfahrung machte auch Herr Pregler: nach über einem Jahrzehnt Arbeits- und Obdachlosigkeit fand er dank Job-TransFair einen eigenen Wohnplatz und eine fixe Anstellung als Wachmann bei Hel-Wacht.
DSE-Wien

Seit über zehn Jahren vertritt der Dachverband Organisationen, die langzeitbeschäftigungslose Menschen beraten, qualifizieren und beschäftigen. Die Interessenvertretung repräsentiert 29 Organisationen mit 45 Projekten, die in Wien jährlich über 20.000 Menschen beraten oder Arbeitsplätze verschaffen.
     
Informationen: http://www.dse-wien.at    
     
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